Start GNU/Linux Gerüchteküche: Skype für Linux wird Open-Source?

Gerüchteküche: Skype für Linux wird Open-Source?

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Skype ist nicht gerade bekannt für seine offene Technologie. Das Skype-Protokoll gehört zu den best-gesicherten Technologien überhaupt. So verwundert es doch sehr, dass auf dem französischen Blog von Olivier Faurax sehr interessante Nachrichten aufgetaucht sind. Der Blogger kommunizierte via E-Mail mit dem Skype-Support um Skype auf Mandriva zum Laufen zu bewegen, als Antwort bekam er unter anderem die Information…

We are happy to be able to inform you that Skype will from now on be
part of the open source community.

…zurück. Auf seine Nachfrage antwortend bestätigte der Support die Info…

Yes, indeed, the Linux Skype version will become open source in the
nearest future.

Was ist dran? In den Kommentaren wird spekuliert dass Skype 2.1, das aktuell in einer Beta-Version angeboten wird, als Open-Source Version veröffentlicht wird. Doch diese Vermutung bestätigt sich wohl nicht. Der Entwickler Berkus, der auch öfters auf dem Skype Linux Blog zu lesen ist, meldet sich in den Kommentaren zu Wort…

I asked « in a near future » and he answers « in the nearest future ». As Skype 2.1 is in beta, it is possible that the final version will be open source (it’s a guess).

No, not 2.1 final.

probably skype plan to open gui code, but not communicate library.

Correct.

Wenn es also stimmt, dann wird Skype für Linux aufgetrennt. Die grundlegenden Bibliotheken, die zur Kommunikation notwenig sind, bleiben Closed-Source. Die API zwischen GUI und Kommunikations-Libs wird dagegen geöffnet. So kann Skype-Support ohne Frickelei in jedes Programm wie Pidgin, Empathy und Co. eingebaut werden.

[UPDATE] Es ist offiziell. Auf dem Skype Linux Blog erschien gerade diese…

Yes, there’s an open source version of Linux client being developed. This will be a part of larger offering, but we can’t tell you much more about that right now. Having an open source UI will help us get adopted in the „multicultural“ land of Linux distributions, as well as on other platforms and will speed up further development. We will update you once more details are available.

…Meldung. Es ist also genauso wie vermutet. Man bietet eine offene API zu den Kommunikations-Libs an und lässt die FOSS-Welt die „Drecksarbeit“ machen Frontends dafür zu schreiben. [/UPDATE]

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Hallo, ich bin Christoph - Linux-User, Blogger und pragmatischer Fan freier Software. Wie ihr ohne Zweifel bemerkt haben solltet, schreibe ich hier über Linux im Allgemeinen, Ubuntu im Speziellen sowie Android und andere Internet-Themen. Wenn du Freude an meinen Artikel gefunden haben solltest, dann kannst du mir über Facebook, Twitter oder natürlich dem Blog folgen.

16 Kommentare

  1. Na das wär ja mal ein guter Schritt in die richtige Richtung. Trotzdem würde ich viel lieber auf ein komplett transparentes und offenes Protokoll setzen, das ich mit einem Windows-User zusammen nutzen kann. Daran wiederum hindert mich die hohe Verbreitung von Skype. Ein Teufelskreis 😉

  2. Auf mehr konnte im Fall von Skype kaum gehofft werden, von daher finde ich das schon sehr gut. Endlich wird (bis auf Weiteres) nur noch ein einziger Messenger genügen.

  3. Das wäre echt super.
    An deren Stelle würde ich aber befürchten, dass sehr viele darauf einen anderen Client nehmen (ich auch :-P). Und möglicherweise wird es die dann auch für andere Betriebssysteme geben.

  4. Perry3D, das ist Skype völlig egal. Skype verdient nicht durch Werbung im Client, sondern über kostenpflichtige Dienste wie SMS, Skype-In oder Gespräche in „reale“ Telefonnetze. Somit ist es Skype wirklich völlig egal welchen Client die Leute benutzen. Es lieht eher im Interesse von Skype, dass es so viele Clients wie möglich gibt. Somit würden noch mehr Leute Skype benutzen. Dank offener API würden zusätzliche Clients für Skype sogar kostenlos entwickelt werden.

  5. Ich denke auch das Skype nach einer vernünftig funktionierenden Linux-Version die Pflege ebendieser in die Community geben will. Spart deren Ressourcen und erhöht vermutlich die Akzeptanz in der Open Source Community da dort deutlich mehr als auf Windows jeder Nutzer DEN Client nutzt der ihm am besten gefällt. Nutzer unter Windows werden wohl trotzdem weitern den Original Skype-Client nutzen, da dieser viel mehr Features bietet und freie Clients diese Funktionsvielfalt erst einmal nachbilden müssten.

  6. … ich verstehe die Argumentation, die da anklingt, dass sie die Drecksarbeit dann an die Linux-Community weitergeben. Trotzdem finde ich Skype unter Linux wirklich wichtig, ähnlich wie Flash, damit Linux am Desktop zum Einsatz kommt. Wenn ich wegen jeder Skype-Nutzung oder mal Youtube schauen zu Windows umschalten muss, werde ich Linux nicht lange/ausgiebig nutzen.

    Ich finde deshalb diese Entwicklung begrüßenswert, dass wenn sie schon selber nicht weiter machen, den closed-source-Baustein zur Verfügung stellen und somit die Funktion des VoIP mit anderen Skype-Usern gegeben ist, Meinem Eindruck nach ist da Skype einfach Marktführer und deshalb wichtig.

  7. Hallo Thomas, vermutlich weil die EULA von Skype untersagt die Software eigenmächtig zu verteilen… http://www.skype.com/legal/eula/

    2.2 No Granting of Rights to Third Parties: You will not sell, assign, rent, lease, distribute, export, import, act as an intermediary or provider, or otherwise grant rights to third parties with regard to the Skype Software or any part thereof.

    Ehrlich gesagt bin ich recht froh drum, da Medibuntu Skype über zwei Pakete verteilt hat. Das gab regelmässig Probleme, wenn jemand die „Medibuntu-Version“ gegen das „Original“ austauschen wollte.

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