Beim Schreiben von Beiträgen hier im Blog verwende ich recht gerne die Markdown-Syntax. Ich hab zwar nichts gegen das Tippen von Artikeln direkt in HTML, allerdings lenken die HTML-Tags bei einem längeren Text mit zusätzlichen Formatierungen doch sehr vom Inhalt ab. Auf den WYSIWYG-Editor von WordPress umzusteigen wäre eine Option, doch auf einem Technik-Blog mit vielen Sonderfällen wie Code-Zeilen stößt man doch immer wieder an die Grenzen des Editors.

Mit WP-Markdown integriert sich Markdown auch recht schön in WordPress. Bei diesem Plugin finde ich besonders gut, dass nach wie vor reiner HTML-Code in der Datenbank gespeichert wird. So bleiben die Texte korrekt formatiert, selbst wenn man irgendwann keinen Bock mehr auf Markdown haben sollte. Einziges Manko der Erweiterung ist in meinen Augen, dass man nach Aktivierung der MarkDown-Help-Bar nicht mehr zu den konventionellen WordPress-Editoren wechseln kann, um zum Beispiel ein Bild etwas anders im Lauftext zu platzieren.

WP-Markdown mit angepasster Editor-Icon-Zeile in WordPress.
WP-Markdown mit angepasster Editor-Icon-Zeile in WordPress.

Um nun Artikel auf dem Rechner vorzubreiten, kann man entweder die MarkDown-Syntax auswendig lernen und mit Gedit, Kate und Co. schreiben – was nicht sonderlich kompliziert wäre – oder auf einen MarkDown-Editor wie ReText zurückgreifen. Der Editor ist ideal auf MarkDown angepasst und hat auch eine Live-Vorschau, so dass ihr sofort seht was ihr das gerade verfasst. Mit integrierter Rechtschreibkorrektur und einem HTML-Export ist man eigentlich für den Blogger-Alltag ganz gut gerüstet.

Mit ReText verfasst Ihr Texte in der Markdown-Syntax und habt auch gleich eine Live-Ansicht.
Mit ReText verfasst Ihr Texte in der Markdown-Syntax und habt auch gleich eine Live-Ansicht.

ReText bekommt ihr für aktuelle Ubuntus oder Linux Mint direkt aus dem PPA des Entwicklers. Allerdings betreibt er kein „reines“ ReText-PPA, sondern packt auch noch andere Pakete – die man ebenfalls in den original Ubuntu-Paketquellen finden kann – mit rein. Von daher würde ich die Paketquelle nach Installation des Programms gleich wieder rausnehmen, sonst kommt es vielleicht zu ungewünschten Updates von Paketen.

$ sudo apt-add-repository ppa:mitya57
$ sudo apt-get update && sudo apt-get install retext
$ sudo rm /etc/apt/sources.list.d/mitya57-ppa-*.list

Das Programm wird in Python geschrieben und basiert auf den Qt-Bibliotheken, wundert euch daher nicht wenn einige Qt/KDE-Bibliotheken auf euren Rechner geladen werden, wenn ihr bislang auf Qt/KDE-Anwendungen verzichtet haben solltet.

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Hallo, ich bin Christoph - Linux-User, Blogger und pragmatischer Fan freier Software. Wie ihr ohne Zweifel bemerkt haben solltet, schreibe ich hier über Linux im Allgemeinen, Ubuntu im Speziellen sowie Android und andere Internet-Themen. Wenn du Freude an meinen Artikel gefunden haben solltest, dann kannst du mir über Facebook, Twitter oder natürlich dem Blog folgen.

4 Kommentare

  1. Du kannst das Bild vergrößern, indem Du auf die Zahl – drei bzw. fünf – am Anfang des Satzes unter den Bildern klickst bzw. touchst.

    Gruß
    Peter

  2. Danke für die Vorstellung des Programms. Ich betreibe keine eigene Website, aber verfasse viele Texte und greife dabei seit Kurzem auf Markdown zurück, da es viel einfacher ist als LaTeX. Also einfacher im Sinne von „einfacher zu überblicken“ – besonders für erste Ideen und Textentwürfe, wenn es um die Strukturierung der Gedanken geht.

    Dazu habe ich über den Ubuntu Software Contest das Programm UberWriter entdeckt: http://uberwriter.wolfvollprecht.de/

    Es ist ein Clon von iA-Writer für Mac und etwas, was ich sehr lange gesucht habe. Das Beste ist die Live-Formatierung, die sehr beim Tippen hilft. Via Pandoc kann ich den Text dann in alles mögliche Exportieren (HTML, LaTeX, PDF, ODT, usw).

    Auf diesem Wege dir, Christoph, vielen Dank für dein Blog. Ich lese es regelmäßig und finde immer wieder was interessantes. Grüße,
    Phil

  3. Also ich finde in dem PPA nur Pakete für Unity-Mail, retext und testy. Keine Ahnung was testy ist, Unity-Mail ist aber auf jeden Fall auch von Dimitry Shachnev. Von daher sollte man das PPA ohne Probleme im System belassen können ohne das etwas passiert (schlimmstenfalls funktioniert das Mailplugin für Unity mal nicht ;-))

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