Start GNU/Linux Unity ab Ubuntu 11.04 als Standard-Desktop?!?

Unity ab Ubuntu 11.04 als Standard-Desktop?!?

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Auf dem Ubuntu Developer Summit, im Rahmen dessen die Weichen für die im April 2011 erscheinende Ubuntu-Version gelegt werden, hat Mark Shuttleworth wohl die in Zukunft umstrittenste Entscheidung zu Ubuntu verkündet. Ubuntu 11.04 soll – so zumindest der Plan – Unity als Desktopumgebung verwenden. Bislang kommt Unity nur bei der Netbook-Editon von Ubuntu zum Einsatz, doch mit Natty soll Unity nun auch auf dem Desktop GNOME als Desktopumgebung von Ubuntu ersetzen.

Unity ist eine Eigenentwicklung von Canonical für die Netbook-Version von Ubuntu. Wer Unity bislang noch nicht kennt, der findet auf YouTube ein Video, das die aktuelle Version recht dynamisch vorstellt.

Aktivieren Sie JavaScript um das Video zu sehen.
Video-Link: https://www.youtube.com/watch?v=dHzP7mxRFJE

Meine Erfahrung auf meinem Lenovo S12 war dagegen ziemlich ernüchternd. Unity war so langsam und unbenutzbar, dass ich ziemlich schnell wieder das „normale“ GNOME nachinstalliert habe. Auch das Konzept konnte mich nicht wirklich überzeugen, zu oft habe ich die normale GNOME-GUI vermisst.

Auf jeden Fall bin ich mal gespannt wie sich das ganze jetzt entwickelt. Maverick hat mich zwar als OS nicht enttäuscht, doch etwas „Neues“ bietet Ubuntu 10.10 nicht. Anwender, die mit Ubuntu Lucid 10.04 LTS zufrieden sind, können bei Lucid bleiben, ohne etwas zu verpassen. Von daher wird Natty dann wohl richtig spannend.

Aktuell läuft die Keynote von Mark Shuttleworth noch. Wer will, der kann sich die Ansprache live unter video.ubuntu.com ansehen. Allerdings ist das Ende des Vortrags schon abzusehen.

[UPDATE]Mal eine kleine Klarstellung: Nach wie vor wird man ein Ubuntu mit der „original“ GNOME-Oberfläche nutzen können. GNOME bleibt in den Paketquellen und kann nachinstalliert und beim Einloggen ausgewählt werden. Ich kann mir auch gut vorstellen, dass es ein Ubuntu GNOME Edition geben wird, wo dann die übliche GNOME-Installation vorgenommen wird. Man sollte daher nicht gleich Ubuntu verteufeln. Der Keks ist noch nicht gegessen, er ist noch nicht mal gebacken.[/UPDATE]

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44 Kommentare

  1. Also mein Fall ist es absolut nicht. Ich bin ehrlich gesagt ziemlich enttäuscht von Canonical. Wenn man keine Möglichkeit haben wird das bisherige GNOME zu nutzen/nach zu installieren oder wenn Unity bis dahin nicht besser und vor allem ressourcenschonender wird, dann bin ich von Ubuntu auch erst mal weg und schaue mal was man bei Mint & Co. so geboten bekommt.

    • … und wenn das Standardwallpaper dann rosa wird und blinkt und man keine Pakete mehr installieren kann und Ubuntu aus einer Distribution langfristig in ein Physikbuch mit Rädern dran verwandelt wird, bin ich auch weg.

      Ich bin zwar kein Fan von Unity im jetzigen Zustand, aber man muss auch nicht alles dramatisieren, bevor noch ein einziges Detail bekannt ist.

  2. Laut OMG Ubuntu hat sich Mark Shuttleworth dazu geäußert, Unity als Standard einzusetzen, aber noch die Wahl zum bisherigen Desktop lässt.

    Sollte mir irgendwann mal Unity oder Gnome Shell aufgezwungen werden, bin ich auch recht bald weg (spätestens nach Ablauf der letzten „normalen“ LTS). Gibt schließlich noch LXDE und XFCE, mit denen ich mich abfinden kann.

    • Ubuntu zwingt dir nichts auf. Es geht nur darum, dass Unity von Haus aus – auch bei der Desktop-Version – installiert wird und beim Einloggen primär Unity als Session geladen wird. Wie bei jedem anderen Ubuntu-Deriavat wirst du jedoch deine gewünschte Desktopumgebung nachinstinstallieren und laden können.

  3. hmm selbe Hysterie wie bei vielen anderen Sachen auch.

    Christoph eine Frage: Wie hast du denn das normale Gnome wieder installiert? Denn bei der Netbookversion ist das ja auch schon dabei 😉

    • Installiere einfach das Paket „ubuntu-desktop“ und schon ist das komplette GNOME auf deiner Platte. Beim Anmelden kannst du dann die „Ubuntu Desktop Edition“ als Sitzung auswählen.

      • Das geht vorher aber auch schon 😀

        Es fehlen nur die Programme die beide Versionen unterscheiden. Früher war das GIMP etc. Aber die Gnomeeigenen Pakete sind auf beiden gleich.

      • Ob das dann mit 11.04 und Gnome3.x auch noch geht wage ich eher zu Bezweifeln , da ist dann sicher mehr Aufwand nötig , denn das Paket “ubuntu-desktop” ist das jetzige Gnome 2 Paket … wie lange es das noch geben wird?

        • Warum soll das nicht gehen. Niemand hat gesagt, dass man GNOME aus den Paketquellen streichen möchte. Unity soll ja GNOME nicht aus den Quellen verdrängen.

  4. Ernüchternd ist das richtige Wort. Unity ist auf meinem N220 echt mal lahm im Gegensatz zum Remix. Außerdem gab es auch noch andere kleine Schönheitsfehler mit Schrift die über den Rand hinaus läuft.
    Aber ein wenig Innovation ist immer gut und ich bleibe gespannt 😀

  5. Das Ubuntu seinen eigenen Desktop haben möchte ist mir schon länger klar, ich glaube aber das es ein Fehler ist, der Gräben verursachen wird innerhalb der Communities.

    Zudem verliert Gnome wohl seine wichtigste Distribution besonders die Gnome Shell ist das ein herber Rückschlag.

    Forks sind eigentlich nie gut denn sie Spalten ein Projekt , Canonical hätte doch an Gnome3 mitarbeiten und Ideen vorher einbringen können?
    Der Mark Shuttleworth gefällt mir immer weniger , er möchte nur zugern der „Steve Jobs“ für Linux sein.

  6. …weil das ganze zukünftig nicht ganz so einfach ist.
    Die Gnome-Shell setzt auf das Mutter-Framework, die Netbook-Shell Unity nicht sondern wohl auf Compiz ?
    Ausgetragen wird somit der Streit auf den Rücken der Anwendungsprogrammierer, die dann entweder für beide Benutzeroberflächen entwickeln müssen oder sich gar für eine Entscheiden, wollen sie ihre Programme in der jeweiligen Oberfläche integrieren?
    Wir kennen die ja mit KDE und Gnome Programmen…. eigentlich wäre es für Linux besser diese Fragmentierung zu Überwinden statt neue Aufzubauen.

    Die Sache kann also für Gnome3 und Ubuntu auch kräftig nach hinten losgehen, spielen die Gnome Anwendungen nicht mit, da es für sie eine Mehraufwand ist zukünftig beide Oberflächen zu Unterstützen .
    Der Anwender dann „sauer“ ist weil dieses oder jene neue Programm Version unter Ubuntu mit Unity oder Distributionen mit Gnome-Shell nicht läuft oder Darstellungsfehler hat.

  7. Naja, da Unity ja dann bessere Performance durch die Verwendung vom Compiz bekommen wird, stehe ich der Idee positiv gegenüber 😉 Ich verstehe sowieso nicht wie Leute vorher Urteilen können, obwohl sie nicht einmal Wissen wie es am ende aussehen wird und wie es sich in der Benutzung auswirkt. Unity für Netbooks ist was ganz anderes 😉

  8. ja und was machst du mit dem Unity oder Gnome-Shell Desktop , außer schön Anzuschauen … wichtiger sind aber wohl die richtigen Programme / Anwendungen dafür.

    Zumal die Diskussion in die völlig falsche Richtig geht , die freie hochgelobte Auswahl an Desktopumgebung unter Linux ist doch eher eine Mogelpackung da jede ihre eingenen System Bibliotheken und Anwendungen / Programme benötigt , daher gibt es ja die ganzen *** Buntu’s.
    Soll nun noch ein GnoBuntu hinzukommen?
    So benötigt man für jede Oberfläche die jeweilige eigene Distri, oder man muss umständlich die jeweiligen Desktop Biblioteken Nachinstallieren, von der jeweiligen Desktop Integration der Programme oder Performance mit dem Gastsystem dann ganz zu Schweigen.
    Der Anwender möchte aber gern selber unter den Anwendungen wählen können und diese nach belieben Installieren , als lediglich mit denen in der jeweiligen Distrie Arbeiten zu müssen und dort fangen dann die Probleme dann an.

    Alle die versuchen zb. beliebte KDE 4.x Programme wie „Amarok“ oder „K3b“ unter den Standard Ubuntu Gnome Desktop zu Installieren oder gar „Aktuell“ zu halten kennen das Problem.
    Genauso wie KDE Nutzer die gern Gnome Programme verwenden wollen.
    So muss für Linux alles mehrfach Programmiert werden damit jede Oberfläche ihre Standard Applikationen bekommt … welch eine Verschwendung.

  9. ja und was machst du mit dem Unity oder Gnome-Shell Desktop , außer schön Anzuschauen … wichtiger sind aber wohl die richtigen Programme / Anwendungen dafür.

    Zumal die Diskussion in die völlig falsche Richtig geht , die freie hochgelobte Auswahl an Desktopumgebung unter Linux ist doch eher eine Mogelpackung da jede ihre eingenen System Bibliotheken und Anwendungen / Programme benötigt , daher gibt es ja die ganzen *** Buntu’s.
    Soll nun noch ein GnoBuntu hinzukommen?
    So benötigt man für jede Oberfläche die jeweilige eigene Distri, oder man muss umständlich die jeweiligen Desktop Biblioteken Nachinstallieren, von der jeweiligen Desktop Integration der Programme oder Performance mit dem Gastsystem dann ganz zu Schweigen.
    Der Anwender möchte aber gern selber unter den Anwendungen wählen können und diese nach belieben Installieren , als lediglich mit denen in der jeweiligen Distrie Arbeiten zu müssen und dort fangen dann die Probleme dann an.

    Alle die versuchen zb. beliebte KDE 4.x Programme wie “Amarok” oder “K3b” unter den Standard Ubuntu Gnome Desktop zu Installieren oder gar “Aktuell” zu halten kennen das Problem.
    Genauso wie KDE Nutzer die gern Gnome Programme verwenden wollen.

    Zumal die Diskussion in die völlig falsche Richtig geht , die freie hochgelobte Auswahl an Desktopumgebung unter Linux ist doch eher eine Mogelpackung da jede ihre eingenen System Bibliotheken und Anwendungen / Programme benötigt , daher gibt es ja die ganzen *** Buntu’s.

    Ubuntu = Kubuntu = Xubuntu = Edubuntu. Jedes Ubuntu-Derivate baut auf den Paketquellen von Ubuntu aus. Es werden nur bei der Installation unterschiedliche Pakete vorinstalliert. Es ist unproblematisch KDE Programme auch unter einem GNOME-Desktop zu installieren und zu nutzen. Natürlich werden dabei eine ganze Reihe von Bibliotheken nachinstalliert, doch das ist nicht ein Nachteil. In Windows bringt jedes Programm zur Not seine eigenen Bibliotheken mit.

    Alle die versuchen zb. beliebte KDE 4.x Programme wie “Amarok” oder “K3b” unter den Standard Ubuntu Gnome Desktop zu Installieren oder gar “Aktuell” zu halten kennen das Problem. Genauso wie KDE Nutzer die gern Gnome Programme verwenden wollen.

    Und das wäre? Ich bin kein Fan von Amarok und K3b, aber über die Paketverwaltung sind Qt-Programme im Nu auch unter einem Ubuntu installiert. Genauso ist es andersrum. Die Paketverwaltung zieht benötigte Bibliotheken automatisch an.

    So muss für Linux alles mehrfach Programmiert werden damit jede Oberfläche ihre Standard Applikationen bekommt … welch eine Verschwendung.

    Mutter und Compiz sind erstmal Fenstermanager. Anwendungen ist es ziemlich egal, welcher Fenstermanager den Rahmen um ihr Anwendungsfenster zeichnet. Ich kann ohne Probleme den Fenstermanager von KDE Kwin zusammen mit einem Xfce Panel und einem GNOME Panel laufen lassen. Alles ist möglich… Anwendungen können auch komplett auf den Rahmen verzichten und selber ihre Buttons zeichnen (Siehe Chrome/Chromium). Entwickler von Linux-Applikationen müssen an ihren Anwendungen im Normalfall nichts ändern. Die einzige große Baustelle ist das Verlagern von Anwendungsmenüs in das Panel, allerdings nur wenn das Programm nicht GTK oder Qt verwendet.

    Für mich stellt sich nur die Frage, ob man ein so ungewohntes UI neuen Benutzern präsentieren sollte. Die meisten Umsteiger erwarten ein Panel mit nem Start-Button und ner Traybar. Dem entsprechen die üblichen Setups von GNOME und KDE recht gut. Der Umstieg von Windows auf ein Linux ist schwer genug, da muss man nicht auch noch das Muskelgedächtnis strapazieren. Allerdings halte ich den Schritt hin zu Unity auch für mutig. Seit Jahrzehnten sehen Desktopumgebungen (egal ob Win, Mac OS oder auch GNOME/KDE/Xfce…) eigentlich gleich aus. Neue Bedien-Konzepte hat bislang eigentlich niemand erfunden, von daher wäre es wirklich mal an der Zeit etwas neues zu erschaffen. Ob das jedoch Canonical mit einem recht kleinen Stab an Entwicklern gelingen mag? Auf jeden Fall wird die Entwicklung von Natty spannend.

  10. „Ich bin kein Fan von Amarok und K3b, aber über die Paketverwaltung sind Qt-Programme im Nu auch unter einem Ubuntu installiert. Genauso ist es andersrum. Die Paketverwaltung zieht benötigte Bibliotheken automatisch an.“

    … leider ist das oftmal nicht ganz so einfach oder nur für ältere Versionen der Programme problemlos möglich …. ganz zu Schweigen von der Desktop Integration dieser Programme oder der Performance.
    ( K3b ist glaub immernoch das einzigste Linux Brennprogramm für BR Brenner? )
    Je weiter die Versionen auseinander Driften umso schwerer wird dieses und damit das Programm Angebot unter Linux den Linux Distri künstlich noch weiter Eingeschränkt.

    Egal ob man Fan dieser Programme ist oder nicht , die weitere Fragmentierung des Linux Desktop ist auf jeden Fall Kontraproduktiv, nicht zuletzt für Kommerzielle Programme , denn fehlende Programme und Spiele sind ein Haupthinderungs Grund für den Durchbruch auf dem Desktop und sicher keine weiteren neuen Desktop Oberflächen siehe Umfrage :

    http://www.pro-linux.de/umfragen/index2.html

    Nichts gegen neue moderne Bedienkonzepte und Oberflächen auf den Linux Desktop, ich bin auch Dafür, nur warum konnte man nicht mit Gnome gemeinsam daran Arbeiten , statt eines weiteren Alleinganges?
    Oder doch wie oft vermutet wegen des eigenen Copyright was Canonical am Unity Desktop hält um daraus eventuell ein Einnahme Quelle zu Erschließen ?

    • … leider ist das oftmal nicht ganz so einfach oder nur für ältere Versionen der Programme problemlos möglich …. ganz zu Schweigen von der Desktop Integration dieser Programme oder der Performance.

      Du sprichst von GTK+ oder Qt als Framework. Bei Unity kommt nach wie vor GTK+ als Framework zum Einsatz. Unity – so wie ich es gelesen habe – bleibt ein GNOME mit einer anderen Shell. Dafür müssen keine Programme angepasst oder geändert werden.

      Egal ob man Fan dieser Programme ist oder nicht , die weitere Fragmentierung des Linux Desktop ist auf jeden Fall Kontraproduktiv, nicht zuletzt für Kommerzielle Programme , denn fehlende Programme und Spiele sind ein Haupthinderungs Grund für den Durchbruch auf dem Desktop und sicher keine weiteren neuen Desktop Oberflächen siehe Umfrage:

      Ich bezweifle, dass die existenz mehrere Toolkits die Entwicklung weiterer/kommerzieller Programme erschwert. Ich würde eher sagen, dass es die Portierung bestehender Anwendungen eher erleichtert. Und im Spiele-Sektor Qt und Co. meist sowieso nicht relevant, da die Programmierer ihre eigenen GUIs zusammenbauen.

      Nichts gegen neue moderne Bedienkonzepte und Oberflächen auf den Linux Desktop, ich bin auch Dafür, nur warum konnte man nicht mit Gnome gemeinsam daran Arbeiten , statt eines weiteren Alleinganges?
      Oder doch wie oft vermutet wegen des eigenen Copyright was Canonical am Unity Desktop hält um daraus eventuell ein Einnahme Quelle zu Erschließen ?

      Ich vermute mal, dass Canonical das Ding erstmal auf eigene Füße stellen möchte. Autokratisch organisierte kleine Teams können viel schneller „Revolutionen“ durchziehen, als demoktratisch organisierte Strukturen. In solchen großen Projekten sind die Strukturen so breit aufgestellt, dass die komplette Organisation quasi handlungsunfähig wird. Größere Änderungen werden so lange diskutiert, bis sie am Ende tot sind. Ähnlich würde es auch Canonical gehen, wenn sie als großer Zampano dort auftreten würden und sagen „Hey, schmeißt eure Brocken hin und schaut was wir tolles gemacht haben“. Die GNOMEler würden diesen Ideen nicht wirklich offen gegenüber treten. Von daher finde ich das Vorgehen nicht das schlechteste. Danach kann man immer noch sehen, was GNOME (oder natürlich jedes andere Projekt) übernehmen möchte.

      • Du sprichst von GTK+ oder Qt als Framework. Bei Unity kommt nach wie vor GTK+ als Framework zum Einsatz. Unity – so wie ich es gelesen habe – bleibt ein GNOME mit einer anderen Shell. Dafür müssen keine Programme angepasst oder geändert werden.

        Das ist nur die halbe Wahrheit. Auf kurze Sicht hast du sicher recht. Allerdings überlegen sich GNOME Programme durchaus, wie sie sinnvoll mit der GNOME Shell interagieren können, und ob nicht ein Teil ihrer Funktionalität besser in der Shell aufgehoben wäre etc. Für desktopunabhängige Anwendungsprogramme gilt ähnliches. Die überlegen sich, wie sie mit den großen DEs zusammenarbeiten (via Applets, Plamoiden, Tray, …), und haben wohl nur begrenzt Lust, jeder Distri-spezifischen Sonderlösung hinterherzuhecheln.

        Die GNOMEler würden diesen Ideen nicht wirklich offen gegenüber treten

        Das käme auf einen Versuch an. Die Basis für die GNOME Shell wurde auf einem Hackfest gelegt, an dem auch Canonical zugegen war. Man diskutiert, man fasst ein gemeinsames Ziel ins Auge, RedHat übernimmt einen Großteil der Entwicklungsarbeit, wird dabei von seinen Konkurrenten (Novell etc) unterstützt – nur Canonical bleibt stumm, und fängt statt dessen zwei Wochen später in aller Stille mit den Indicators eine gegenläufige Entwicklung an. Für mich sieht das so aus, als ob Canonical weniger am bestmöglichen Desktop, sondern vielmehr an Alleinstellungsmerkmalen interessiert ist.

        • Die Frage ist, was der bestmögliche Desktop ist. Ich habe mir die Gnome Shell schonmal angeschaut und war nicht überzeugt.

          Warum Canonical an der Konferenz teilgenommen hat und anschließend stillschweigend was eigenes angefangen hat oder ob diese Aussage überhaupt so stimmt und nicht nur nachgeplappert wird weiß ich nicht. Ich war nicht dabei.

  11. => Neue Bedien-Konzepte hat bislang eigentlich niemand erfunden, von daher wäre es wirklich mal an der Zeit etwas neues zu erschaffen. <=

    hehe, man könnte ja auch sagen, daß sich die "alten" konzepte bewährt haben und es deswegen nix neues braucht…
    neu heißt ja nicht zwingend besser…

    ich sehe das ganze allerdings relativ entspannt.

    @ basic: dein argument hat zwar durchaus was für sich.
    in verschiedene richtungen zu entwickeln fördert aber möglicherweise auch verschiedene neue – manchmal sicher auch gute – ideen. auch nicht so schlecht… 😉

    • hehe, man könnte ja auch sagen, daß sich die „alten“ konzepte bewährt haben und es deswegen nix neues braucht…
      neu heißt ja nicht zwingend besser…

      Ich kann mir ehrlich gesagt nicht erklären, dass NeXTStep von 1989 als Paradigma für alle Benutzeroberflächen der Zukunft gelten soll. Klar, diese Art der GUI erfüllt ihren Zweck, doch ich meine dass sie nicht das Ende der Fahnenstange sein wird. Ich bezweifle dass Canonical mit seinen paar Entwicklern die Desktop-Welt revolutionieren wird – immerhin versuchen sich schon seit Jahren ganze Konzerne daran – doch ich meine, dass man Canonical nicht gleich verteufeln sollte, es zu versuchen. Unity fand ich persönlich bis dato nicht prickelnd, doch mal sehen was die draus machen.

  12. „Ich vermute mal, dass Canonical das Ding erstmal auf eigene Füße stellen möchte. Autokratisch organisierte kleine Teams können viel schneller “Revolutionen” durchziehen, als demoktratisch organisierte Strukturen“

    Gnome3 mit Gnome Shell wurde ja Entwickelt und ist vom Konzept kaum Anders, von der Seite ist dieses Agrument Unverständlich ?
    Zudem was nützt die Beste GUI und Desktop Konzept wenn die Programme dann jeweils eine Andere oder gar keine Verwenden?
    Eine “Revolutionen” sehe ich da kaum wenn nun doch wieder jeder gerennte Weg geht …

  13. Ich finde Unity auch nicht so toll, aber ich denke Cannonical will Gnome vielleicht auch deshalb nicht mehr verwenden, da die Jungs von Novell (OpenSuse) gekauft haben.
    Damit bin ich mir aber gerade nicht so sicher, ich meine nur es gelesen zu habe.
    Aber wenn Unity bis 11.04 schick aussieht, flüssig ist und sich intuitiv bedienen lässt habe ich ja auch nichts dagegen.

  14. Sorry für den Doppelpost.
    Wer Bock hat, Unity auf seinem Desktop-Rechner mal zu testen kann dies einfach tun, indem er unter Synaptics( wäre gut wenn man das Root-Passwort weiß) das Paket Unity installiert.
    Bis jetzt finde ich das alles garnichtmal so schlimm. Auf dem Netbook war es aufgrund des winzigen Bildschirms wesentlich schrecklicher.

  15. Also ich nutze Unity seit etwa zwei Wochen auf zwei Laptops. Inzwischen läuft es auf beiden eigentlich ohne Probleme. Ich hab mal meine Erfahrungen niedergeschrieben
    http://blog.elektronik-projekt.de/2010/10/ubuntu-netbook-edition-mit-unity-desktop/.

    Mangels Nettop mit 1024×600 Display kann ich es da nicht richtig testen, für einen großen Desktop halte ich es im derzeitigen Zustand für ungeeignet. Aber Notebooks mit 1280×800 (bzw 1366×768) sind genau die richtige Größe

  16. Also ich habe Unity auch mal ausprobiert, glaub vor 2 wochen und da war es noch sehr im entwickler-stadium, das kann aber auch an meiner ati graka liegen, vielleicht wird sie ja nicht unterstützt.
    Den Ansatz finde ich nicht schlecht, aber falls ich mich glaub ich in nächster Zeit in ein neues OS oder Ui „einarbeiten“ bzw. benutzen will, dann Chrome OS oder Chromium OS, zumindest auf meinem Laptop 😛

    • Unity ist immer noch im Entwickler Stadium. Es ist bekannt, dass es auf AMD und Nvidia Grafik Probleme gibt. Bei AMD sowohl mit dem Radeon Treiber als auch fglrx.

      Außerdem wird Unity sowieso noch „umgebaut“. Es basiert derzeit auf dem Fenstermanager „Mutter“ von Gnome 3, aber es soll später mal mit Compiz laufen

  17. Klar kann man den GNOME-Desktop nachinstallieren, aber natürlich wird sehr viel weniger Optimierungs- und Entwicklungsarbeit in GNOME fließen, was ich sehr schade finde. Viele Oberflächenneuerungen die von Canonical in den letzten versionen gekommen sind haben mich persönlich ziemlich genervt (Die Benachrichtigungen, verschobene Fensterknöpfe, Lautstärke gekoppelt mit E-mail im Panel) Deshalb fürchte ich, dass der neue Desktop auch eher ein „freakiges“ Projekt von Shuttleworth für absolute Comupter-DAUs wird, aber mir nicht mehr das bieten wird, auf das ich Wert lege. OK, auch ich heule herum, obwohl es noch gar nichts zu sehen gibt, aber ob Unity einen Produktivitätsschub für mich bewirken wird? Ich bin ziemlich skeptisch.

  18. Ich muss sagen mir gefiel Unity auch überhaupt nicht und ich habe mir direkt wieder die handelsübliche Desktop Edition von Ubuntu auf meinem Netbook installiert.
    Ich denke, falls Unity wirklich fest eingebaut wird und es keine Gnome Variante geben wird so wie es sie zum beispiel von lxde gibt, werde ich Gnome auf jeden Fall nachinstallieren. Möglichweise wird Unity aber ja auch noch verbessert und optimiert.
    Ich lass mich überraschen ;).

  19. Als Zusatzdistri zum „entfehlern“ wär mir unity ja egal, aber als Standard???

    Wird dann genauso ein Ei wie Pulseaudio, dass dann nur diejenigen nutzen die nicht wissen wie man es entfernt oder so schlechte Hardware hat dass die Softwarefehler nichtmehr auffallen bzw nicht wissen dass es auch besser geht.
    Pulseaudio ist seit es in Ubuntu drin ist bei mir (und vielen die Wert auf Klangqualität legen) das erste was vom Rechner fliegt.
    Hab damit nur Ärger gehabt.

    Und dann noch ne neue Alphaversions-Baustelle namens Unity.
    Sollten erstmal das bestehende perfektionieren find ich.

  20. Habe Unity auf einem Thinkpad x41 laufen, die Bedienung also die komplette Idee dahinter ist brilliant. Es ist so einfach und zügig zu bedienen wie kein anderer Desktop den ich schon unter den Fingern hatte. Richtig ist aber auch, das Unity für Atomkraft Netbooks zu fett ist, darauf ist es so lahm das man lieber Notizbuch und Kugelschreiber zückt. Mein Netbook hat nun Lubuntu bekommen, das passt.

  21. Ich habe mir Linux Mint 11.04 (‚Katya‘ 64bit) auf meinem Toshiba Satellite installiert. Es läuft und läuft und läuft… Gnome 2.32 ist bei Linux Mint immer noch der Standard-Desktop und ich bete, dass es so bleibt. Ich frage mich: wenn so viele auf Unity schimpfen, warum gibt es dann so wenig Entwickler die versuchen Gnome 2.x am Leben zu erhalten? Ich habe Gnome 3 und Unity eine Weile ausprobiert. Beide Oberflächen sind so Ressourcen-hungrig, dass ein flüssiges Arbeiten kaum möglich ist. Wobei Gnome 3 noch schlimmer ist als Unity (bezogen auf das Toshiba Satellite mit 2Ghz, 4Gb Speicher und 256Mb Grafikkarte). Linux Mint kenne ich seit Version 9.04 und muss sagen, dass die Macher von Linux Mint im Grunde bisher immer Alles richtig gemacht haben 😉

    • Ich will dir nicht nicht glauben, aber meine dass du deutlich übertreibst. Bei so einem Rechner solltest du eigentlich keine großen Unterschiede zwischen GNOME2 (mit Compiz), Unity (mit Compiz) oder GNOME3 (mit Mutter als WM) merken können. Bei allen drei genannten Shells kommt ein Fenstermanager mit Compositing zum Einsatz. Wenn dein GNOME2 aus Mint also nicht nur mit Metacity läuft, dann dürfte von der Performance eigentlich kaum ein Unterschied (speziell zwischen GNOME2 mit Compiz und Unity) sein.

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