Im Zuge des Stinkefingers von Linus die Richtung von NVidia bringt Bright side of news eine interessante Geschichte aus dem Reich der Mitte, die NVidia wohl mehr als nur Ihren Stolz geraubt hat. Die chinesische Regierung hat scheinbar bei NVidia für ein Schulprojekt angeklopft. Man möchte für ein „Pilotprojekt“ 100.000 Schulen mit jeweils 100-150 Linux-PCs ausstatten (es geht also um mehr 10 Millionen Rechner!). Aufgrund der Performance und der guten Treiber möchte man dafür entsprechende NVidia-Chips kaufen.

A rumor appeared from the heart of Beijing that due to the performance of its GPU architecture and its Linux drivers, NVIDIA was approached by one of the leading Chinese CPU teams to use an NV GPU in a pilot school PC project. The Linux would run on the Chinese CPU, while GeForce GPU would provide the graphics power. ‚Pilot project‘ in this case means over 10 million PCs in one order, broken down – 100,000 schools with 100-150 PCs each. The problem was two-fold; NVIDIA never releases source code for its Linux drivers, and the binaries are only X86. Incentivized by the Chinese government, the Chinese CPU team called NVIDIA to come to China and work with them.

NVidia schlug so eine Anfrage natürlich nicht aus und kreuzte in China auf, allerdings dauerten die Verhandlungen wohl nicht lange. Die chinesische Seite brauchte speziell für ihr System angepasste Treiber, die sich NVidia teuer bezahlen lassen wollte, außerdem veranschlagte NVidia wohl mehrere Millionen NRE-Kosten, für Chips die sie sowieso schon produzieren, China hat daraufhin NVidia den Laufpass gegeben.

To cut the story short, the NV team appeared there, and in very arrogant manner told the Chinese side that they are a large US corporation, and that recompiling the Linux drivers would cost the Chinese a lot of money. The money that Chinese CPU team and the Academy of Science were supposed to fork out was to the tune of several million dollars in incentive that are typically referred to as NRE – Non-recurring Engineering. Our sources close to the heart of the matter said that was the end of the meeting and of the relationship.

Am Ende bekam ATI/AMD den Auftrag über mehrere hundert Millionen Dollar, unter anderem dank ihrer quelloffenen Treiber. Auch wenn man beim massenhaften Verkauf günstiger  Grafik-Chips nicht viel gewinn macht, könnte NVidia die Sache noch richtig böse aufstoßen. Das endgültige Ziel der chinesischen Regierung scheint wohl ein Computer für jeden Schüler des Landes ist. Bei rund 200 Millionen Schülern wird das auch NVidia und die Aktionäre des Unternehmens schmerzen. Wäre es nicht besser seine Treiber zu öffnen, wenn einem solche Geschäfte durch die Lappen gehen?

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10 Kommentare

  1. nVidia: HAHAHA

    Das haben die jetzt einfach verdient 😀

    (Obwohl es mich wundert, dass die dann ATI genommen haben, die Treiber sind ja wirklich alles andere als gut…)

  2. Schade, dass Nvidia so dickköpfig ist, die hätten einen großen Vorteil, wenn sie ihren Treiber öffnen würden. Freie und offizielle Treiber, die problemlos funktionieren, das ist besser als AMD, die ja bisher zweigleisig fahren, einen halbherzig gepflegten proprietären Treiber anbieten und gleichzeitig ein bisschen bei den freien Treibern mitmachen. Das würde vielleicht auch dazu führen, dass mehr PCs mit vorinstalliertem Linux produziert werden, die dann natürlich mit Nvidia-Grafik kommen. Denn kein Hersteller wird ein Betriebssystem vorinstallieren, bei dem es ständig Probleme mit den Grafik-Treibern gibt.

  3. Die proprietären Treiber von NVidia sind ja alle male besser als jene von ATI/AMD.
    Zumal NVidia bei einer Neuerscheinung in ihrem Grafigkartensegment nicht nur die Windows sondern fast zeitgleich auch die Linux -Treiber bereitstellt und diese pflegt .
    Da ist ATI/AMD aber so was von weit weg das ich mir keine ATI hole (zu meinen Windows-Zeiten hatte ich nur AMD Karten).
    Wenn NVidia da jetzt auch noch über seinen Schatten gesprungen wäre, nicht auszumalen wie schlecht ATI/AMD dann in der Linux – Welt dagestanden hätte.
    Schlechte Treiber hat NVidia bei Gott nicht aber ein schlechtes Timing was Geschäftsgebaren und der Umgang mit dem Thema freie Treiber anbelangt.
    Na ja, bleibt halt nur lautes Lachen meinerseits und die schelte der (vielleicht) Aktionäre.

    Es lebe die Borniertheit „lol“

  4. Der Punkt ist doch: „“Pilotprojekt” 100.000 Schulen mit jeweils 100-150 Linux-PCs ausstatten (es geht also um mehr 10 Millionen Rechner!)“ !!! So, und jetzt überlegen wir mal weiter, was das heißt….
    z.B. selbst wenn nur 1% Freaks dabei sind, so ist das gleichbedeutend mit 100 000 Entwickler für Linux. Und es werden mehr als 1% sein!…
    (wäre ich im Mikrosoft oder Apple-Vertrieb, ich hätte denen die Lizenzen geschenkt!)

    • I weiss schon, es ist schon ein älterer Artikel…

      Windows oder MacOS würden aber wohl auf der chinesischen CPU nicht laufen. Bei dem Projekt geht es wohl auch darum die chinesischen CPU zu verbreiten. Stimmt die verbreitung kommt die Softwareunterstützung dann ganz von alleine.

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