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Gloobus, ein Quicklook für GNOME

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Von Mac OS kennt man die recht elegante Art und Weise Inhalt als Vorschau im Dateimanager darzustellen. Apple nennt diese Funktion QuickLook. Wer Lust und Laune auf Experimente hat, kann eine ähnliche Funktionalität auch nun mit Linux nutzen. Gloobus verleiht dankt modernen Techniken wie Clutter dem Dateimanager Nautilus aus GNOME ähnliche Fähigkeiten. Noch steckt Gloobus ziemlich in den Kinderschuhen und die vielen Videos zeigen etwas mehr, als das was man aktuell (Stand Mitte September 09) ohne großen Aufwand installieren kann, doch Gloobus entwickelt sich recht schnell weiter.

Wie angesprochen ist Gloobus eine richtige Baustelle. Ihr benötigt eine fremde Paketquelle aus der das Programm für die Vorschau und ein gepatcher Nautilus für Ubuntu Jaunty installiert wird. Ich empfehle daher Gloobus nicht für produktiv genutzte Systeme. Nur Spielkinder sollten sich an die Installation des Programms setzen… Ihr bearbeitet also Eure Paketquellen über…

$ sudo gedit /etc/apt/sources.list

…und fügt die Zeilen…

# Gloobus https://launchpad.net/gloobus bzw. https://launchpad.net/~tualatrix/+archive/gloobus/
deb http://ppa.launchpad.net/tualatrix/gloobus/ubuntu jaunty main
deb-src http://ppa.launchpad.net/tualatrix/gloobus/ubuntu jaunty main

…ein. PPAs sind mittlerweile alle signiert, daher braucht ihr noch den Schlüssel der Paketquelle, damit Eure Paketverwaltung nicht über den fehlenden Schlüssel meckert…

$ sudo apt-key adv --keyserver keyserver.ubuntu.com --recv-keys 0624A220

Nun könnt ihr Eure Paketquellen aktualisieren lassen und ein Upgrade durchführen. Dabei wird wie angesprochen Nautilus aus dem PPA aktualisiert…

$ sudo apt-get update && sudo apt-get upgrade
$ sudo apt-get install gloobus-preview

Gloobus-Preview wird später zusammen mit Nautilus gestartet. Nautilus muss daher beendet und neu gestartet werden…

$ nautilus -q && nautilus &

Das Programm besitzt keinen Menüeintrag. Die Vorschau erscheint, sobald ihr eine Datei selektiert habt und die Leer-Taste drückt. Mit den Cursortasten könnt ihr die Vorschau „vor- und zurückspulen“, die Videos demonstriert die Funktion.

Aktivieren Sie JavaScript um das Video zu sehen.
Video-Link: https://www.youtube.com/watch?v=tKgmjX2M5b4
Aktivieren Sie JavaScript um das Video zu sehen.
Video-Link: https://www.youtube.com/watch?v=lmTyobJk4Pc

Wie am Anfang des Beitrags angesprochen gibt es zahlreiche Videos von Gloobus in denen das Programm direkt in Nautilus integriert ist oder wo der ebenfalls vom Mac bekannte Cover Flow zu sehen ist. Diese Features sind leider noch nicht mit den Paketen aus dem PPA möglich. Wer sich für Gloobus interessiert, der sollte das Blog der Entwickler im Auge behalten.

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Hallo, ich bin Christoph - Linux-User, Blogger und pragmatischer Fan freier Software. Wie ihr ohne Zweifel bemerkt haben solltet, schreibe ich hier über Linux im Allgemeinen, Ubuntu im Speziellen sowie Android und andere Internet-Themen. Wenn du Freude an meinen Artikel gefunden haben solltest, dann kannst du mir über Facebook, Twitter oder natürlich dem Blog folgen.

18 Kommentare

  1. Wie schön, dass das jetzt endlich mal jemand gesagt hat, das Cover Flow noch nicht möglich ist, ich dachte immer das sei möglich, aber ich finde den Shortcut nicht Oo Danke 🙂

  2. Vorschau ist ja schön und gut, aber mich würde das Coverflow ganz schön nerven auf die Dauer. In der ganzen OpenGL-Geschichte kenne ich kein einziges Werkzeug, das auf Animation verzichtet dafür aber den Geschwindigkeitsvorteil nutzt und zwar ohne Animation. Man muss ja kein Gloobus nutzen – ich weiß … Ich weiß.

  3. Oups, hab nur „Desktop“ gelesen und gleich auf eine Frage nach dem Theme geschlossen. Sorry. Solche Videos erstelle ich mit recordMyDesktop… Damit geht das recht einfach. Die .ogv-Videos kannst du dann direkt auf blip.tv hochladen, andere Video-Hoster tun sich mit ogv leider schwer.

  4. Ich finde es eine Unsitte, alle PPAs direkt in die sources.list zu tragen. Dafür gibt es doch das Verzeichnis sources.list.d, welches bei Upgrades für weniger Komplikationen sorgt.

    killermoerhe

  5. Hallo killermoehre, Upgrades sind kein Problem. Fremde Paketquellen werden bei Ubuntu vor einem Upgrade vom update-manager automatisch deaktiviert, egal ob sie in der sources.list eingetragen sind, oder in in /etc/apt/sources.list.d eine eigene Datei haben.

    Der springende Punkt ist in meinen Augen der Support. Wenn es in der Paketverwaltung klemmt, fragen Supporter nach der sources.list, der Ordner /etc/apt/sources.list.d wird völlig übergangen. Des weiteren kennen die Anwender den Ordner praktisch nicht.

  6. Dallo Dahaniel und moi, habt ihr den gepatchten Nautilus installieren lassen? Überprüft mal ob die entsprechende Version auch wirklich installiert ist…

    $ dpkg -l nautilus
    [...]
    ii  nautilus  1:2.26.2-0ubuntu3  file manager and graphical shell for GNOME
    

    Hier muss als Version aktuell 2.26.2-0ubuntu3 stehen.

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