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Lucid: Fensterbuttons werden nun automatisch angeordnet

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Ich habe ja auch schon ein paar Worte zum neuen Design von Ubuntu verloren. Mein größter Kritikpunkt ist dabei gar nicht die Ausrichtung der Fensterbuttons (Maximieren, Minimieren und Schließen), sondern die Problematik „Was ist, wenn diese Anordnung dem User nicht gefällt?“

Über Geschmack lässt sich ja vortrefflich streiten, von daher möchte ich mich als Design-Legastheniker gar nicht an der Diskussion Pro/Contra beteiligen. Doch ich persönlich finde es recht unglücklich, wenn beim Umschalten auf ein anderes Design die Anordnung der Buttons beibehalten wird. Den User dann mit dem gconf-editor und kryptischen Keys hantieren zu lassen, ist alles andere als benutzerfreundlich.

Mit den letzten Updates wurde dieser Kritikpunkt jedoch (fast) ausgeräumt. Schaltet man unter System | Einstellungen | Erscheinungsbild auf ein anderes Theme als Ambience bzw. Radiance um, dann wird die Anordnung der Buttons automatisch auf die bewährte und gewohnte rechtsbündige Ausrichtung umgestellt. Auch die Reihenfolge wird dann wieder auf „Minimieren, Maximieren und Schließen“ geändert. Somit entfällt das Frickeln mit dem gconf-editor.

Allerdings wird jetzt automatisch beim Umstellen eines Themes der gconf-Schlüssel /apps/metacity/general/button_layout auf maximize,minimize,close: (Bei Ambiance bzw. Radiance) bzw. menu:minimize,maximize,close (Bei allen anderen Themes) gesetzt. Bevorzugt man also eine persönliche Anordnung der Fensterbuttons, dann geht diese beim Ändern des Themes von jetzt an immer verloren.

Minimieren, Maximieren, Schließen

Bei der Gelegenheit kann ich gleich auch noch ein bisschen etwas zur Evolution des Ambiance/Radiance-Themes schreiben. In den letzten Tagen und Wochen gibt es eigentlich täglich Updates beim Theme und Iconset. Besser gelöst wurde nun das Aussehen der Ambiance-Themes, wenn man die „gewohnte“ rechtsbündige via…

$ gconftool-2 --type string --set /apps/metacity/general/button_layout "menu:minimize,maximize,close"

..einstellt. Nur noch der Menu-Button auf der linken Seite sieht unpassend aus. Die „Umordnung“ der Minimieren/Maximieren-Buttons klappt jetzt. Leider wirkt sich das auch noch auf Fenster aus, die nur eine Schaltfläche besitzen. Bei Gimp sieht man das recht gut…

The Gimp im Ambiance-Look

Alles in allem macht sich das neue Aussehen von Lucid ganz gut. Wenn jetzt noch ein „Ich ordne mit die Fensterbuttons selber an“-Tab im Erscheinungsbild auftauchen würde, dann wäre die Suppe komplett gelöffelt.

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Hallo, ich bin Christoph - Linux-User, Blogger und pragmatischer Fan freier Software. Wie ihr ohne Zweifel bemerkt haben solltet, schreibe ich hier über Linux im Allgemeinen, Ubuntu im Speziellen sowie Android und andere Internet-Themen. Wenn du Freude an meinen Artikel gefunden haben solltest, dann kannst du mir über Facebook, Twitter oder natürlich dem Blog folgen.

16 Kommentare

  1. Das schlimme an dieser ganzen Diskussion ist finde ich , das mit diesen abgekupferten Design  einer bestimmten Firma auch deren „Fan Boy Gehabe“ in den Ubuntu Foren Einzug gehalten hat.
    Dieser Wirbel um Ubuntu der schon anderen Linux Distributions Benutzern mittlerweile Suspekt ist, Spaltet.
    Ubuntu ist nun ja auch nicht für jeden der Nabel der Welt von Linux.

    Hinzu kommt Mark Shuttleworth mit seinen zweideutigen Bemerkungen zu Ubuntu und Demokratie noch kräftig Öl ins Feuer gießt und sich damit kaum beliebter in der „Open Source“ Welt macht.
    Hier sollte man ruhig einigen sagen das mind. 95% der Software in Ubuntu nicht von Ubuntu oder Canonical stammt und sie auch fast keinen Einfluss auf deren Entwicklung haben.
    Diese auch nicht einen Herrn Shuttleworth oder zu einem Ubuntu gehören , sondern „Open Source“ Projekte sind und somit sehr wohl Basis Demokratisch.
    Die Frage wie die Anordnung der Buttons mit anderen Programmen wie Gimp oder Open Office Harmoniert hat bisher kaum jemand dabei Beachtet aber sehr wichtig zum Arbeiten mit diesen ist.

    Zumal die ganze Sache durch das kommende Gnome 3 auch wohl wieder obsolet werden könnte.

    • basic, man muss sich langsam mal von der Vorstellung trennen, dass die Entwicklung technischer Produkte „demokratisch“ geschieht. Es gibt immer wenige „Macher“, die für viele „User“ etwas erstellen. Natürlich holen die Macher die Meinungen der User ein, doch letztendlich entscheiden die Macher wie etwas umgesetzt wird.

  2. Stets vielen Dank für deinen lesenswerten Blog.
    Nur eine Frage: „…ein bisschen etwas zur Evolution des Ambiance/Radiance-Themes…“ Muss Technik wirklich biologisiert werden? Haben Software-Designs tatsächlich eigenständige Evolutionen in Auseinandersetzung mit ihrer Umwelt? Sind Software-Programmierer demnächst Evolutionäre?

    hm….

    • Och, ich finde dass Evolution ganz gut passt. Immerhin wird im Softwaredesign oft ein Weg beschritten, der sich danach als Irrpfad erwiesen hat. Dieser stirbt dann aus 🙂

  3. Ich frag mich eins: Wenn Ubuntu jetzt schon an der Themenauswahl rumschraubt, warum bauen sie dann nicht einfach eine Möglichkeit ein, die Buttonposition selbst einzustellen? Bei KDE geht das schon lange. Es ist auch kaum ein Mehraufwand, verglichen mit dem Umstellen der Position bei jedem Themenwechsel (was für mich ja nun eher ein Bug, als ein Feature ist).

  4. @Tamar
    Hier geht es weniger um „Ubuntu“ denn um Gnome , welches wohl das Äquivalent zu KDE ist und sie bisher kaum eine Notwendigkeit dafür hatten.
    Die Möglichkeit aber immer Bestand zb. für Mac-Style Fans.
    Im neuen „Ubuntu Tweak“ wurde die Funktion jetzt aber auch Aufgenommen.
    @ Christoph
    Ich habe nun wirklich nichts gegen Macher bei der Software Entwicklung , aber hier liegt der Fall etwas Anders, Canonical ist in meinen Augen nur ein 2. Verwerter von der Software.

    • Natürlich hast Du recht, dies zu implementieren wäre eher Sache von Gnome. Nur um das klarzustellen: Ich persönlich halte das für ein eigentlich unbedeutendes Feature und ich kann verstehen, warum es in Gnome nicht exisitiert. Da nun aber Canonical selbst an der Themenwahl rumprogrammiert (um z. B. die Button-Position von Theme abhängig zu machen) würde ich es nur für konsequent halten, dem User einfach die Wahl zu lassen, wenn es schon, vermutlich auch wegen der Widerstände aus der Community, nicht möglich ist, einen einzige sinnvolle Konfiguration (welche Seite das auch immer ist) anzubieten. Am sinnvollsten wäre es natürlich, sich einfach an Upstream, also an Gnome zu orientieren, wo die Buttons standardmäßig rechts sind.

      Das für bestimmte Einstellungen ein „Tweak“-Programm benötig werden soll, halte ich für eine fatale Fehlentwicklung. Warum soll man einige Einstellungen „nur“ (natürlich nicht nur, wenn man sich mit GConf, Konfigurationsdateien etc. beschäftigen würde) in einem externen, mit der Desktopumgebung erstmal nichts zu tun habenden Programm vornehmen können? Wenn der Bedarf nach bestimmen Konfigurationsmöglichkeiten so groß ist, dass man zu irgendeinem Ersatz-Tool greift, dann stimmt entweder etwas mit der Standard-Konfiguration nicht, oder diese Option sollte tatsächlich „offiziell“ angeboten werden. Oder wolen wir lieber eine Windows-ähnliche Situation mit 50 verschiedenen „Ultra-Mega-Tuning-Tools“ von 50 verschiedenen Entwicklern?

  5. @Tamar
    Du benötigst kein extra “Tweak”-Programm dafür der Konfigurationseditor ( gconf-editor ) ist ja in jedem Gnome Desktop vorhanden.
    Nur ist dort die Einstellung etwas „Versteckt“ und sie deshalb @Christoph ja hier im Blog aufzeigt. Mit “Ubuntu Tweak” ist die Umstellung nur etwas leichter.

    @Alex
    Ubuntu (du meinst wohl eher Canonical ) als „dre**** Haufen“ zu Bezeichnen geht nun etwas zu Weit finde ich!

    Was ich an Ubuntu-Canonical Kritisiere ist eher das sie versuchen mit ihrer Distribution einen gewissen Ruhm abzuschöpfen, der eigentlich vielen Freizeit Programmierern gehört die diese „Open Soure“ Programme unentgeltlich Programmieren die Ubuntu lediglich verwendet.

    • basic, vieles – wirklich SEHR vieles – in der FOSS-Welt wird nicht von hungerleidenden Hobby-Programmieren in ihrer Freizeit entwickelt. Hinter Linux (also dem Kernel), GNOME, KDE, Pulseaudio, Gstreamer und und und, stehen zahlreiche Unternehmen. Für den Kernel zeichnen IBM, Redhat, Google usw. viel Verantwortung. Dazu kommen Nokia, Fluendo, Motorola. Novell und Co.

  6. .. deine stimmt weitgehenst Auflistung schon , trotzdem sind das Rückrad von Linux und der FOSS-Welt immer noch die vielen ehrenamtlichen Helfer, auch trägt ja dabei gerade Ubuntu-Canonical erschreckend wenig dazu bei.
    „Dieser Wirbel um Ubuntu der schon anderen Linux Distributions Benutzern mittlerweile Suspekt ist, Spaltet die Community.
    Ubuntu ist nun ja auch nicht für jeden der Nabel der Welt von Linux….“
    Wie du mit deiner Aufzählung richtig Beschrieben hast, also etwas ruhiger Treten seitens Ubuntu und Bessere , Stabilere Relaises wären eher Angebracht …

    • Das ist Docky. Gibts in den Paketquellen von Lucid, oder über das verlinkte PPA. Ist meines erachtens das beste Dock. AWN, Cairo Dock und Co. erschlagen sich mit Konfigurationsmöglichkeiten.

  7. Die Buttons wurden jetzt endgültig noch einmal umarrangiert und treffen damit zufälligerweise exakt meine Präferenz, was mich doch gefreut hat.
    Endgültig wird es jetzt »close, minimize, maximize:menu« sein.

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