Am Ende seines NVidia-Rants wurde Linus noch von einer Studentin zu seinen gelegentlichen Wutausbrüchen gefragt, seine Antwort war: „I like to be outrageous because people who are offended deserve to be offended.“ Das Faszinierende an dem Rant ist, dass Linus aufgrund seiner Ausnahmestellung in der Tat damit etwas bewegt, auf einmal kriecht NVidia öffentlich aus seinem Loch und Entwickler stellen sich ihrer Herausforderung. Auf der Mailining-Liste zum Kernel Summit 2012 meldet sich auf einmal ein Entwickler des NVidia-ARM-Treibers:

I would love to attend the kernel summit this year. Firstly, I imagine that I should show up in person to accept the award that Linus gave us a few days back:-) […] I’m curious what other areas people mightexpect me/NVIDIA to contribute to […] Are there any new/novel ideas I could take back to NVIDIA to help persuade any kind of opening up?

Ganz egal wie man dazu steht, dass Linux ab und an die Form nicht wahrt und mit einem Lächeln im Gesicht den Stinkefinger in die Kamera reckt. Er bewegt damit mehr, als mit ellenlangen Gesprächen hinter verschlossenen Türen. Die Antwort von Kernel-Entwickler Matthew Garrett ist übrigens ebenfalls interessant: Hört auf am nvidia-Kernel-Treiber zu arbeiten, überlasst dem nouveau-Treiber die Kommunikation mit dem Kernel und schiebt euren proprietären 3D-Treiber in den Userspace.

Stop working on the nvidia kernel driver. The things that you consider trade secrets are almost entirely in your 3D engine. Move your 3D driver to userspace and use nouveau for command submission. It’d still somewhat suck having a closed 3D driver, but it’d be far better than the current situation of having two drivers for the same hardware.

Man kommt also doch irgendwie an einen Tisch, hoffentlich trägt das ganze Früchte und wir haben am Ende einen besseren Support für NVidia-Grafikkarten unter Linux, was doch eine ordentliche Beleidigung so alles auslösen kann.

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7 Kommentare

  1. Ich muss bei dieser ganzen NVidea-Gschichte auch an PhysX denken. PhysX wird von NVidea (ursprünglich von Ageai, gekauft von NVidea) auf ihren Karten zur Berechnung von Physik-Effekten eingesetzt, sofern die entsprechende Software (i.d.R. Spiele) PhysX unterstützt.

    ATI/AMD hat dagegen eine andere Technik mit dem Namen Havok. ATI/AMD war bereit Havok für NVidea zu öffnen unter der Bedingung, dass NVidea die PhysX Technologie teilt. So hätte man also bei beiden Herstellern beide Technologien nutzen können. Doch es kam anders, und warum? Weil sich NVidea sperrte, noch heute ist PhysX nur auf NVidea Karten zu verfügbar.

    Aber wenigstens etwas Gerechtigkeit: Havok ist meines Wissens nach in Spielen viel mehr verbreitet als PhysX.

    PS: Ich weiß nicht, ob mein Kommentar jetzt 100%ig fachlich korrekt ist, habe ihn jetzt mehr so aus meiner Erinnerung herausgeschrieben, als ich mich damit vor paar Jahren damit beschäftigt hab 🙂

  2. Im 1.Satz im 3.Absatz sind zwei Schroibfehler. Aber es stimmt Linus hat gelächelt dabei… Das macht er ja immer. Obendrein musste er wohl bei der Preisverleihung wohl auch mal „raushängen“ lassen, das er mittlerweile auch etwas amerikanisiert ist. Allerdings sind Finnen auch besonders humorvoll, mMn. Mal abwarten was Kernel 3.6 für Überraschungen bereithält 🙂

    Komisch, mein Chef besteht nach vielen Jahren immer noch darauf, das ich die Rechtschreibüberprüfung benutze.

    Die Nvidia-Ent wickler müssen übrigens auch Ihren Chef’s gehorchen 🙁 Und das Linux Forum dort ist echt bemüht. Seit über einem halben Jahr gibt es dort einen „Stickie“, das ein weiterer Linux-Entwickler gesucht wird…

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