Die Welt der Dateisysteme für Linux hat heute eine prominentes Mitglied hinzugewonnen. Oracle hat sein Versprechen ZFS auf Linux zu portieren wahr gemacht. Auf der eigens eingerichteten Webseite ZFS on Linux kann man sich vom Quellcode bis hin zu RPM- und DEB-Paketen so ziemlich alles in der Richtung runterladen. Getestet habe ich das nicht, werde ich auch nicht bis ZFS direkt in den Distributionen steckt, doch ZFS wird Linux sicherlich bereichern und die Qual der Wahl das richtige Dateisystem zu wählen noch verschlimmern…
Warum? Das Dateisystem hat sich unter Solaris schon seit Jahren bewährt und hat Features, die es auch für den Desktop interessant machen. Deduplizierung, Snapshots, etc. Weiteres lässt sich in der Wikipedia nachlesen. Besonders die eingebaute Möglichkeit gelöschte Daten oder ältere Dateistände wiederherzustellen ist schick, ich bin gespannt wann die von Sun an Nautilus erstellten Patches auch unter Linux Einzug halten.
Nice! 🙂 Das macht wirklich Appetit auf die zukünftigen Distributionen.
Hätte ich die Zeit, dann würde ich mir den Spaß erlauben und das versuchen schon jetzt auf meinem Zweitrechner auf einer separaten Platte einzuspielen.
Das Problem war ja noch nie die Portierung, die Sourcen gab es schon immer Frei, sondern der Linenz , solange Oracle ZFS nicht unter die GPL stellt wird es auch nicht offizell in einen Linux Kernel Eingebaut .
Bei jeden neuen Kernel müsste der dann wohl immer von Hand dafür Gepatsht werden weil keine große Distribution (wie Ubuntu) ohne Klärung der Linunzfrage es im Kernel einfügen wird.
Dann doch besser auf Fertigstellung von Btrfs warten , kann das gleiche wie ZFS und es gibt keine GPL Probleme.
hm, ich hab tatsächlich „DEPUBLIZIERUNG, Snapshots etc“ gelesen… wohl ein wenig zuviel auf depub.org gewesen ^^
aber generell ist das echt göttlich, genau darauf warte ich, hoffe das das dann in Ubuntu 11.04 oder so eingebaut wird und direkt bei der Installation eingerichtet werden kann.
Timeslider ist echt genial.
wie sieht’s mit der performance im vergleich zu ext2/3/4 aus?
weiß da einer was?
Schau dir mal dieses Paper an: Workload Dependent Performance Evaluation of the Btrfs and ZFS Filesystems
Es sieht für ZFS nicht schlecht aus. Auf Seite 7 findest du Diagramme zu „Single Disk IO Performance“, das dürfte auf einem Desktop/einem Notebook ja der Normalfall sein.
BTRFS wir wohl in Ubuntu 11.04 spätestens in 11.10 das Standard Datei System sein , nutzen kann man es schon heute , es ist nur noch nicht für den produktiven Einsatz freigegeben.
Könnten wir uns vielleicht auf „Dateistände“ statt „-ständer“ einigen?
Wie sagt man im Netz so schön: LOL 😉
sehr beeindruckend dieser timeslider, das hätte ich sehr gerne in meinem squeeze gnome integriert gesehen.
1. Welches Versprechen von Oracle? Diesbezüglich gab es meines Wissens keine Aussage nach dem Aufkauf von Sun Microsystems.
2. Die verlinkte ZFS on Linux Seite wird nicht von Oracle betrieben, sondern ist für ein Projekt des Lawrence Livermore National Laboratory (zugegebenermaßen in Zusammenarbeit mit Oracle), siehe dazu auch diesen Heise-Artikel: http://www.heise.de/open/meldung/ZFS-fuer-den-Linux-Kernel-1016636.html
3. Die Implementierung ist nicht vollständig und für den Endbenutzer noch nicht zu gebrauchen, siehe u. a. die FAQ des Projekts: http://zfsonlinux.org/faq.html#HowDoIMountTheFileSystem
Ich meine erinnern zu können, dass man sich um die Lizenzproblematik kümmern möchte. Aber ich kann mich da auch täuschen. Zur Thematik ist das hier http://kerneltrap.org/node/8066 recht interessant.
Hmm… doch nichts weltbewegendes. ZFS ist auf dicke Server ausgelegt. Es ist im Gegensatz zu BRTFS ein 128bit-Dateisystem. Auf aktuellen CPUs (64bit) kostet das wohl Performance.
Außerdem braucht man bei ZFS deswegen potentiel mehr Speicherplatz weil die kleinsten Speichereinheiten doppelt so gross sind.
Deswegen hoffe ich auf BRTFS. Das ist viel mehr (auch) ein Desktop FS und die tollen Funktionen, die auch für Normalanwender interessant sind, hat man damit auch. hoffentlich entwickelt es Oracle noch fertig.
Bei den aktuellen Festplattengrößen/-Preisen dürfte der Verschnitt durch 128-Bit-Pointer dürfte zu verschmerzen sein. ZFS nur um ZFS-Willen halte ich jedoch auch nicht sinnvoll, doch mit dem in Nautilus integrierten Time-Slider hat ZFS etwas, das andere Dateisysteme nicht können.
Btrfs (sorry für den typo) hat doch auch Snapshots, die differenziell (oder inkrementell) arbeiten. Man müsste nur sowas wie Time-Slide draufsetzen.
Laeuft das auch, ohne dass man den Hauptspeicher auf mindestens 4 GB aufruestet_
Ich habe mich mit BTRFS nicht genug beschäftigt, aber macht das auch Volume Management neben Snapshots?
Denn das ist neben RAID auch in ZFS integriert. Wobei ich irgendwie im Kopf habe, dass BTRFS nur RAID 0 und 1 kann?
Warum muss ein Dateisystem sich überhaupt Gedanken um RAID oder Volumes machen?
ZFS ist schon sehr genial. Solange es aber nicht direkt im Kernel integriert ist, kommt es für mich als primäres Dateisystem nicht in Frage. ZFS und FUSE sind eine Krankheit. Habe ich nur noch auf einer USB-Platte für Backups am Laufen. Dafür geht das schon.
Für mich ist die Zukunft auf Linux ganz klar btrfs. Mich würde mal interessieren, ob Ihr btrfs auch schon fit für den produktiven Einsatz haltet: http://www.korbinian-pauli.de/ist-btrfs-schon-einsetzbar-636
grr. Safari gecrasht… Also nochmal in kurz:
Dateisystem auf LVM auf RAID auf physikalischen Drives ist kompliziert und erlaubt dem User an vielen Stellen Fehler zu machen.
Auch wenn ich das „kleine Tools für ihren jeweiligen Job“ der Linux-Welt mag, ist es praktisch, das zusammenzufassen. Schliesslich ist ein Dateisystem üblicherweise dazu da, Daten auf physikalischen Disks zu speichern. Warum dann nicht auch auf Volumes verteilt und im Fehlerfall wiederherstellbar?
Vorteil wäre z.B., dass das Dateisystem weiss, wo z.B. welche Daten in dem RAID liegen und es beim Crash einer Platte nur diese belegten Speicherblöcke wiederherstellen muss und nicht die ganze Platte rebuilden. (k.A. ob die genannten DS sowas tun).
Und für mich geht es um Storage-Server, nicht um Enduser-Platten 😉
Die c’t hatte mal einen Fileserver mit Open Solaris aufgesetzt und getestet. Eines der Ergebnisse war, dass OpenSolaris mit ZFS die höchsten Durchschnittsübertragungsraten bei Gigabit-LAN hatte. [Artikel: http://www.heise.de/open/artikel/OpenSolaris-als-Fileserver-221631.html ]
ZFS ist einfach genau das, was ich heutzutage erwarte. Der Speicherplatz ist mittlerweile so günstig und eine solche Sicherung gegen Übertragungsfehler oder defekte Sektoren gehört auf Dateisystem-Ebene inkl. Versionierung (derzeit erreiche ich das durch Genie Timeline und der Backupplatte).
Btrfs hatte ich schon mal gelesen, aber erst jetzt habe ich auf heise.de mal danach recherchiert und auf folgendes gestoßen:
„Wie schon die Btrfs-Seite auf kernel.org deutlich macht, steht noch nicht einmal das Format der Datenstrukturen auf der Platte endgültig fest.“ [Quelle: http://www.heise.de/open/artikel/Das-Dateisystem-Btrfs-221863.html Datum: 07.07.2009]
Dass diese Meldung nur knapp 1 Jahr alt ist, ist für mich ein KO-Grund Btrfs als Dateisystem auf einem Server einzusetzen. Aus einem guten Grund setzt man bei Server auf Produkte, die es schon länger gibt und deren meisten Fehler daher schon bekannt sind.
Windows/NTFS bietet ja mit den Schattenkopien so etwas ähnliches an, aber eben nur Kopien, Bedienung über das Eigenschafts-Fenster und sonst kaum kontrollierbar auf einer einzigen Partition. ZFS in OpenSolaris ist für mich das Ganze „zu Ende gedacht“.
Aktuell ist dieses Thema deswegen, weil mir eine Festplatte wegen fehlerhaften Sektoren „gestorben“ ist. Im Klartext: Windows verschluckt sich an den kaputten Sektoren und hängt dann die Festplatte aus. Mit Piriform Recuca [Windows] habe ich fast alles „retten“ können. Blöd war nur, dass einer dieser defekten Sektoren dazu führte, dass das Programm ohne Tiefenscan einen Ordner mit vielen GBs nicht fand. Alles in allem hat mich das Ganze eine Menge Zeit gekostet (allein der Tiefenscan von 1 TB dauerte 28 Std.!!); nur 5 Dateien haben etwas abbekommen laut dem Programm.
Hallo Alexander, danke für deinen umfassenden Kommentar. Ich sehe das so ähnlich wie du. Alleine durch die große Erfahrung, die man bei ZFS unter Solaris sammeln konnmte, lässt das Vertrauen in das Dateisystem wachsen. Allerdings würde ich persönlich ZFS erst dann einsetzen, wenn das Ganze ordentlich in den Kernel implementiert ist. Dagegen sprechen jedoch leider wohl immer noch die Lizenzen. Wäre schade, wenn sich hier keine Lösung finden würde.
Hallo, seit dem 14. Januar gibt es von http://kqinfotech.com, einem Indischen Technologieunternehmen, nun den nötigen POSIX-Layer und zfs on linux in der zpool version v28. Das Ganze scheint mit zfs v4 zu laufen. Es gibt Links auf ein Howto und ein Installscript, das die git sourcen zieht alles kompiliert und installiert. Das Skript sorgt dafür, dass nötige Abhängiggkeiten für 10.04 oder 10.11 nachinstalliert werden.
Deduplication ist eingeschaltet.
Weitere Infos im Forum:
http://forum.ubuntuusers.de/post/2756793/
Wow, danke für den ausführlichen Beitrag. ZFS alleine ist schön, richtig interessant wird es aber erst, wenn auch die Userland-Tools wie bspw. der für ZFS gepatchte Nautilus kommen 🙂
Das Sun Plugin des timesliders für nautilus gibt es ja bereits:
http://blogs.sun.com/erwann/entry/zfs_on_the_desktop_zfs
http://gnome-look.org/content/show.php/Time+Slider+on+Linux?content=106924
http://brainstorm.ubuntu.com/item/14400/
Ja, für Solaris. Portiere das mal auf Linux 😉