Start News Schleswig-Holstein stellt auf Linux und LibreOffice um

Schleswig-Holstein stellt auf Linux und LibreOffice um

1025
4

In ihrem offiziellen Blog hat die The Document Foundation, die führende Organisation hinter LibreOffice, gestern einen prestigeträchtigen Erfolg vermelden können. Das Land Schleswig-Holstein plant, in Zukunft in Administration und Schulen vollständig auf das Open-Source-Office zu setzen. Damit einher geht die Umstellung aller Rechner der über 25000 Angestellten, Beamten und Lehrer des Bundeslandes auf Linux als Betriebssystem. Ende 2026 soll dementsprechend Schluss mit Microsoft Office und Windows sein.

Die Motivation für den Wechsel liegt nach dem Bericht der Landesregierung allerdings nicht primär in den Vorzügen von LibreOffice und GNU/Linux, sondern in der Gängelung der proprietären Softwarehersteller nicht mehr nur „einfache“ Lizenzen zu verkaufen, sondern ihre Software gleich gänzlich in die Cloud zu verlagern — Datenschutz und Privatsphäre ade. Auch der Klimaschutz spielt eine Rolle: Erst wenn der Quellcode einsehbar sei, könne man prüfen, ob eine Software und deren Betriebsmodelle den Ansprüchen der „Green IT“ gerecht wird.

Die Metapher von „Daten als Öl des 21. Jahrhunderts“ versucht Bedeutung und Wert von Daten zu versinnbildlichen. Wer Daten am besten in Informationen verwandelt, sein Geschäft damit steuert oder seine Produkte digital aufwertet, wird im Wettbewerb die Nase vorn haben. Dieser Idee folgend, vermarkten die bisherigen Anbieter ihre Software nicht mehr primär als Lizenzgeschäft, sondern gehen dazu über, ihre Software in integrierten Modellen für den Betrieb und die Datenhaltung als Lösung anzubieten.

Bericht der Landesregierung

Um auf den Bericht ein wenig gehässig zu reagieren: Ich bin ja mal gespannt, wie Microsoft auf diese Entwicklung antwortet. In München hat es ja vor ein paar Jahren schon einmal perfekt funktioniert, die Stadtverwaltung mit einem Umzug der Deutschlandzentrale des Unternehmens in die Landeshauptstadt von den Vorteilen von MS Office und Windows zu überzeugen. Aber es scheint, dass Adobe, Microsoft und Co. so langsam das Rad überdrehen. Software zu mieten anstatt zu kaufen mag vielleicht für Unternehmen noch annehmbar zu sein, institutionelle Einrichtungen haben mit dieser Art der Lizenzierung allerdings zunehmend Bedenken.

QuelleBlog der The Document Foundation
Vorheriger ArtikelExtra Browser für Facebook, Twitter und Co.
Nächster ArtikelNativer Linux-Client Spot für Spotify
Hallo, ich bin Christoph - Linux-User, Blogger und pragmatischer Fan freier Software. Wie ihr ohne Zweifel bemerkt haben solltet, schreibe ich hier über Linux im Allgemeinen, Ubuntu im Speziellen sowie Android und andere Internet-Themen. Wenn du Freude an meinen Artikel gefunden haben solltest, dann kannst du mir über Facebook, Twitter oder natürlich dem Blog folgen.

4 Kommentare

  1. Das würde ich mir für mein Bundesland auch wünschen. Aber da kann ich wohl lange warten.

    Super dass du deinen Blog wieder aktiver betreibst. Er war mir oft eine Hilfe.

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein