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Neuer Anstrich für den freien Twitter- und Identi.ca-Client Hotot

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Irgendwie bin ich mit keinem Twitter/Identi.ca-Client zufrieden. Gwibber gefällt mir von der Integration in das System recht gut, ist aber unglaublich träge. TweetDeck als Browser-App für Chrome ist eine Alternative, doch die Chrome-App kann nicht mit Identi.ca umgehen. Pino und wie sie noch alle heißen konnten mich auch nie wirklich überzeugen, da für mich z.B. die gleichzeitige Ansicht mehrerer Timelines unverzichtbar ist. Bleibt noch der recht schlanke Twitter und Identi.ca fähige Client Hotot, der sich gerade einen neuen Anstrich wie auch neue Funktionen gegönnt hat.

Hotot ist ein Twitter-Client, der auch mit Identi.ca umgehen kann. Leider kann er nicht zur selben Zeit beide Dienste nutzen, beim Start der Anwendung muss man zwischen Twitter und Identi.ca wählen. Das Programm ist Open-Source und wurde mit Phyton, WebKit und JavaScript umgesetzt. Von daher gibt es nicht nur eine installierbare Version des Programms, sondern auch eine WebApp für Chrome, die identisch zur „normalen“ Version ist.

Welche Version ihr probiert ist von daher ziemlich egal. Wer Chrome/Chromium nutzt und sowieso immer einen Browser offen hat, oder wer gar Chrome portabel auf einem USB-Stick nutzt, für den ist die WebApp vielleicht die geschicktere Methode. Wer Hotot lieber „richtig“ installieren möchte, der kann bspw. auf das PPA des Hotot-Teams zurückgreifen, das täglich mit aktuellen Builds des Programms versorgt wird.

$ sudo add-apt-repository ppa:hotot-team
$ sudo apt-get update && sudo apt-get install hotot

Ansonsten möchte ich gar nicht viele Worte verlieren, wer schonmal mit Gwibber, TweetDeck und Co. gearbeitet hat, der wird auch mit Hotot zurecht kommen. In den letzten Wochen wurde die Ansicht der einzelnen Spalten überarbeitet. Generel erscheint Hotot komplett in einem helleren Ton wie auch jede Spalte nun in einer eigenen Farbe dargestellt wird. Zudem sind Icons sind alle an den oberen Bildschirmrand gewandert.

Praktisch ist, dass das Programm automatisch die Ansicht erweitert, wenn man das Fenster breiter zieht. Allerdings sind die Timelines nach wie vor nicht frei konfigurierbar. Ich persönlich schätze das z.B. bei Gwibber sehr, da man so einzelne Hashtags oder Suchbegriffe seperat im Auge behalten kann.

Mehrspaltige Ansicht

Gut gelöst ist das Schreiben von Tweets und das Posten von Bildern auf Twitpic.com und Co. Man kann direkt aus Hotot heraus Bilder hochladen und den Link in den Tweet einbauen lassen. Außerdem werden Bilder oder Videos direkt im Stream angezeigt, wenn Twitterer Links zu Medien in einen Tweet einbauen. Schön ist auch dass Hotot die API von Bitly unterstützt und man so seine Historie an Kurzlinks einsehen kann.

Tweets verfassen und Bilder auf Twitpic und Co. hochladen

Für Twitterholics mit Reizüberflutung ist vielleicht auch die Content Firewall interessant. Über Sie könnt ihr Tweets zu bestimmten Schlagwörtern aus eurer Timeline rausfiltern. Wenn man also Bekannte hat, die permanent über #justinbieber twittern, die man aber dennoch nicht komplett aus der Timeline schmeißen möchte, dann kann man diesen Tag auf die Blacklist setzen und wieder in Ruhe ein Bieber-freie Twitter genießen.

Bestimmte Inhalte aus der Timeline heausfiltern
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Hallo, ich bin Christoph - Linux-User, Blogger und pragmatischer Fan freier Software. Wie ihr ohne Zweifel bemerkt haben solltet, schreibe ich hier über Linux im Allgemeinen, Ubuntu im Speziellen sowie Android und andere Internet-Themen. Wenn du Freude an meinen Artikel gefunden haben solltest, dann kannst du mir über Facebook, Twitter oder natürlich dem Blog folgen.

25 Kommentare

  1. Loggt sich hotot mittlerweile automatisch ein nach dem Start!?

    Hatte es mal getestet und musste ständig nach dem Starten erstmal nochmal auf twitter > einloggen klicken. Kein „Autostart/ bzw. besser -login“ ist ein no go wie ich finde.

  2. Vor einiger Zeit erhielt ich die Meldung, Adobe entwickele Air für Linux nicht weiter. Daraufhin entfernte ich Air sofort von der Platte. Folglich funktionieren auch TweetDeck und Destroy Twitter nicht mehr. Ich wechselte zu Turpial, der auch zunächst funktionierte. Plötzlich zeigten aber weder Turpial noch Gwibber die direkten Nachrichten an; dieser Zustand dauert bis heute an. Es erscheint immer der sinngemäße Hinweis, der API-Abruf sei erschöpft. Allein TweetDeck als Chrome-App läuft einwandfrei.
    In der Hoffnung, bei Hotot würde das Problem nicht bestehen, habe ich heute diesen Client installiert. Doch auch hier werden keine direkten Nachrichten angezeigt und es wird eine entsprechende Fehlermeldung ausgegeben, siehe Link. Hat jemand eine Idee? https://picasaweb.google.com/lh/photo/6tbk4AeJBhS2C-XoJpcpnhgYGd9E0Y8822HukWYUNJw?feat=directlink

    • Ah, und ich dachte schon dass das nur bei mir so wäre 😉 Die Meldungen kenne ich, hab sie aber bislang nicht weiter verfolgt. Liegt das vielleicht daran, dass Twitter die API immer weiter einschränkt?

      • Vielen Dank für Eure Rückmeldung. Gut zu wissen, dass man mit diesem Fehler nicht alleine dasteht.
        Nun ist das Fehlen von Direktnachrichten nicht so schlimm…schließlich erhält man die per Mail. Aber ich mag keine Programme, die nur teilweise funktionieren. Außerdem nervt es, aus dem Programm heraus keine Direktnachrichten verschicken zu können. Deshalb bleibe ich als Chrome-Nutzer zunächst bei der TweetDeck-App.

        • Liegt ja eigentlich nicht am Programm, sondern an der API. Jeder Client wird an dem Limit scheiter…. außer Tweetdeck, das ja mittlerweile von Twitter aufgekauft wurde 😉

        • Also zur selben Zeit? Einmal ein Twitter-Client (!=TweetDeck) auf Windows und einmal mit Linux, und nur bei Linux wird die Meldung ausgeworfen?

        • Unter Windows gehen Direktnachrichten (ein/aus) bei mir mit MetroTwit und mit TwitVim (verwendet cURL) problemlos. TweetDeck-Dreckscheiße fass ich nicht an, krieg ich das Grauen bei der Oberfläche.

        • Wie gesagt hängt das vom Account ab. Wenn du das Limit der Twitter-API noch nicht erreicht hast, dann klappts. Sobald du deinen Client ein paar Stunden laufen gelassen hast, dann kann es passieren dass die API den Zugriff für dich zumacht.

        • Bei mir ist es so, dass das Limit sofort beim Start der Clients erreicht ist.
          Dein Blog ist wieder so langsam, wie vor dem Designwechsel.

  3. Habe gestern im Fedora Blog vorgestellten Twitter Clienten Pino gelesen und den direkt auch mal probeweise installiert.
    Außer das er keine Direktmessages unterstützt finde ich den auch nicht schlecht- besser wäre natürlich die Desktop-Version für Tweet Deck…!

  4. Hat jemand auch Hotot auch das Problem wenn ich auf den Systemtray klicke das man bei Hotot nur „Verstecken/Weitermachen“ (Links und Rechtsklick) bekommt. Hatte mal gegoogelt und ansich sollte die Option „Use Ubuntu Indicator“ helfen allerdings bekommt man jetzt unter Gnome3 ungelesene Nachrichten in einer Blase angezeigt wenn man auf das Tray klick. Aber den Effekt auf das „Trayicon“ klicken und Hotot kommt nach vorne bewirkt es nicht…

    Danke Euch!

    P.S. Hab Ubuntu Natty

  5. Servus!

    Ich benutze auch Hotot und bin ganz zufrieden damit, habe aber zwei Anmerkungen:

    1.) Das Problem mit den Direktnachrichten hatte man durch eine Änderung von Twitter ab 30.06., da musste man bei Hotot ein „Clear Token“ machen und sich neu authenifizeren, dann ging das wieder. Dieses Problem hatte man aber bei jedem 3rd Party Client (ich z.B. auf meinem Androidphone mit Twicca).

    2.) Das einzige was mich sehr stört ist daß Hotot mir nicht sozusagen (wie Twicca) die „ungelesenen“ Tweets anzeigt, sprich wenn ich ganz oben angelangt bin, was anderes mache und wieder zurückkomme sind die neuen Tweets nicht in einer anderen Farbe etc… sondern ich muß am Timestamp erkennen wo ich im Lesefluß stehe. Laut Bugtracker wird zwar daran gearbeitet, aber das vergällt mir etwas die Freude…!

    Ciao,

    Steve

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