VLC ist eines für den Heim-User wahrscheinlich neben Firefox und Libre-Office eines der Open-Source-Prestige-Ojekte. Der Media-Player spielt so gut wie alles ab, ist unglaublich reich an Features und steht für so gut wie jede Plattform zur Verfügung, aber jetzt auch für Android. VLC für Android lässt sich auf Geräten mit NEON-Co-Prozessor mit Hardware-Beshcleunigung betreiben, so dass sich Videos mit bis zu 720p auf einem schnellen Dual-Core Handy oder Tablet abspielen lassen, Extras wie Video-Streaming sind natürlich auch in VLC für Android zu finden.

Den Player findet Ihr im Google Play Store unter dem Eintrag VLC Beta (NEON version), anscheinend gibts noch ein paar Problemchen mit dem Market, da der Player bspw. in den USA wohl noch nicht installierbar ist, wie sagt ein Kommentator auf Reddit „Welcome to the real world“ 😀 Es gibt ebenfalls ein paar Restriktionen was die Geräte angeht, VLC lässt sich nicht auf jedem Handy installieren, selbst wenn es eigentlich einen NEON-Coproz besitzt, im gerade genannten Reddit-Thread findet ihr die APK-Datei, die ihr euch von Hand aufs Handy werfen könnt.

In meinen kurzen Tests liefen Videos mit bis zu 720p auf meinem Samsung Galaxy Nexus eigentlich problemlos, nur wenn man viel hin und her scrollt gab es Artefakte im Bild und sogar auch den einen oder anderen Absturz. Auf einem mit Quad-Core-Power angetriebenen Samsung Galaxy S III konnte ich dagegen direkt ein 1080p-Video abspielen, ohne es vorher aufbereiten zu müssen, einfach nur hochladen und abspielen.

Auf meinem Galaxy Nexus ist das Abspielen von Videos mit bis zu 720p möglich.

Richtig genial wird VLC natürlich mit einem leistungsstarken Handy mit einem klasse Display wie eben dem Galaxy S III. Es spielt hier unkonvertierte Videos mit 1080p ohne Rucken und Zuckeln ab und hat dabei dank des wirklich brillanten Displays ein klasse Bild. Außerdem lässt es sich – im Gegensatz zum Galaxy Nexus – mit einer SD-Speicherkarte aufrüsten, so dass man für die großen und hochauflösenden Videos auch genügend Speicherplatz hat.

VLC auf einem Samsung Galaxy S III spielt ein Video mit fast 1080p

Streams von VLC zu VLC funktionieren ebenfalls wunderbar, wer möchte kann ja einfach mal das Bild seiner Desktop- oder Notebook-Webcam auf das Handy streamen. Dazu braucht Ihr VLC auf dem Rechner und eben VLC auf dem Handy. Danach einfach den Video-Stram am PC starten (Ich gehe mal davon aus, dass ihr nur eine Webcam am PC hängen habt. Eventuell müsst ihr auch noch die Auflösung anpassen.)

$ cvlc v4l2:// :v4l2-dev=/dev/video0 :v4l2-width=1024 :v4l2-height=768 --sout "#transcode{vcodec=mpeg4,acodec=mpgab=800,ab=128}:standard{access=http, mux=ts, sap, name=live-video, port=8080}"

## Zum Testen am eigenen PC
$ vlc http://localhost:8181
## Zum Testen von einem anderen PC
$ vlc http://ip_eures_rechners:8181

Danach müsst ihr nur noch den Stream in VLC unter Android laden und schon seht Ihr das Bild von eurer Desktop-Webcam auf dem Handy. Der Anwendungszweck dafür ist natürlich nicht einfach zu finden, allerdings lassen sich ja eben nicht nur Webcam-Streams übertragen, mit ein bisschen Mühe kann man auch das TV-Bild der DVB-Karte über das Netz auf das Handy streamen.

VLC für Android gibt es nun ganz offiziell auch im Google Play Store.
VLC streamt das Bild der Webcam schurlos per WLAN auf das Handy.

[UPDATE 03.06.2012: Falxter hat in den Kommentaren auf die Nightly Builds für Tegra2- und NEON-V6-Geräte aufmerksam gemacht. Damit lässt sich VLC auch auf vielen anderen Geräten installieren, allerdings sind Nightly Builds eben Nightly Builds. Es kann sein, dass sie nicht wirklich gut funktionieren, da die erzeugten Pakete eben nicht geprüft werden.]

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8 Kommentare

  1. Na das hört sich doch gut an. VLC endlich für Android. Ich werde den Player mal testen. Ich bin gespannt ob ich auf meinem Galaxy Tab 10.1 auch 1080p Videos abspielen kann. Derzeit geht es nicht. Alle getesteten Player ruckeln.

  2. Arg! Wer lesen kann, ist klar im Vorteil: ArmV7 mit NEON Befehlserweiterung muss vorhanden sein. Die fehlt wohl bei meinem Tegra2-Möhrchen 😉

  3. Habs mal auf dem Archos 101 G9 getestet (mit einer 720p / x264 Datei) und es lief einwand -und ruckelfrei. So kann ich mir den kostenpflichten Kauf des AC3 Plugins sparen.

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