Ich hätte nicht gedacht, dass ich das cool-old-term einmal zum Illustrieren einer Aussage von Microsoft gebrauchen könnte, doch diese passt so gut in unserer Zeit wie eben ein giftgrüner Monochrom-Röhrenmonitor. Microsoft wagt auf seiner Seite Why Microsoft die steile These „However, sometimes your solution is focused solely on server-side operating systems, and that’s where Linux falls short.“ und daher würde „Windows Server gives you the highly manageable, secure, cost-effective, cloud-ready platform you need to support your company’s innovative IT goals.

Hallo McFly? Jemand zu Hause? Ich kann ja verstehen, dass man über das Jahr des Linux-Desktops spottet… wir werden es wohl nie erleben. Doch im Server-Bereich fällt es schwer über solchen FUD von Microsoft hinwegzusehen, wenn man zum Beispiel den mageren Marktanteil von Microsoft Server im Bereich der Webserver von nur 11 Prozent betrachtet. Gewachsen ist dieser Wert schon seit Jahren nicht mehr! Nun besteht die IT-Welt nicht nur aus Webservern, doch auch in anderen Bereichen hat Linux als Serversystem mehr als nur ein Stein im Brett.

Microsoft meint, dass Linux als Server-System versagen würde.
Microsoft meint, dass Linux als Server-System versagen würde.

21 Kommentare

  1. Erster Gedanke: wtf ich dachte der Linux hate wäre bei MS vorbei.
    Erste Tätigkeit: Nochmal lesen und laut los lachen

    Einfach herlich diese blödheit; nur schlimm das das auch Leute glauben.

    Da fehlt mir eine kleine Geschichte ein:
    Ich arbeite in einer Behörde und die Verwaltung hat der IT ein paar „hübsche“ Windoof Server aufgedrückt. Die Folge war das dadurch (und der „leicht“ schlechteren Konfiguration [also Defaul] der meisten) ein zentraler Router ausgefallen ist aufgrund des hohen Kommunikationsbedarfs.
    Warte geht noch weiter:
    Der redundante Ersatzrouter ist also eingesprungen und hat die Server informiert das die sich still verhalten sollen bis jemand die Sache untersuchen konnte. Die Unix (Solaris) und Linux (und BS2000) Teile haben das auch gemacht. Windoof meinte es müsse vorher noch die anderen Server nochmal zur Sicherheit informieren wodurch … richtig auch der Ersatzrouter sich verabschiedet hat.
    Ergebnis: Ausfall von 70% der IT für gut 4 Stunden, eine lange Pause für ein paar 1000 Sachbearbeiter und ein paar weniger Windoof Server (dafür mehr Windoof Schulungen) (und nein die „können“ nicht durch Linux ersetzt werden weil wir haben ja bereits für Windoof bezahlt).

    MfG
    Martin
    (genervter/ amüsierter/ verzweifelter Informatiker)

  2. Hihi, das erinnert mich an eine Mail die mich heute Früh erreichte. Die Aussenstellen unserer Firma arbeiten über Citrix. Eine Fachabteilung hat bemängelt dass dort nur der IE8 installiert ist, sie für irgendeine Anwendung aber IE9 oder neuer bräuchten. Antwort der entsprechenden IT-Abteilung: geht nicht, weil auf dem alten Windows Server 2003 kein neuerer IE installiert werden kann. Und da die Citrix Serverfarm aus mehr als 1000 Rechnern besteht, wäre ein Systemupgrade nicht so einfach durchzuführen. LOL.

    • Da hat wohl ein Manager den Artikel über Virtualisierung nicht zu Ende gelesen. Derartige Situationen sind einer der Haupgründe für Hardwarevirtualisierung.

      Davon abgesehen ist die fehlende Möglichkeit neuere IE-Versionen auf 2k3 zu installieren allerdings eine absichtliche Restriktion von MS, die nichts mit der (angeblichen) Unfähigkeit von 2k3 IE9+ zu betreiben zu tun hat (mit DirectX 10+ sieht das dann schon anders aus, da wäre in der Tat zusätzlicher Entwicklungsaufwand für NT5 nötig), sondern mehr mit der – übrigens verständlichen – Absicht von MS mehr Lizenzen neuerer Windows-Ausgaben zu verkaufen.

  3. So vorhersehbar: Leute, die Microsoft aus ungenannten Gründen „blöd“ finden, sich aber zugleich mit Worten wie „Windoof“ zum Obst machen, fallen in Scharen über die Meldung her.
    Hihi.

    Übrigens läuft keiner meiner Server mit Linsux.

    • Wieso?

      Zuhause hab ich neben einen Debian Server auch noch nen Windows Server stehen.

      Ich muss sagen das beide ihre Vor- und Nachteile haben, obwohl man eigentlich fast alles auch auf beiden machen kann.

      Windows verwende ich zB (gezwungener maßen) als MS-SQL Server (hab da leider ein Programm was den fordert) und für manche Spiele deren Server ich nicht auf Linux „mal eben“ zum laufen kriege konnte.

      Die wichtigsten Gründe für Linux sind für mich die offenheit, die guten default Einstellungen und das ich das auf jeder Gurke laufen lassen kann was einen Prozessor hat.

      Abgesehen davon:
      Ich hab 2 Arbeitsrechner mit Linux zuhause, weil ich mir die entsprechend besser/ schneller einrichten kann und ich (für mich) angenehmer arbeiten kann. Allerdings habe ich auch noch ein Win7 zum zocken. Und ich muss schon sagen um Win zu pflegen brauche ich sicher die doppelte Zeit (obwohl da auch eine Paketverwaltung drauf ist).

      Um zumeiner kleinen Geschichte zurück zu kommen: das Hauptproblem waren da ja auch nicht die Windows Server sondern die schlecht geschulten Admins mit ihrem Halbwissen.

      Solange man mit dem entsprechenden System umgehen kann, und das erwarte ich von IT- Mitarbeitern nun mal, ist es egal ob Windows oder Linux oder BSD oder was auch immer auf dem Server und den Clienten (bei uns auf Arbeit noch WinXP „bald“ Win7) läuft.

  4. Das ist alles Marketing! Marketing besteht größtenteils aus Schönreden des Produkts, und in Amerika ist es ja erlaubt, aus Schlechtreden des Konkurrentsprodukts!

    Was Webserver angeht, das „Internet“ läuft ja nicht ohne Grund seit 30 Jahren zu 90 % auf Linux-Kisten. Zudem habe ich mal in einem Unternehmen gearbeitet, bei dem 9 von 10 Servern Windowsserver waren, der Rest Linux. Und jetzt ratet mal welcher Anteil mehr Probleme verursacht hat…

    Was den Desktop angeht, ist mein Urteil, dass Linux-Distributionen um einiges intelligenter sind, als Windows. Ein Explorer (Windows 7), der kein Tab-Browsing kennt, der es nicht rafft, wenn ich im Ordner-Baum mit dem Mausrad scrolle, nein ich muss erst reinklicken. Für sämtliche Geräte muss man händisch Treiber installieren. Keine Paketverwaltung, man muss viele Programme und Treiber händisch aktualisieren. Das sind meine Erfahrungen von Windows bis einschließlich Windows 7. Windows 8 kenne ich nicht.

    Das einzige Problem bei Linux ist, dass Firmen nicht das große Geld darin sehen bzw. womit sich viel Geld verdienen lässt. Einmal ist der Anteil der Linux-User gegenüber Windows und Mac sehr gering und das hat wiederum die Konsequenz, dass Firmen erst gar nicht in die Entwicklung von Programmen und Spielen investieren. Wobei Letzteres ja jetzt so langsam kommt (Steam etc.). Aber Adobe z.B., die werden wohl in 10 Jahren nicht ihre Creativ-Suite auf Linux portieren, aus den vorher genannten Gründen. Dabei würde ich mir sofort die aktuelle Photoshop-Version kaufen, wenn es die für Ubuntu geben würde. So Krebse ich noch mit CS2 in einer WindowsXP-VM herum.

    Bla bla bla, das Thema Windows vs. Linux wird es wohl immer geben…

    • Ein Explorer (Windows 7), der kein Tab-Browsing kennt, der es nicht rafft, wenn ich im Ordner-Baum mit dem Mausrad scrolle, nein ich muss erst reinklicken. Für sämtliche Geräte muss man händisch Treiber installieren. Keine Paketverwaltung, man muss viele Programme und Treiber händisch aktualisieren.

      1. Linux hat gar keinen eigenen Dateimanager, das sind alles Drittanbieter-Programme. Kannst du auch unter Windows nutzen.

      2. Windows 8.1 ist nicht schlecht mit Treibern, erkennt sogar mein Smartphone inzwischen von allein.

      3. Linux hat auch keinen eigenen Paketmanager, ebenfalls Drittanbieter-Software. Installier‘ dir doch auch unter Windows einen, zum Beispiel Chocolatey. Ja, apt-get aktualisiert alles, was mit dem System mitgeliefert wurde – Windows Update aber auch. 😉

      • 1&3:
        Wo du Recht hast, hast du Recht.
        2:
        Was allerdings weniger daran liegt, dass dein Windows so schrecklich viele Treiber mitbringt, sondern, dass (Android-)Smartphones sich mittlerweile auf einen gemeinsamen (de-facto) Standard geeinigt haben. ((Windows Phone muss man da nicht erwähnen, eine fehlende Windows-Unterstützung OOB wäre da ja extrem armselig – und Apple ist, nunja Apple)). Für sonstige (erkannte) Hardware gilt: Früher hat Windows nachgefragt ob es mit Windows/Microsoft-Update sprechen darf, wenn es selbst keinen Treiber hatte – was von den meisten Nutzern entrüstet abgelehnt wurde – heute fragt Windows nicht mehr sondern macht einfach (sofern man das nicht irgendwo in den Tiefen der Gruppenrichtlinie umgestellt hat) – und alle finden’s Geil. Derart praxisorientierte Lösungen würde ich mir von (Einsteiger-) Linuxdistributionen auch wünschen – der Job meines Betriebssystems ist nicht festzulegen ob ich ein Kennwort brauche oder nicht, bzw wie stark selbiges sein soll.

        • Mein Smartphone ist auch nur ein Beispiel. (Selbstverständlich kein iPhone.) Tatsächlich sind die (anscheinend) einzigen Treiber, die Windows beim Update auf meinem Laptop nicht automatisch gefunden hat, proprietäre HP-Treiber für Chipsatz und Webcam. Da würd‘ aber auch Linux scheitern.

        • Um Missverständnisse vorzubeugen, der Sebastian, der um 16:52 Uhr geantwortet hat, bin nicht ich. Ebenso weiter unten.

          Die Software unter Ubuntu wie z.b. Nautilus ist aber schon vorinstalliert und ich muss mich nicht umständlicher Weise auf die Suche im WWW machen, extra herunterladen und installieren.

          Linux baut auf Gemeinschaft auf. Windows eher auf „kannst du kaufen“ oder „ist nicht dabei, bekommst du woanders“.

          Zudem schreibst du es ja selber: unter Windows muss ich einen ordentlichen Dateimanager oder eine Paketverwaltung nachinstallieren, was von Haus aus im Betriebssystem integriert sein sollte.

          Wenn du von Windows so überzeugt bist, was machst du dann auf einer Seite, auf der es um Linux geht? Versuchen uns Linux-User zu bekehren? Windows verteidigen?

        • Wie heißt denn die integrierte Paketverwaltung von Slackware?

          Du verwechselst das Betriebssystem GNU/Linux mit Distributionen. GNU/Linux hat kein Nautilus integriert. Und selbstverständlich ist es möglich, angepasste Windowsdistributionen zu erstellen. Du darfst sie nur nicht mit Lizenz verkaufen. 🙂

        • Fu** das kommt davon wenn man versucht zwei Dinge gleichzeitig zu machen. Anyways, ich kann meinen Namen schlecht ändern, ist ein registrierter Forenaccount mit Passwort.

          Wenn ich mir deinen Post anschaue komme ich auf genau einmal *buntu – in einem Nebensatz ganz zum Schluss. Linux bezeichnet nunmal strenggenommen den Kernel – und der hat zwar tonnenweise Treiber aber weder Dateimanager noch Paketverwaltung. Wer die Diskussion auf *buntu beschränken will sollte nicht Linux synonym zu *buntu verwenden.

          Da würd’ aber auch Linux scheitern.

          Du glaubst garnicht welch‘ exotischer Treiberkram so mit Linux kommt. Probier mal ‚make menuconfig‘ in einer (halbwegs aktuellen) Linux-Source. Die Distributionen bei denen der Kernel als Binary geliefert wird verfrachten mehr oder weniger alles was man da auswählen kann auf deine Platte (das meiste als Module).
          ~shx

  5. @Christoph
    Irgendwann wird es auch kommerziellen Desktop-Lösungen auf Linux-Basis á la RedHat geben. Schon allein weil Unternehmen zunehmend auf Linux setzen werden – Windows zu Virtualisieren ist ein Graus (was auch @Bergschreck erleben musste) – und Uralt-In-House-Lösungen verlieren mit dem Wegfall der nativen 16bit-Emulation unter Windows und den schon seit längerem weggefallenen nativen 16bit Befehlen in gängigen Prozessoren ohnehin ihre Laufzeitvorteile unter Windows. Firmen die von XP/2k3 wegwollen müssen ohnehin entweder emulieren oder neu schreiben – ob das nun mit Linux oder Windows gemacht wird ist egal.

    Geschult werden muss ohnehin bei jedem größeren Softwareupdate (OS / Office / Branchenspezifischer Workflow), da fällt nicht sonderlich ins Gewicht ob jetzt XP->7 und Office2k3->2k13 geschult wird oder XP->Xfce/LXDE/Gnome/KDE und Office2k3->LibreOffice/OpenOffice.

  6. Solche Artikel dienen imho nicht zur belustigung, sondern als aufreger für die ohnehin schon streitlustige Linux-Gemeinde. die Windows-Server sind wirklich nicht schlecht. AD zb. ist super. Soetwas kenne ich inter Linux nicht. Als Server ist Linux auch spitze. Es kommt halt eben darauf an, wofür man es verwendet. Der Linux-Desktop ist in der tat schlecht und deswegen auch kaum verbreitung. Jedes System hat halt seinen Platz. mfg

  7. „However, sometimes your solution is focused solely on server-side operating systems, and that’s where Linux falls short.“ – da konnte man mal wieder richtig gut lachen. Die Risiken, die in der Sektion Linux auftauchen sind durchaus berechtigt. Aber sie gelten für alle Server-seitigen Projekte egal welches OS.

    Das einzig traurige ist, dass das wirklich jemand zu glauben scheint.

  8. Könnte der Autor oder jemand anders bitte einmal eine geeignete Lösung zum Ersatz von 10.000 Windows Clients, die mit Active Directory verwaltet werden, bennenen? Es ist wirklich nicht einfach, ein ausgewachsenes Windows Client Netzwerk ohne Windows Server zu verwalten. Zu bedenken sind Softwareverteilung, Rechteverwaltung und umfangreiche Policies für Einstellungen auf den Clients.

    Und im nächsten Schritt hätte ich bitte gerne noch genau sowas für 10.000 Linux Clients.

    Wer ein bisschen Ahnung von Active Directory hat wird etwas vorsichtiger mit der generellen Windows Server Abstrafung, weil er sieht, welche enormen Defizite es gerade in diesem Bereich unter Linux gibt. Alleine der Ersatz eines simplen Windows Fileservers mit Samba – und zwar in allein Details wie z.B. Shadow-Kopien, Versionierung, umfangreiche Berechigungen etc., ist schon ein ganz schöner Parcourlauf, ich wette, dass viele der hier schreibenden Kritiker das nicht hinbekommen.

    Schreibt doch mal was darüber, das ist „echte IT“ – ist ein bisschen was anderes als der Qualitätsjournalismus über Screensaver und Desktop-Hintergründe, aber sicherlich eine interessante Herausforderung, oder?

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