Ich erzähle euch ja mit Sicherheit nichts Neues, wenn ich über die Pläne der Deutschen Telekom schreibe, in Zukunft den Hahn bei „Vielsaugern“ nach einer gewissen Menge heruntergeladenen Traffics zuzudrehen. Doch schon mehrere Leser haben mit darauf angesprochen, auch einen Kommentar dazu abzugeben. Da will ich mich nicht lumpen lassen… Die Drosselung beginnt bei einem 16 MBit/s-Anschluss bereits ab 75 GByte pro Monat, bei einem schnellen 200 MBit/s Tarif darf man 400 Gigabyte pro Monat laden. Das von der Telekom aufoktroyierte Schneckentempo liegt bei wirklich lahmen 384 kBit/s. Damit beamt die Telekom ihre Power-User ins Jahr 1999 zurück. Die Telekom argumentiert damit, dass Traffic nunmal Geld kosten würde. Wer viel saugt, der müsse auch mehr zahlen, als die User, die nur am Abend mal schnell durchs Web stöbern. Die Netzgemeinde pocht dagegen auf die Netzneutralität, beide Positionen wohl nicht ganz richtig.

Vor ein paar Jahren — es war Oktober 2009, wie schnell die Zeit doch vergeht — ging das folgende Bild durchs Netz. Es zeigt das Schreckensszenario eines Webs ohne Netzneutralität. Für jeden Spaß verlangt der Internetprovider extra Geld vom Kunden — wie auch vom Anbieter. Google könnte es sich leisten die Netzanbieter zu Pampern und „frei“ erreichbar zu sein, ein neuer Video-Streaming-Dienst würde nie an den Start gehen können, da aufrund der hohen Datenmengen extra Gebühren beim Internetprovider des Users fällig werden würden. Noch gibt es diese Gebühren nicht — bis auf den letzten Teil „Recharge“, die Telekom-Drossel soll gegen eine Nachzahlung aufgehoben werden können.

Das Brechen mit der Netzneutralität wird der Telekom nun mit dem eigenen Dienst Entertain vorgeworfen — schließlich wird der Traffic dorthin nicht mit in das freie Traffic-Volumen eingerechnet. Ganz sauber ist die Argumentation nicht, da Entertain nicht aus dem Internet zu erreichen ist. Würde ein Kabel-Internet-Anbieter wie Kabel-BW oder Kabel Deutschland so eine Drossel nutzen, dann würde auch niemand damit argumentieren, dass im gleichen Zug auch das Kabel-Fernsehen mit eingedrosselt werden würde. So lange Entertain nicht generell über das Netz vermarktet wird, begeht die Telekom auch keinen Bruch der Netzneutralität. Wo die Telekom die Netzneutralität glasklar bricht sind die T-Mobile-Tarife Special Complete Mobil Music bzw. Music Streaming Option, sie bevorzugen klar Spotify und schließen den Wettbewerb aus.

Die Zukunft des Internets in den nächsten Jahren?
Die Zukunft des Internets in den nächsten Jahren?

Apropos Kabel-Internetanbieter: Eine ganz weiße Weste haben auch die nicht. Kabel Deutschland etwa schreibt in seinen AGBs zum Internet- und Telefonanschluss, dass die Übertragungsgeschwindigkeit beim Überschreiten von 10 GByte an einem Tag auf 100 Kbit/s eingedrosselt wird. Allerdings drosselt KD nach eigenen Angaben „nur“ Traffic zu Filesharing-Netzen, das „normale“ Netz bleibt von der Drossel unberührt. Nach Recherchen von Heise greift die Drossel bei Kabel Deutschland in der Praxis erst ab 60 GByte/Tag, zudem werden die Einzelfälle geprüft.

Lädt ein Kunde an einem Kalendertag ein Gesamtdatenvolumen von mehr als 10 GB herunter, ist Kabel Deutschland berechtigt, die ihm zur Verfügung stehende Übertragungsgeschwindigkeit ausschließlich für Filesharing-Anwendungen bis zum Ablauf desselben Tages auf 100 Kbit/s zu begrenzen. Alle anderen Anwendungen (Internetsurfen, Social Networks, E-Mails, Video-Streaming, Video on Demand, Chat, etc.) sind davon zu keiner Zeit betroffen und bleiben unverändert nutzbar.

Die Tempo-Bremse der Telekom betrifft nun aber jeden HTTP-Download, jedes legale Streamen von Musik oder Filmen von YouTube, Spotify, Lovefilm, Watchever und Co. selbst Web-Radio oder der Abruf der Tagesschau wird zum Problem. Wirklich ein Problem? Reichen 75 GByte/Monat nicht aus? Nein, die euch freigestellten Brosamen sind ein Witz! Torsten Kleinz von der Zeit hat mal ein paar gängige Internet-Aktivitäten überschlagen:

  • Nach der Installation von Windows 7 lädt das noch blanke System schlanke 1,6 GByte an Updates aus dem Internet. Kommen da noch ein paar Updates für Microsoft Office, Adobe Programme und Co. dazu, fließen nochmal ein paar GByte über die Leitung. Man installiert zwar nicht gerade täglich Windows, doch bei einer größeren Familie kommen doch schon einige GByte an ganz normalen Downloads pro Tag zusammen.
  • Aktuelle Spiele ziehen gerne sofort nach der Installation mehrere Gigabyte aus dem Netz. Torsten erwähnt hier den „top-aktuellen“ Knaller America’s Army, der mal locker flockig 3,9 Gigbyte an Updates benötigt. Und auch Online-Games schlucken einiges an Traffic, World of Warcraft schlägt immerhin mit 50 MByte/Stunde zur Buche, bei großen Missionen auch mal gerne mehr.
  • Wer gerne Musik aus dem Netz streamt — etwa mit „modernen“ Diensten wie Spotify oder auch per gutem alten Online-Radio — kommt sehr schnell an die Grenzen der 75 GByte. Eine Stunde Spotify pro Tag kommt nach den Hochrechnung von Torsten auf 15 GByte/Monat. Ich habe die Zahlen nicht gegegengerechnet, sie hören sich aber durchaus vernünftig ab.
  • Von Video-Diensten wie Lovefilm, Watchever und Co. muss man gar nicht mehr reden. Die Datenraten bei diesen Diensten sind enorm hoch. Die 75 GByte knackt man mit einem Smart-TV, der diese gleich eingebaut hat, mit Sicherheit in nur wenigen Tagen. Außerdem ist mit Full-HD-Video bei 1080p noch lange nicht die Fahnenstange der Bildqualität erreicht. Die beim Video-Streaming generierten Datenraten werden in Zukunft daher eher steigen, da können auch neue Verfahren zur Bildkompression wenig dran ausrichten.

Soll man nun mit den Füßen abstimmen und zu einem anderen DSL-Anbieter gehen? Darüber freut sich eigentlich nur die Konkurrenz, die werden euch freudig in Empfang nehmen, euch mit einem netten Zwei-Jahres-Vertrag knebeln und dann mittelfristig auch eine Drosselung einbauen. Der Kunde frisst es, weil er es schon seit Jahren vom Mobilfunkanbieter so kennt und weil es in der Praxis ja — noch — selten greift. Schließt euch daher am besten den Piraten, der Digitalen Gesellschaft oder auch der Petition von Malte Götze auf change.org an und macht der Telekom Dampf unter dem pinken Hintern! Mit so einer Regelung darf kein Internetprovider durchkommen!

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28 Kommentare

  1. Hallo Christoph,
    guter Artikel. Er nimmt der ganzen Disskusion etwas die heisse Luft raus. Ich sehe das in der Mehrzahl der Punkte ähnlich.
    Nehme deinen Artikel jetzt mal zum Anlass, auch bei mir wieder mal was zu posten 😉

    So und dann mal noch ein kleiner Klugscheisserhinweis.
    Das Wort aufoktroyiert ist „doppelt gemoppelt“
    http://de.wikipedia.org/wiki/Oktroyiert

  2. Hallo Christoph, vielen Dank für den Artikel!
    2 weitere Punkte:
    – cloud backup, wer gerne fotografiert und ein wenig Wert auf Datensicherheit legt, sprengt einiges von dem Inklusivolumen weg
    – remote office bzw. Heimarbeitsplatz, da geht bei mir auch schon einiges pro Arbeitstag durch.

  3. Es werden immer das Fernsehangebot bei einem Kabelanbieter und das IPTV von der Telekom verglichen statt mit Streaminganbietern wie z.B. Watchever. Das ist meiner Meinung nach grundsätzlich falsch.

    Ich kann mit bei Kabel Deutschland einen Fernsehanschluß buchen ohne Internet aber ich kann kein Entertain buchen ohne einen DSL Anschluß von der Telekom zu haben.

    Zudem ist Kabel Deutschland in erste Linie Kabelanbieter und erst an zweiter Stelle ein Internetprovider. Die Telekom wird nur als Internetprovider angesehen.

    Zudem ist es so das die Bandbreite eingeschränkt wird sobald man das Entertain Kästchen einschaltet. Wenn man hingegen den Digialreciever bei Kabel Deutschland einschaltet ist trotzdem die volle Bandbreite weiterhin vorhanden.
    Daher sehe ich das Fernsehangebot bei Kabel Deutschland eher als zwei getrennte Dienstleistungen während Entertain eigentlich nur als Teil des Internetzugangs betrachtet werden kann und abgesehen von dem Protokoll auch nicht anders ist als z.B. SkytoGo

    • @Andreas G.

      „Ich kann mit bei Kabel Deutschland einen Fernsehanschluß buchen ohne Internet aber ich kann kein Entertain buchen ohne einen DSL Anschluß von der Telekom zu haben.“

      Ob man die Dienstleistungen nun getrennt verkauft oder nur zusammen ändert nur das Geschäftsmodell, nicht ob es etwas mit Netzneutralität zu tun hat oder nicht. Oder wäre es ein Verstoß gegen Netzneutralität, wenn Kabel Deutschland in Zukunft ihr Internet nur noch in Verbindung mit Fernsehen verkaufen würde?

      „Die Telekom wird nur als Internetprovider angesehen.“

      Das sehe ich anders. Die Telekom ist längst auch an zweiter Stelle Fernsehanbieter (vielleicht nicht so erfolgreich wie KD beim Internet, aber das ist egal; sie bieten es an und es wird gekauft).

      Es sind einfach nur vertauschte Rollen.

      Der Wesentliche Unterschied zwischen Entertain und Watchever ist, dass Multicast für Entertain verwendet wird. Für Video on Demand braucht man jeweils Einzelnverbindungen und muss pro User die Daten rausschicken. Dem Nutzer mag das Protokoll egal sein, aber technisch kann man das nicht vergleichen.

      „Zudem ist es so das die Bandbreite eingeschränkt wird sobald man das Entertain Kästchen einschaltet. Wenn man hingegen den Digialreciever bei Kabel Deutschland einschaltet ist trotzdem die volle Bandbreite weiterhin vorhanden.“

      Angenommen die Telekom würde feste die benötigte Bandbreite vom Anschluss für Entertain reservieren (das Internet hätte entsprechend weniger Bandbreite) – damit wären auch in diesem Punkt beide Anbieter gleichauf. Dass man das flexibel macht ist nur sinnvoll aus Kundensicht.

      • „Dem Nutzer mag das Protokoll egal sein, aber technisch kann man das nicht vergleichen.“

        Dem Benutzer ist das auch egal. Das TV Programm kommt aus einem Kästchen. Das ist alles was der Kunde sieht.

        Und aus dieser Warte gesehen ist es eine Benachteiligungen für die ganzen anderen Anbieter wenn die Telekom sie anders behandelt als ihr eigenes Angebot.

        Die Kernaussage der Netzneutralität ist das alle Daten gleich zu behandeln sind egal welche es sind. Da spielt auch das Protokoll keine Rolle.

        „Angenommen die Telekom würde feste die benötigte Bandbreite vom Anschluss für Entertain reservieren (das Internet hätte entsprechend weniger Bandbreite) – damit wären auch in diesem Punkt beide Anbieter gleichauf.“

        Dann müsste die Telekom aber einen 10Mbit Anschluß verkaufen denn ca. 6 Mbit gehen meines Wissens nach für Entertain drauf.

        • „Dem Benutzer ist das auch egal. Das TV Programm kommt aus einem Kästchen. Das ist alles was der Kunde sieht.“
          Die meisten können sehr wohl zwischen Video-On-Demand und jeder-kriegt-dasselbe-Videosignal unterscheiden.

          „Und aus dieser Warte gesehen ist es eine Benachteiligungen für die ganzen anderen Anbieter wenn die Telekom sie anders behandelt als ihr eigenes Angebot.“

          Ich würde dir zustimmen, dass die Telekom vergleichbare Anbieter gleich behandelt sollte. Vergleichbar meint hier: nicht Video on Demand, sondern das Aussenden von ein und dem selben Videostream an sehr viele Nutzer gleichzeitig.

          „Die Kernaussage der Netzneutralität ist das alle Daten gleich zu behandeln sind egal welche es sind. Da spielt auch das Protokoll keine Rolle.“
          Bei gängigen Definitionen bezieht sich Netzneutralität nur auf das Internet. Und Entertain ist halt kein Internet.

  4. Also bei uns in der WG (4 Studierende, alle keine „Power User“) kommen laut der Anzeige unserer Fritzbox locker mal im Monat 120 GB an Traffic zusammen, Down- und Upload zusammengerechnet – ich weiß allerdings nicht, ob Telefongespräche da mit inbegriffen sind, oder nicht. Jedenfalls möchte ich behaupten, dass keiner von uns im großen Rahmen Filesharing betreibt oder sich dauernd irgendwelche Filme zieht. Das Gros werden eher die üblichen Dinge neben Mails checken und Facebook etc. sein: Betriebssystem- und Softwareupdates, Youtube, MMOs, Dropbox, Skype, Webradio … Da reichen 75 GB nur für etwa 2½–3 Wochen, schätze ich.

  5. Geschäftlich nutze ich auch Online Festplatten und da werden tagtäglich einige Gigabyte Daten transferiert. Wäre ich davon betroffen, müsste ich mich dumm und dämlich zahlen.

    Es ist eine Masche der Telekom neue Kunden auszunehmen und Bestandskunden zu behalten. Ganz einfach und ganz dreckig!

  6. Die Zahlen über die Spotify-Nutzung können wohl kaum stimmen.

    15GB / 1h am Tag im Monat ergibt über 1Mbit/s. Das ist ungefähr „rohe“ CD-Qualität ohne jegliche Kompression. Klingt für mich alles andere als vernünftig.

    Selbst rund-um-die-Uhr in super Qualität (192kbit/s) schafft man „gerade mal“ 63GB im Monat.
    Vielleicht sollte man Herrn Kleinz mal WolframAlpha zeigen. Das kann so tolle sachen wie (192kbit/s * 1 month) direkt ausrechnen.

    Ich möchte gar nicht anzweifeln, dass 75GB recht wenig sind, aber wenn man schon mit Zahlen um sich wirft, dann sollten diese wenigstens stimmen.

  7. Danke das Du auf meine Mail reagiert hast und für den Beitrag.

    Ich persönlich fände es einfach bedenklich wenn ich schauen müsste, ob ich noch genug Bandbreite in diesem Monat habe oder nicht.

    Ganz abgesehen davon das wir uns Vorwärts bewegen sollten und nicht zurück.
    Ich surfe nun mit Flat bei der Telekom seit es DSL gibt und nun wollen sie mir mein geliebtes Internet künstlich verlangsamen, nach so vielen Jahren?

    Im Mobilbereich ist es ja noch nie anders gewesen, aber ich denke hier warten auch Millionen Menschen darauf das es sich Richtung echte Flats bewegt und nicht umgekehrt.

    • Ganz abgesehen davon das wir uns Vorwärts bewegen sollten und nicht zurück.
      Ich surfe nun mit Flat bei der Telekom seit es DSL gibt und nun wollen sie mir mein geliebtes Internet künstlich verlangsamen, nach so vielen Jahren?

      Nein, Bestandskunden sind von der Änderung ausgenommen.

  8. Kann mich dem Kommentar nur anschließen. Ich kenn den Mist noch aus dem Studentenwohnheim. Da hatte ich 20Gig im Monat und dann war’s aus. (Eine sinnvolle Begründung für die Begrenzung ist das Studentenwerk leider schuldig geblieben. Wahrscheinlich war’s aus Prinzip. Man hatte zwar Heizungs-, Strom- und Wasser-Flatrate, aber wehe da surft einer, wie er lustig ist … Zum Glück hatten die Profis noch ein offenes Gateway in meinem Subnetz stehen. m( ) Klar reicht das aus, wenn man nur Mails checkt etc. Aber hat man einmal ne größere Sache: Steam-Download, Linux-Distri gezogen, viele Updates etc., musste man sich extrem einschränken. Hat man sich über die Unzuverlässigkeit beschwert, oder hat bemängelt, dass man den Kompletten Netzwerkverkehr der Bewohner mithören kann, oder das der Account willkürlich mal bis zum Monatsende und mal für den kompletten Folgemonat gesperrt wird (ist ja nicht etwa so, als hätte man das irgendwie zum studieren gebraucht -.-), sind einem die Admins – anstatt sich mal an eine Problemlösung zu machen – blöd gekommen: man hätte ja nutzungsbedingungswidrig Filesharing gemacht -.- Das wünsch ich echt keinem. Aber genau da will die Drosselkom hin (und die anderen ISPs natürlich auch)!

    Offtopic: Ich begrüße die Einführung von Bitcoin als Spenden-Methode. Vielleicht solltest Du mal einen Blogpost zu dem Thema schreiben, bisher scheint da nicht gerade die Kasse zu klingeln: blockchain.info: 1HmBTjhBMUH9JYSesGDj4YeKsuGPmXNnis Oder wechselst Du die Adresse öfter mal? Bietest Du das schon lange an?

  9. Darüber freut sich eigentlich nur die Konkurrenz, die werden euch freudig in Empfang nehmen, euch mit einem netten Zwei-Jahres-Vertrag knebeln und dann mittelfristig auch eine Drosselung einbauen.

    Das ist doch gerade die einzige Waffe des Konsumenten, den Anbieter wechseln. Die Telekom wird blöde aus der Wäsche schauen, wenn da plötzlich ein größerer Kundenstamm abwandert. Denn dann werden die auf jeden Fall einknicken. Genau dieses Verhalten wird nicht ohne Grund immer wieder beim Tanken und Strom empfohlen, nur leider wechseln zu wenig Leute.

    Mich persönlich interessierts allerdings nicht besonders, da ich schon seit 9 Jahren nicht mehr bei der Telekom bin. Die Telekom meinte damals immer „kein DSL verfügbar“ und das obwohl ein Nachbar da schon 1-2 Jahre DSL bei der Konkurrenz hatte, also sind wir auch zur Konkurrenz und seitdem wunschlos glücklich und ist zudem auch noch billiger als die Telekom.
    Warum also am Ex-Monopolisten festhalten?

  10. Die Aufregung um die 75GB versteh ich nicht ganz, ist eben wirklich genau das gleiche, wie mobil. Es ist doch sinnvoller, die Anbieter bieten schnelle Tarife mit Trafficbegrenzung an, als langsame, bei denen man für 75GB praktisch durchgehen saugen müsste. Die gleichzeitige Verletzung der Netzneutraltität ist das Problem, wie hier richtig dargestellt wurde. Und das wäre das gleiche Problem, wenn die Grenze bei 75TB liegen würde. Man sehe sich nur die Datenmengen vor 20 Jahren an…
    Ich habe derzeit Uni-Netz. D.h. maximal 5MB/s, aber manchmal auch Schmalspur. Konstante 200 kB/s wären mir lieber. Nix 1999, 2013! Die Uni selbst hat übrigens einen Traffic-Tarif, d.h. wenn es mal zu viel wird, wird gedrosselt. (Sonst würde man eine neue Stufe bekommen, die ganz ordentlich teurer ist.)

  11. Passt hier nur bedingt rein.
    Als KabelDeutschland Kunde kann ich FileSharing nicht betreiben. Sobald das FileSharing angeworfen wird, geht die komplette Bandbreite auf unter 10kb/s.

  12. Gerade folgendes Zitat entdeckt:
    Liebe Telekom,
    Sie erhalten ab jetzt immer die Zahlung meiner Rechnung mit reduzierter Geschwindigkeit, da die Volumengrenze meines Kontos erreicht ist.

  13. Hallo Christoph,
    guter Bericht. Danke dafür.
    Hier sieht man mal wieder, wie weit wir in Deutschland zurückgeblieben sind.
    Wenn ich z.B. an Brasilien denke, dort ist die Telekommunikation schon viel viel weiter.
    Ich hoffe wir gehen irgendwann mal nach vorne.
    Auch das Fernehen könnte sich an unseren ausländischen Vorbilder mal ein Beispiel nehmen. Es dreht sich halt alles ums Geld.

  14. Ich kann die ganze Aufregung durchaus verstehen, aber wirklich aktuell finde ich das ganze nicht.

    Als ich vor 1 1/2 Jahren meinen DSL-Vertrag bei 1und1 unterschrieben habe stand damals schon drin das diese mir meine Verbindung bei 100GB drosseln würden.

    Sprich die Telekom ist wie immer nicht der Vorreiter von irgendwas.

    • Der Unterschied ist, dass bei 1&1 nur im günstigsten Tarif gedrosselt wird – man kann auch eine Flatrate buchen. Bei VDSL gibt es z.B. gar keine Drosselung.

      Außerdem ist die gedrosselte Geschwindigkeit immer noch ~ 3 x die Telekom-Drossel-Geschwindigkeit.

      Vor allem aber gibt es keine netzneutralitätsverletzende Angebote wie einen Spotify-Deal. So lange alle Pakete gleich behandelt werden ist es ok, wenn es auch volumenbeschränkte Tarife gibt.

  15. Wie bei der Welt zu lesen, werden auch Altkunden in den „Genuss“ der Drosselung kommen. Wer da noch bleibt, muss echt ein dickes Fell haben.

  16. Was ich bisher noch nicht herauslesen konnte aus der gesamten Situation, ist die Tatsache, ob die Drosselung auch Business-Verträge betrifft. Wir betreiben einen kleinen Server, der außerhalb unserer Büro-Zeiten diverse Linux-ISOs via Torrent verteilt – über Nacht halt mit vollgas. Wenn dem so wäre, wäre das für uns ein Grund von der Telekom abzuwandern, rein aus Prinzip und Überzeugung.

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