Wenn man wie ich noch ein älteres Samsung Galaxy Nexus benutzt, dann kommt es durchaus darauf an sich schlanke Android-Apps auszusuchen, besonders wenn man diese so häufig nutzt wie etwa einen Browser. Auch wenn OmniROM und der FancyKernel dem alten Nexus durchaus eine solide Leistung entlocken, besonders beim Chrome-Browser merkt man schnell, dass man sich doch eigentlich ein schnelleres Handy leisten müsste. Da ich das aber nicht tun möchte, braucht es einen anderen Browser. Bisher war Lucid Browser meine bevorzugte Wahl, inzwischen wurde Lucid jedoch vom Lightning Browser abgelöst.

Wie der Lucid Browser ist auch der Lightning Browser nicht nur kostenlos, sondern auch quelloffen. Der Quelltext ist unter der Mozilla Public License freigegeben. Den Browser findet ihr in zwei Versionen im Play Store. Die ein wenig mehr als einen Euro teure Plus-Version des Ligntning Browsers bietet einen integrierten Adblocker und ist nicht auf maximal zehn offene Tabs limitiert. Wer darauf verzichten kann oder Lightning erst einmal austesten möchte, der installiert einfach die kostenlose Variante der App. Der Open-Source Market F-Droid führt Lightning leider bisher noch nicht in seinem Repository. Alternativ findet ihr Lightning als fertiges Build im F-Droid-Market, wie auch als Beta-Version auf GitHub.

Lightning besticht in erster Linie durch eine wirklich sehr geringe Ladezeit und flotten Seitenaufbau. Während Chrome auf meinem Nexus sich noch initialisiert, habe ich Lightning schon lange gestartet, eine Seite aus den Bookmarks ausgesucht und diese geladen. Lightning unterstützt Adobe Flash (allerdings nur bis Android 4.3), kann in der Pro-Version Anzeigen blockieren und leitet seinen Traffic bei Bedarf über Orbot. Der Werbeblocker ist in meinen Augen allerdings eher unbrauchbar, da er auch viele Seitenelemente herausfiltert, die eigentlich erhalten bleiben sollten.

Nicht zu verachten ist auch die Möglichkeit von Lightning Webseiten in Graustufen oder invertiert darzustellen. Wozu man das braucht? Ich schmökere mich Abends im Bett noch ganz gerne durchs Internet, allerdings ist der Kontrast von schwarzem Text auf weißem Hintergrund in meinen Augen zu stark — besonders, wenn man im Dunkeln lesen möchte. Unter Einstellungen | Rendering Mode könnt ihr die Anzeige auf Normal, Inverted, Grayscale, Inverted Grayscale umstellen, sodass auf den meisten Webseiten dann weißer Text auf schwarzem Hintergrund erscheint. Das spart auf einem OLED-Touchscreen Strom und schon die Augen. Allerdings erscheinen dann natürlich auch Bilder in Graustufen oder mit invertierten Farben, doch damit lässt sich zumindest am Abend gut leben.

Den Sourcecode zum Lightning Browser findet ihr im GitHub-Repository des Projekts, dort könnt ihr natürlich auch Bugs und Probleme melden. Ideen und Kommentare hinterlasst ihr dagegen am besten auf der Google-Plus-Seite der Lightning-Development-Community.

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9 Kommentare

  1. Sehr guter Browser!
    Vielen Dank an Christoph für den Bericht!
    Wo finde ich noch mehr Apps die sich für alte Smartphones eignen? Also ich bräuchte Email, Webradio, Browser und Whatsapp.
    Und wie lange werden Apps für Android 2.3 noch unterstützt?

  2. Wie kann man zwischen privaten und normalen Tabs wechseln? Das habe ich bisher nicht herausgefunden. Vielleicht gibts ne einfache Möglichkeit dazu. Ansonsten toller Browser.

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