Start GNU/Linux Samsung T240 unter Linux

Samsung T240 unter Linux

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Wie vieles weltliche hat mein lange Jahre genutzter Monitor vor zwei Wochen das zeitliche gesegnet. Ersatz war also fällig. Die Anforderungen waren: Mattes Display, DVI mit HDCP, eventuell HDMI und 24 Zoll Bilschirmdiagonale. Da ich mit dem Monitor primär arbeiten und nicht Spielen oder Filme schauen will, sollte der Monitor auch mit einer Auflösung von 1920×1200 Pixeln laufen. Dadurch steigt die Anzahl der Bildpunkte pro Fläche (auch bekannt als der DPI-Wert) und somit die Schärfe des Displays wie auch der Platz auf dem Schirm beim Arbeiten. Allerdings besitzt das Display dann ein Format von 16:10. Filme, die üblicherweise mit 16:9 produziert werden, haben somit dann wieder oben und unten einen Balken…

Die Auswahl von Markenmonitoren mit 16:10 Display und 24 Zoll ist nicht sonderlich groß. Meine Entscheidung viel auf den Samsung Syncmaster T240. Der Monitor hat recht hohe Bewertungen auf Amazon, die wenigen schlechten Urteile beklagen ein Brummen oder Piepsen bei niedrig eingestellter Helligkeit des Monitors. Ich kann das hier nicht nachvollziehen, entweder wohne ich zu laut, höre keine hohen Töne mehr oder Samsung hat dem Monitor das Piepsen abgewöhnt.

Samsung T240
Samsung T240

Stärken/Schwächen

Ich fasse die mir aufgefallenen Stärken und Schwächen des Montors kurz zusammen. Genaue Tests kann ich Euch nicht geben, ich bin nicht die c’t 😉

Pro

  • Dank 1920×1200 Pixel Auflösung viel Platz auf dem Desktop
  • Angemessener Preis
  • Viele Schnittstellen: RGB, DVI, HDMI
  • Zwei eingebaute USB-Schnittstellen, allerdings hinten unter einer Abdeckung, also nicht geeignet um schnell einen USB-Stick anzustecken.

Con

  • Fernsehprogramme oder Filme produzieren aufgrund der 16:10 Auflösung „Eierköpfe“. Abhilfe schafft das Setzen von 1920×1080 als Auflösung zum Fernsehen oder Video-Schauen zu setzen.
  • Der Glasrahmen überdeckt ein bisschen den Rand des Displays, so spiegeln sich je nach Sitzposition manchmal Icons aus dem Panel am Rahmen.
  • Der Monitor lässt sich weder neigen, noch in der Höhen verstellen oder gar rotieren, das bietet nur der vom Panel baugleiche Samsung SyncMaster 2443BW gegen einen Aufpreis.

Pixelfehler

Der Monitor wurde vom Händler nicht auf Pixelfehler getestet, Zeit das Zuhause innerhalb der 14-tätigen Rückgabefrist nachzuholen. Praktisch dafür ist das kleine Programm screentest, mit ihm könnt Ihr eine Reihe von Tests unter Linux durchführen… Ich denke es dürfte aus den Paketquellen aller gängigen Linux-Distros installierbar sein. In Ubuntu/Debian installiert Ihr es über…

$ sudo apt-get install screentest

…und startet es dann via screentest aus dem Terminal. Einen Eintrag in die Anwendungsmenüs gibt es für das Programm nicht. So oft wird es ja nicht gebraucht. Mit der rechten Maustaste ruft Ihr ein Menü auf, und mit der mittleren Maustaste wechselt Ihr die Farben. So könnt ihr schnell Pixelfehler entdecken. Ein kurzes Video zeigt Euch die Arbeitsweise.

Auflösung bequem umschalten

Wie eingangs erwähnt eignet sich ein Format von 16:10 nicht so gut, wenn man Filme oder TV im 16:9 Format betrachten will. Im Vollbild kommt es zu hässlichen Eierköpfen. Ihr könnt das Umgehen, indem ihr das Display für TV oder Filme mit einer Auflösung von 1920×1080 betreibt.

Um mich nicht immer durch Menüs quälen zu müssen verwende ich kleine Applets im Panel, über die ich die zu nutzende Auflösung über zwei Klicks einstellen kann. In GNOME (Ich meine ab GNOME 2.24) ist das von Haus aus eingebaut. Über System | EinstellungenAnzeige | Bildschirme im Panel anzeigen, könnt ihr ein Icon im Benachrichtigungsfeld einblenden lassen, bei einem Klick auf das Icon erscheint ein Dropdown-Menü, aus dem ihr Eure Auflösung auswählen könnt.

Allerdings funktioniert dies nicht, wenn man – so wie ich – den propritären Nvidia-Treiber benutzt. Dieser verwaltet die Auflösung/Wiederholraten selber. Daher installiere ich mir das kleine Programm „resapplet“…

$ sudo apt-get install resapplet

Ihr könnt es nach der Installation über AnwendungenZubehörAuflösungs-Umschalter starten. Wieder taucht ein Icon im Benachrichtigungsfeld auf, über das ihr die Auflösung einstellen könnt.

Mit wenigen Klicks die Auflösung des Bildschirms ändern.
Mit wenigen Klicks die Auflösung des Bildschirms ändern.

Damit das Programm automatisch gestartet wird müsst Ihr unter SystemEinstellungenStartprogramme einen Eintrag mit dem Befehl resapplet erstellen. Erst dann wird das Programm beim Einloggen automatisch gestartet.

Fenstermanagement

Nun noch einen Tipp, nicht umsonst habe ich mich vor ein paar Tagen mit Fenstermanagement von GNOME beschäftigt. Solch große Monitore sind erst dann richtig brauchbar, wenn man Fenster bequem auf dem Desktop ausrichten kann. Schaut daher mal in den Beitag Tricks und Tricks zum Fenstermanagement mit GNOME rein.

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Hallo, ich bin Christoph - Linux-User, Blogger und pragmatischer Fan freier Software. Wie ihr ohne Zweifel bemerkt haben solltet, schreibe ich hier über Linux im Allgemeinen, Ubuntu im Speziellen sowie Android und andere Internet-Themen. Wenn du Freude an meinen Artikel gefunden haben solltest, dann kannst du mir über Facebook, Twitter oder natürlich dem Blog folgen.

17 Kommentare

  1. Habe mit Samsung TFT’s auch gute Erfahrungen gemacht.

    Aber eine Frage zu den USB Anschlüssen, wie funktioniert das? Also wie erkennt der PC die? Doch nicht über den DVI Anschluss odeR?

  2. @Mirko: Ein USB Anschluss vom Bildschirm schlieste an den PC an.

    Ist den 1200 ein sehr grosser Unterschied als 1080.

    Hab mir auch ein 24 Zoll Bildschirm gekauft aber ein 16:9 nämlich denn SyncMaster 2494HM und ich frage mich langsam ob ich dies nicht bereue gleich nen 19:10 zu nehmen. :-/

    Ach mein 5 Jahre alter Samsung 19 Zoll Bildschirm läuft immer noch so wie am ersten Tag. 🙂

  3. Samsung Syncmaster T220 hab ich seit ~1,5 Jahren (wow damals zahlte ich 350€ und jetzt xD )

    Aber ob ich resapplet nutzen würde, bin faul und schalte nie um… aber man kann es ja mal testen und den screentest, wußte nicht das es auf Linux sowas gibt

    Wie immer – Danke für diesen Beitrag!

  4. Hallo mirko, der Monitor fungiert als USB-Hub. Man schließt ihn also über USB an den Rechner (zusätzlich zum DVI- oder RGB-Kabel) an und hat so USB-Anschlüße am Monitor.

    Hallo Yoschi, in meinen Augen lohnt sich 16:10 definitiv, wenn man am Monitor eher arbeitet als Videos ansieht. In der Höhe passt doch einiges mehr auf das Bild.

    Hallo DIDIOpladen, ja die Preise sind wirklich heftig gefallen. Früher hätte ich mir nie im Leben so ein großes Teil geleistet 😉

  5. Hab mir auch so ein Teil geholt, allerdings ein 23″ Modell. Gabs beim Blödmarkt für ~ 180€, und da mein bisheriger Acer 19″ kaputt ging, hab ich zugeschlagen und bereue es nicht. Keine Pixelfehler, super Kontrast, schnelles Einschalten. Der X-Server stellte sich sogar automatisch und ohne zu Murren auf die neue Auflösung ein. Das war vor ein paar Jahren noch anders.

    Off-Topic: Das Apple-Keyboard, das du da hast, läuft des out-of-the Box unter Ubuntu(hat soviel ich weiß ja anderes Lay-out)? Wäre nämlich gut zu wissen, wenn ich mal ne neue Tastatur brauche, sieht nämlich schick aus. 🙂

  6. Was benutzt du denn zum Anschauen von Filmen und TV? Die Auflösung eines LCD-Monitors umzustellen ist normalerweise ja nicht so toll, da das Bild dann unscharf wird (irgendwie logisch, wo die Pixel nicht mehr richtig passen). Um die „Eierköpfe“ zu verhindern, ändere ich deshalb die Anzeige-Einstellungen im Programm und nicht die Auflösung.

  7. Der Trend geht in vielen Bereichen (leider) immer stärker Richtung Multimedia. Angefangen hat es mit den Rasierspiegeln und weiter geht es mit dem Trend zu 16:9 Bildschirmen.

    Sogar bei Laptops soll es immer mehr 16:9 geben, dabei finde ich 16:10 auf meinem 15″ Laptop teilweise schon furchtbar zum Arbeiten.

    Aus meiner Sicht kann ich beide Trends absolut nicht verstehen, ganz besonders Laptops mit Rasierspiegel. Die sind für Unterwegs doch schlicht unbrauchbar. Ich hatte mal für zwei Wochen einen. Selbst zu Hause hat es manchmal genervt und man musste sich so drehen, dass sich nichts gespiegelt hat.

  8. Hallo FERNmann, man muss sich leider an ein paar Dinge gewöhnen und auch ein paar Einschränkungen hinnehmen… Siehe Apple Tastatur und Mighty Maus mit Linux. Allerdings gewöhnt man sich recht schnell an die „Umstellung“. Ich hoffe mal auf Karmic, dass sich die Probleme lösen.

    Hallo Matthias. Zum Betrachten von Filmen benutze ich meist Totem. Zum Fernsehen tvtime. Stimmt, eigentlich müsste man das Format einstellen können. Mit mplayer geht das auf jeden Fall, muss mal sehen.

  9. Hi,

    ich verwende auch einen 24″ Monitor mit 1920×1200 aber mit Verzerrtem Seitenverhältnis hatte ich noch nie Probleme.
    Ich verwende Kaffeine fürs Fernsehen über DVB-S, SMPlayer, VLC und Totem für Videos und Filme.
    die Programme erkennen an der Auflösung dass es sich um 16:10 handelt und zeigen alle samt 4:3 und 16:9 korrekt mit Rändern an.

    Was verwendest du denn für ein Wiedergabeprogramm welches das Video so streckt? Das sollte eigentlich nicht der Fall sein.

  10. Ich habe den Monitor auch. Und bei mir funktioniert das Abspielen von 16:9-Videos ohne Probleme; sowohl vom PC, als auch vom Sat-Receiver, es werden einfach kleine schwarze Ränder hinzugefügt.
    Der T240? Der lässt sich sehr wohl neigen und drehen. Mit dem standardmäßig mitgelieferten Standfuß.

  11. > Der lässt sich sehr wohl neigen und drehen. Mit dem standardmäßig mitgelieferten Standfuß.

    Ich rede davon den Monitor um 90° zu rotieren, da hätte ich mich besser ausdrücken müssen.

    > ich verwende auch einen 24″ Monitor mit 1920×1200 aber mit Verzerrtem Seitenverhältnis hatte ich noch nie Probleme.

    Schau dir mal diese Bilder an…

    … du siehst links 4:3 und rechts 16:9, abgespielt mit tvtime. Das rechte Bild ist zusammengequetscht. Besonders gut erkennt man das an der grünen Schreibtischleuchte. Ich kann keine Einstellung finden das Bild korrekt auszurichten ohne die Auflösung des Displays zu ändern.

  12. @Christoph: Ok, das mit den geschweiften Klammern ist für mich ein KO-Kriterium, die brauche ich für Java ständig. Und wegen der fehlenden Drucktaste kann ich weder den X-Server neu starten noch Screenshots machen, die Sache kann ich also abhaken. Trotzdem danke für deine Hilfe!

  13. Dann kauf aber bitte auch keinen Mercedes, denn Daimler hält 30% an der EADS, die Waffensysteme mit einem Umsatz von 5,7 Milliarden Euro pro Jahr herstellt. Streubomben inklusive! Kaufe auch bitte keine Produkte mehr, die Kunststoffteile enthalten. Denn die wurden wahrscheinlich von Maschinen hergestellt, die von Krauss-Maffei stammen, deren Tochter Krauss-Maffei Wegmann Panzer herstellt. Ach ja, mit der Bahn solltest du dann auch nicht fahren, denn Krauss-Maffei stellt viele Schienenfahrzeuge her, genauso wie Thales. Ach ja, und Coca-Cola halte ich auf für ethisch/moralisch bedenklich, denn sie versorgen die amerikanische Armee recht exklusiv und günstig mit Getränken und übernehmen sogar die Logistik dafür. Solange du keine Panzer oder automatisierte Maschinengewehre bei diesen Unternehmen kaufst, so lange sollte man den moralischen Zeigefinger nicht zu hoch heben.

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