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Flattr für die Offline-Welt und direkte Zahlungen

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Die Jungs von Flattr haben auf ihrem Blog zwei Neuerungen vorgestellt, die ich für bemerkenswert halte. Zum einen wird Flattr durch mobile Applikationen Einzug in das „Offline-Leben“ halten können, zum anderen sind nun endlich direkte Spenden an einen Flattr-Account möglich. So kann man nun unabhängig von der Anzahl der über den Monat hinweg gesammelten Flatt-Clicks einem beliebten Projekten Geldbeträge zukommen lassen.

Offline-Flattr

Flattr für Android

Straßenkünstler, egal ob Bordsteinmaler, Musiker oder Komödianten stellen alle ihren Hut auf, so dass Passanten bei Gefallen ein paar Euro einwerfen können. Flattr ist ja letztendlich nichts anderes. Bei Gefallen kann man etwas im Internet „flattrn“ und dem Erzeuger des Inhaltes so etwas zukommen lassen. Genial ist die Idee natürlich für Künstler, die nach der Erzeugung ihres Werks nicht mehr vor Ort sind.

Flattr tritt nun in Konkurrenz zum Hut. Mit mobilen Flattr-Apps für iPhone, Android und Co., sowie Flattr QR-Codes können Künstler, Kreative aber vielleicht auch kulturelle Einrichtungen Einnahmen generieren. Nebenstehend findet Ihr den QR-Code zu Flattr4Android (Auf der Homepage gibt es ausreichend Screenshots von der Anwendung, daher erspare ich mir hier eigene Bilder). Mit dieser Anwendung könnt ihr zum Einen Flattr-Codes scannen, zum Anderen können Entwickler mit ihr die Möglichkeit über Flattr für die Anwendung zu spenden einbauen.

Flattr in der Offline-Welt?

Generell finde ich die Idee Klasse und die Möglichkeiten sind dabei quasi unbegrenzt. Ich stelle mir einfach mal eine Kirche vor, die ihre Orgel renovieren möchte. Lokale Verlage zu finden, die Anzeigen in Zeitschriften oder Zeitungen kostengünstig schalten, ist eine machbare Aufgabe. Doch wie schafft man es, dass der Leser nun spendet? Merkt sich der 0815-Leser wirklich die Bankverbindung oder kommt vor Ort vorbei? Klar, nur wir Technik-Freunde werden vorerst passende Handys und Flattr haben. Doch das System Flattr braucht Masse, um zu funktionieren. Gut wenn es weitere Nutzungsmöglichkeiten gibt.

Feste Beträge Flattr

Die zweite Neuerung ist die Möglichkeit einen festen Betrag an einen Flattr-Account anonym zu spenden. Der Betrag muss zwischen 2 und 50 Euro groß sein und als Gebühren fallen lediglich 20 Cent an. Egal wie groß die Spende ist! Somit senkt Flattr seine mit 10% recht hohen Gebühren zumindest für diese großen Zahlungen deutlich ab.

Größere Beträge über Flattr spenden

Bleibt nur noch zu hoffen, dass Flattr in nächster Zeit Ein- oder Auszahlungen via IBAN zulässt. Beim Transfer von Flattr-Guthaben zu Moneybookers fallen zwar maximal 50 Cent (Bei mir kostete es erstaunlicherweise gar nichts) an Gebühren an, doch den Transfer auf ein Bankkonto lässt sich Moneybookers mit 1,80€ pro Transfer recht fürstlich entlohnen. Paypal transferiert Paypal-Guthaben zwar kostenlos auf das Bankkonto, langt dafür bei den Gebühren deutlich stärker zu. Durch direkte Ein-/Auszahlungen könnte man endlich – zumindest hier in Europa – die Mittelmänner Paypal oder Moneybookers komplett aus dem Rennen nehmen und ohne große Gebühren beliebten Projekten Geldbeträge zukommen lassen.

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Hallo, ich bin Christoph - Linux-User, Blogger und pragmatischer Fan freier Software. Wie ihr ohne Zweifel bemerkt haben solltet, schreibe ich hier über Linux im Allgemeinen, Ubuntu im Speziellen sowie Android und andere Internet-Themen. Wenn du Freude an meinen Artikel gefunden haben solltest, dann kannst du mir über Facebook, Twitter oder natürlich dem Blog folgen.

6 Kommentare

  1. Dein QRCode zeigt auf ein Download.png Button,
    also auf eine Grafik, und nicht auf einen Marketlink.

    Die Idee finde ich jedoch super.
    Bin bloß gespannt ob ich sowas jemals sehen werde. 🙂

    • Ja, bin auch gespannt. QR-Codes sind ja mittlerweile oft im Alltag zu sehen. Kenne mehrere Plakate hin in Karlsruhe, auf denen schon QR-Codes aufgedruckt wurden. Selbst auf den Fahrplänen des KVV sind schon QR-Codes mit Links zum aktuellen Fahrplan zu finden. Von daher kann ich mir schon vorstellen, dass „Offline-Flattr“ auch genutzt werden wird.

      //PS: Danke für den Hinweis. Hab den QR-Code aktualisiert.

  2. Um ehrlich zu sein kann ich deine Euphorie nicht ganz teilen. Nichts gegen das Konzept des Spendens im allgemeinen. Aber wenn in Zukunft, im Wahrsten Sinne des Wortes und und wie oben bildlich antizipiert, selbst auf Streetart offenkund der Stempel kapitalistischer Wert-, Waren-, und Verwertungslogik prangen wird, finde ich das schon ziemlich eklig.

  3. Glaube auch nicht, dass Flattr bei Street-Artists genutzt werden wird, aber dein Beispiel bezüglich der Kirchenorgel finde ich gut. Bei mir nebenan wird eine Kirche saniert, und die brauchen noch Geld.

    Nebendran ist eine Straba-Haltestelle, wo sie wohl die Plakatfläche für nen Spendenaufruf bekommen habe. Mir liegt die Kirche hier am Herzen, obwohl ich da nie hingehe und ich könnte mir Vorstellen, dass wenn auf dem Plakat so ein Flattr-QR-Code wäre, ich ihn auch nutzen würde.

  4. Bis das ganze offline effektiv verwendet werden kann wird es eh noch länger dauern, da bestimmt ein Großteil der Bevölkerung entweder kein Smartphone besitzt, es nicht fürs Internet verwendet oder nicht weiss, wass Flatter ist.

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