Es gibt ja zahlreiche Protokolle bzw. Anwendungen, um über das LAN oder Internet auf den Desktop eines anderen Rechners zuzugreifen. VNC, RDP, NX, SSH, Citrix XenApp, Teamviewer usw. Die Möglichkeiten sind daher recht vielfältig. Window Switch vereint nun eine ganze Reihe dieser Optionen unter einer Oberfläche und erlaubt es nicht nur den Desktop eines Rechners auf einem anderen zu betrachten. Man kann sogar einzelne Fenster von Rechner zu Rechner schicken.

Die Installation von Window Switch ist eigentlich recht einfach. Für Windows und Mac OS stehen Setups bereit. Für Linux gibt es Pakete bzw. Paketquellen für alle gängigen Distributionen. Selbst für OpenSolaris oder FreeBSD gibt es fertig gebaute Pakete. Installationshinweise für alle Systeme findet Ihr auf der Homepage von Window Switch.

Für Ubuntu Maverick führe ich eine Installation als Beispiel durch, für andere Ubuntu-Versionen gibt es unter dem Link von oben einen „Generator“, der euch die nötigen Befehle für die Installation erzeugt.

$ sudo -s
$ wget -O - http://winswitch.org/gpg.asc | apt-key add -
$ echo "deb http://winswitch.org/ maverick main" > /etc/apt/sources.list.d/winswitch.list
$ apt-get update && apt-get install winswitch
$ exit

Nach der Installation findet ihr Window Switch im Anwendungmenü. Unter Windows dürft Ihr nicht vergessen Apples Zeroconf zu installieren, nur so finden sich eure Rechner ohne euer zutun. Zur Funktionsweise könnte ich nun tausend Worte verlieren, oder euch einfach auf den Quick-Start Guide oder auf das Demo-Video verweisen, das ich hier im Folgenden eingebettet habe:

In meinem Test (Ubuntu Maverick und Windows 7) hat Window Switch nicht so schnell reagiert, wie im Video demonstriert wird. Ich konnte zwar Anwendungsfenster von einem Rechner auf den anderen schieben, doch es dauerte fast eine Minute bis eine auf RechnerA gestartete Anwendung auf RechnerB auftauchte.

Von daher bin ich von Window Switch nicht wirklich überzeugt. Wenn ich regelmäßig ein Anwendungfenster von einem Linux-System auf einen Windows-Rechner übertragen müsste, dann würde ich gleich Xming einrichten und für die restlichen Fälle tun die „normalen“ VNC-Client/Server auch ihren Zweck. Dennoch kann Window Switch vielleicht für deinen einen oder anderen interessant sein.

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5 Kommentare

  1. Habs bei mir probiert, so lahm war es gar nicht. Allerdings ists halt doof, dass man laufende ANwendungen nicht verschieben kann. So heisst speichern, Anwendung beenden, Anwendungen über Window Switch starten und auf zweiten Rechner schieben. Da kann ich dann auch gleich VNC nutzen.

  2. Ichh atte da auch mal was drüber gelesen und es selber vor 2-3 Monaten getestet.
    Damals hat die hälfte der übertragungen nicht funktioniert – wenn das ganze jetzt zuverlässig funktioniert, ist das schonmal ein großer fortschritt.
    man sollte auch bedenken das die aktuelle version 0.1.1 ist, ich denke das das in einem jahr wirklich interessant sein kann.
    ich würde es bevorzugen nicht immer zwischen einer VM und dem Host System hin und herzuschalten, und ich würde auch ganz gerne im Büro einfach mal schnell einem kollegen etwas zeigen – dafür finde ich den ansatz ziemlich genial.
    ich hoffe das die performance noch verbessert wird, dann wäre es ein richtig nützliches tool 🙂

  3. Hi,

    WinSwitch is meant to be usable in production at this stage.
    However, the delay you experienced is not normal. Application windows can normally be sent from one computer to another in mere seconds (Xpra and VNC being the fastest – near instantanuous, NX being quite a bit slower). Can you please kindly let me know which session type you had used? (maybe it was NX, which is the default)
    If you do experience any problems with this software, feel free to report any problems to the mailing list (preferably) or to me directly, and I will ensure to provide workable solutions in a timely manner.

    Antoine Martin, the author.

  4. I think I have identified the delay you seemed to refer to and this has been fixed in version 0.11.2 which has been released yesterday.

    Note: this bug would only have affected Windows clients connected *nix servers with NX.. (all other combinations should have worked without delay)

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