Mit VirtualBox 4.2 bekommt die VBox ein Feature, auf das ich schon richtig lange gewartet habe: Drag&Drop von Dateien zwischen Host und virtueller Maschine. Damit holt VirtualBox etwas nach, dass die Konkurrenz von VMware schon lange kann. Aktuell ist das Feature allerdings noch ein wenig buggy, in meinem kurzen Text mit der ersten Beta konnte ich von meinem Ubuntu-Host auf eine Ubuntu-VM Dateien ziehen, doch in die andere Richtung klappte das noch nicht. Mit einer Windows-XP-VM wollte das neue Feature noch rein gar nicht klappen.

Ebenfalls praktisch ist der Start einer VM im „Headless Mode“ über die GUI heraus. Man muss also nicht mehr zwangsläufig das Terminal bemühen und ein VBoxManage startvm "VM name" --type headless absetzen, ab VirtualBox 4.2 reicht ein Klick im Menü auf Starten während man die Shift-Taste gedrückt hält. Ist leider nicht sonderlich intuitiv, aber besser als gar nichts. Ein eigener Eintag ins Menü wäre wohl zu viel des Guten gewesen.

Für Entwickler und Sys-Admins, die ewig viele VMs am Laufen haben gibt es jetzt zudem auch noch die Möglichkeit virtuelle Maschine in Gruppen zu packen und so dann gleich auf einen Schlag mehrere VMs zu managen. Für Profis sicherlich sehr praktisch, für Otto-Normaluser sicherlich nicht das wichtigste Feature.

VirtualBox mit Drag&Drop unter Linux.

Ihr könnt euch die aktuelle Beta1 selber auf eurem System installieren, ich musste dazu bei mir VirtualBox 4.1 runterwerfen. Fertige Pakete für eine ganze Reihe von Distributionen findet Ihr auf dem FTP-Server von Oracle, das Changelog zur Beta1 gibts wie immer im Forum von VirtualBox, den SourceCode kann man sich mittels Subversion aus dem Trunk laden, falls es denn jemanden interessieren sollte. Etwas neuer ist das erste Release Candidate RC1, allerdings gibt es zu der noch keine Pakete.

Zum Starten einer kopflosen VM die Shift-Taste gedrückt halten.

Vergesst bitte nicht nach dem Update auf die 4.2 Beta1 auch das passende Extension-Pack und dann später auch in euren virtuellen Maschinen die Gast-Erweiterungen auf den aktuellen Stand zu bringen. Beim Extension-Pack empfahl VirtualBox automatisch den Download einer älteren Version, brecht den bitte ab und installiert das Erweiterungspaket passend zur Beta1, sonst kann es mit den neuen Drag&Drap-Feature sowieso nichts werden.

Achtet auch darauf, dass es jetzt zwei Varianten des Extension-Packs gibt. Einmal die „normale“ und eine „Enterprise“-Version. Der Unterschied scheint wohl zu sein, dass es für die Unternehmens-Variante keine PUEL-Lizenz gibt, man sie für den Privatgebrauch kostenlos nutzen darf. Genaueres wird man zum Release aber mit Sicherheit auf den Download-Seiten nachlesen können.

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