Wie einfach kann doch das Linux-Leben sein, wenn offene und freie Standards genutzt werden. Ein Beispiel ist da der VPN-Zugang zur eigenen Uni, was musste man sich da früher in Karlsruhe mit vpnc oder dem Juniper-Client rumquälen, um ins Netz des KIT zu kommen. Kaum ist man aber nicht mehr Uni – Ok, ist schon ein bisschen länger her – da entdeckt das Rechenzentrum der Uni Karlsruhe die freie VPN-Implementation OpenVPN. Ganz offiziell ist das Ding noch nicht am Start, aber ich hoffe mal stark, dass das Pilotprojekt nicht nach ein paar Monaten versandet. Lange Rede, kurzer Sinn: Wer in Karlsruhe studiert und gerne freie Software benutzt, der kommt endlich auch per OpenVPN ins Netz der Uni.

Unter Ubuntu-Linux oder auch Debian ist der Zugang jetzt wirklich trivial. Da der Network-Manager der graphischen Desktopumgebung auch mit VPNs umgehen kann, braucht es zum Einrichten der Verbindung nur ein paar Minuten. Allerdings muss nach einer Standard-Installation noch ein Paket nachinstalliert werden, um dem NetworkManager auch den Umgang mit OpenVPN zu erklären. Alle anderen Pakete werden automatisch nachgezogen.

$ sudo apt-get install network-manager-openvpn-gnome

Hab ihr die GNOME-Shell auf dem Rechner, dann ruft ihr über den Network-Manager aus dem Panel das „modern“ Konfigurationswerkzeug auf, leider kann das keine Konfigurationsdateien importieren. Ruft daher entweder die Anwendung „Netzwerkeinstellungen“ aus der Anwendungsübersicht auf, oder tippt einfach $ nm-connection-editor in einem Terminal ein, das ruft das gute alte Konfigurations-Backend auf.

Die Konfiguration kann direkt aus einer Konfigurationsdatei importiert werden.

Geht dort dann in die Lasche „VPN“ und importiert über die entsprechende Schaltfläche die zuvor von der Homepage des SCC heruntergeladene ovpn-Datei. Achtet bitte drauf, dass es im Moment zwei Varianten der Datei gibt, einmal für aktuelle Ubuntus und einmal für ältere Ausgaben der Distribution.

Ein Klick und man hängt per VPN im Netz der Uni Karlsruhe.

Danach hat sich der Keks gegessen. Ihr findet sofort euren VPN-Eintrag in der Liste eurer Netzwerkverbindungen. Von dort aus könnt ihr dann das VPN aktivieren und findet euch im Netz des KIT wieder. Falls ihr wollt, dass nur Verbindungen zum KIT über das VPN laufen und der Rest nach wie vor direkt ins Internet geht, dann aktiviert ihr in den Routing-Optionen der IPv4-VPN-Einstellung eurer OpenVPN-Verbindung noch die Option „Diese Verbindung nur für Ressourcen dieses Netzwerks verwenden“.

11 Kommentare

  1. „mafia“ ?? im Ernst? 🙂

    Ich nenne meine Netze immer Ubuntu_Linux etc., meine Nachbarn sollen ruhig ein bisschen Schleichwerbung sehen 🙂

  2. Das ist nicht neu! Ich konnte mich schon 2001 mit OpenVPN in das Dukath Uni WLAN Netz am Campus der Uni Karlsruhe einwählen während die Windows Nasen jeweils ihren Cisco Client benutzen mussten 🙂

    Werner

  3. Und in Kaiserslautern wurde es gerade wieder abgeschafft (zugunsten von Cisco). Dabei war das ein prima Fortschritt, als vor ein paar Jahren Cisco in die Tonne gekloppt wurde 😐

  4. Danke für den hilfreichen Artikel.
    Ich Trottel habe ne halbe Stunde lang die Möglichkeit gesucht die config zu importieren…
    Ich würde auf deinem Screenshot den „import“ Knopf im Hintergrund hervorheben, damit’s idiotensicher und auch für Menschen wie mich nicht zu übersehen ist 😀
    Ich habe die ganze Zeit im „KIT OpenVPN bearbeiten“ Fenster nach dem Knopf gesucht… dachte schon ich wäre ganz blind geworden ^^

  5. Hat meine Uni (Düsseldorf) auch! Ich hab da Vorgestern diesen Artikel gefunden, wie man den Uni-Zugang dauerhaft auf dem Router konfigurieren kann: http://www.kammerath.net/openwrt-mit-openvpn-client.html

    Megageil, weil meine Mitbewohnerin checkt das mit dem VPN überhaupt nicht und seitdem ich das auf meinen Archer C7 mit OpenWrt drauf gemacht habe, funktioniert das bei Ihr einfach so! Sie war mega glücklich…

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