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AlbumArt von MP3s für Android aufbereiten

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Der bei Android Handys wie dem Samsung Galaxy mitgelieferte MP3-Player kann passend abgelegte Bilder als so genannte „Album Art“ während des Abspielens der Musik anzeigen. Leider können die Cover nicht automatisch vom Handy aus dem Internet geladen werden. Man muss sie selber in geeigneter Form in die eigene Musiksammlung einbauen.

Das Bild muss entweder im ID3-Tag der MP3-Datei oder als Datei AlbumArt.jpg (Das Bild MUSS so heißen, andere übliche Dateinamen wie folder.jpg usw. funktionieren nicht!) im Ordner des Albums abgelegt werden. Leider hat Android wohl Probleme mit manchen Linux-Musiktaggern. Denn bei mir sehen per EasyTag eingebundene Bilder auf dem Handy leider eher nach Pixelmatsch aus…

Pixelmüll auf dem Android
Pixelmüll auf dem Android

Laut Aussagen aus dem android-hilfe.de Forum liegt das wohl unter anderem an EasyTag. Mit Mp3tag unter Windows eingebundene Cover würden angeblich korrekt dargestellt. Da ich nun nicht gerade Lust habe die Tags unter Windows zu bearbeiten, muss eine andere – schnellere – Lösung her.

Mangels ordentlichem MP3-Player, der AlbumArt anzeigen konnte, habe ich mich bisher nicht sehr um AlbumArt gekümmert. QuodLibet futtert brav praktisch jedes Bild, das im Albenordner liegt. Ich hatte bisher Cover immer als .folder.jpg in den Ordner des Albums gelegt, manche Bilder waren jedoch auch in den ID3-Tag eingebaut. Da diese eingebundenen Bilder das Hauptproblem sind, müssen sie erstmal weg. Da EasyTag zwar sehr reich an Funktionen, aber nicht gerade schnell ist, ist das Mittel zum Zweck das Terminal.

Mit dem Konsolenprogramm eyeD3 und ein bisschen find-Akrobatik geht das in wenigen Minuten. Im selben Atemzug kann man auch gleich die Codierung der Tags auf latin1 setzen. Benutzt man bspw. UTF8, so werden Sonderzeichen sonst falsch dargestellt. Eigentlich komisch, dass ein Linux-System nicht korrekt mit UTF-8 umgehen kann…

$ sudo apt-get install eyed3
$ cd /pfad/zu/mp3s
$ find -name \*.mp3 -exec eyeD3 --set-encoding=latin1 --force-update --remove-images {} \;

Danach muss ich noch alle .folder.jpg (bzw. auch die eine oder andere folder.jpg in allen Unterordnern meiner Musiksammlung in AlbumArt.jpg umbenennen. Wieder macht das find in wenigen Momenten…

$ find -name folder.jpg -execdir mv folder.jpg AlbumArt.jpg \;
$ find -name .folder.jpg -execdir mv .folder.jpg AlbumArt.jpg \;

Letztendlich liegen einige Bilder auch noch als .png-Bilder im Musikordner. In einem letzten Schritt konvertiere ich diese Bilder via convert aus dem Paket imagemagick zu passenden .jpg-Dateien.

$ find -name .folder.png -execdir convert .folder.png AlbumArt.jpg \;
$ find -name .folder.png -execdir rm .folder.png  \;

Im Großen und Ganzen sollten diese Hinweise helfen die eigene Musik für das Android-Handy aufzubereiten. Bei den Befehlen sollte man etwas Vorsicht walten lassen und kontrollieren ob man wirklich im richtigen Verzeichnis ist, sonst passiert schnell etwas, das man eigentlich gar nicht will.

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3 Kommentare

  1. Anscheinend ist das Problem das Easytag die tags in der 2.4 version von ID3 speichert, und diese version noch nicht von allen programmen unterstützt wird, in den Einstellungen die 2.3 für ID3 auswählen, und es müsste klappen…
    (so stets im französichen wiki)

  2. Sehr hilfreich, vielen Dank 🙂 Ubuntu bietet übrigens mit „MP3 Diags“ ein ganz nettes Tool um seine Sammlung mal richtig aufzuräumen. Ich wusste gar nicht, was für ein Chaos inzwischen in meiner Sammlung herrschte… diverse Programme (u.a. vor langer Zeit mal iTunes) haben ihre eigenen Stempel auf den MP3s hinterlassen – nichts war mehr konsistent. Nach drei Tagen Knöstern sieht nun alles blitzblank aus und mein Android glänzt dank diesem Beitrag mit den Covern.

    • Zum Aufräumen von ID3 Tags benutze ich recht gerne EasyTag (findet man in den Quellen aller Distros). Die Bedienung des Programms ist zugegeben nicht ideal, hat man sie jedoch einmal durchblickt, dann gibts nichts bequemeres 😉

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