Start GNU/Linux Hotot, Konkurrenz für Gwibber

[UPDATE] Hotot, Konkurrenz für Gwibber

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Ich mag Gwibber als Twitter/Identi.ca Client recht gerne, doch der Ressourcenhunger des Programmes macht selbst meinem Desktop öfters mal zu schaffen. Das Programm hängt ganz gerne mal beim Einlesen neuer Tweets/Dents oder beim Abschicken neuer Nachrichten und erzeugt besonders auf meinem Netbook so merklich Last. Auf der Suche nach neuen Alternativen zu Gwibber bin ich über bei Google Code über Hotot gestolpert. Obwohl die Autoren selber noch von einer Alpha-Version reden, macht das kleine unter der LGPLv3+ lizenzierte Programm einen gar nicht so schlechten Eindruck.

Pakete oder gar Paketquellen muss man bei Hotot leider noch vergeblich suchen, zu neu ist das Programm. Wer sich Hotot selber mal ansehen möchte, der muss daher zu Mercurial und dem Terminal greifen oder noch ein bisschen Warten. Pakete für alle gängigen Distributionen sind auf der Homepage bereits angekündigt. Doch so aufwändig ist das manuelle installieren gar nicht. Installationshinweise für OpenSUSE oder Ubuntu/Debian gibt es im Wiki des Projekts.

Hotot unter Ubuntu

Für Ubuntu fasse ich die Installation kurz zusammen. Erst einmal braucht Ihr die für Hotot nötigen Pakete. Öffnet daher ein Terminalfenster und führt das nachstehende Kommando aus.

$ sudo apt-get install python-webkit python-notify python-keybinder mercurial python-distutils-extra

Da das Programm in Python geschrieben wurde, müsst Ihr es nicht groß kompilieren. Es reicht aus den Quellcode auszuchecken und dann das Programm auszuführen. Via…

$ cd /tmp
$ hg clone https://hotot.googlecode.com/hg/ hotot
$ cd hotot/

…holt ihr euch den Source nach /tmp. Über…

$ python ./hotot/hotot.py

…führt Ihr dann das Programm aus. Nach dem Start müsst Ihr Hotot via OAuth an Twitter anbinden, was bei mir auch ohne Probleme möglich war. Danach ist das Programm fertig eingerichtet. Ihr könnt am unteren Rand zwischen euren Nachrichten, Direktnachrichten oder eine Suche wechseln, am rechten oberen Rand findet ihr Buttons für die Einstellungen und zusätzliche Add-Ons.

Die Autoren geben sich Mühe das Programm gut in die Linux-Desktops zu integrieren. So nutzt man das Benachrichtigungssystem von GNOME bzw. KDE SC, die Ayatana Indicators von Ubuntu, Webkit usw. Des weiteren ist man offen für zusätzliche Ideen.

Solltet Ihr Interesse haben das Programm „richtig“ zu benutzen, so könnt Ihr recht einfach ein .deb-Paket generieren und installieren. So könnt Ihr das Programm auch wieder ordentlich deinstallieren. Führt im Hotot-Ordner dazu folgendes aus.

$ sudo apt-get install debhelper
$ ./setup.py build && sudo ./setup.py install --install-layout deb
$ dpkg-buildpackage -rfakeroot && sudo dpkg -i ../*.deb && sudo apt-get install -f

Danach sollte Hotot ordentlich in eurem System installiert sein. Ein Starteintrag sollte unter „Anwendungen -> Internet -> Hotot Twitter Client“ zu finden sein. Sichert bei Bedarf die .deb Datei in eurem Homeverzeichnis. Ihr habt die ganze Aktion in /tmp durchgeführt, das heißt dass diese ganzen Daten (nein, nicht das installierte Programm) beim nächsten Start eures Systems gelöscht werden. Falls Ihr Hotot noch auf einem anderen Rechner installieren wollt, so könnt ihr euer .deb wiederverwenden.

Noch fehlen mir in Hotot noch ein paar „Komfortfunktionen“, so kürzt die Anwendung bspw. lange URLs nicht mit bit.ly, tinyurl und Co. ab. Auch würde ich gerne mehrere Spalten auf einem Blick sehen können. Doch was noch nicht ist, das kann ja noch werden!

[UPDATE 23.09.2010] Ubuntu-User Jimmy Xu betreibt ein PPA mit Daily Builds von Hotot. Dadurch wird die Installation noch einfacher…

$ sudo add-apt-repository ppa:jimmyxu/hotot
$ sudo apt-get update && sudo apt-get install hotot

Soweit sehe soll diese Quelle aktuell gehalten werden, da Hotot sich derzeit aktiv in Entwicklung befindet, sollte sich in der Quelle regelmäßig etwas tun. Danke an JimTim für den Hinweis auf das PPA.

18 Kommentare


    • Brotwurst:

      Danke für den Tipp! Endlich ein anständiger Client für Twitter. Mit Gwibber bin ich nie warm geworden.^^

      Dem schließe ich mich zu 100% an. Macht schon einen sehr guten ersten Eindruck. Hoffe daraus entsteht noch etwas großes.
      Danke fürs Aufmerksam machen.

  1. Grundsätzlich ist es ein schönes Programm, auch deutlich hübscher als Gwibber. Aber mit Tweetdeck kann es noch nicht mithalten von den Funktionen …
    Einen m.E. entscheidenden Nachteil haben aber auch alle Programme, die die gewöhnlichen Notifications von Ubuntu verwenden: Man kann Links in den Tweets nicht anklicken und muss extra das Programm öffnen bzw. in den Vordergrund holen.

  2. Gwibber ist einfach schrecklich , ich verstehe nicht warum das noch in Ubuntu drinnen ist , nur jede 3 Version funzt einigermaßen.
    Meist geht es gar nicht , blockiert den Speicher oder lasst sich nicht schließen.

  3. Sieht auch nicht schlecht aus. Doch vorerst bleibe ich wohl Choqok treu. Da gibt’s zwar mit GNOME auch immer wieder kleine Probleme, aber es ist noch immer der schönste aller Microblogging-Clients.

    Gwibber dagegen konnte mich nicht richtig überzeugen. Ich benutze es immer mal wieder, wenn Choqok Mucken macht, aber irgendwie will ich immer wieder zurück zum Sperling.

  4. Ist zwar etwas spät, aber ist das nur bei mir so das es kein Copy-Paste gibt?
    Ich finde den Client auch sehr schön, aber solange er kein Copy-Paste kann taugt er für mich eigentlich nur zum lesen.
    Außerdem ist es halt eine seeehr schlechte User-Experience wen ich jedesmal über die Homepage von Twitter irgendwelche Posts mit spziellen Links oder so zu schreiben.
    Nils

  5. Ich hab noch was anderes gefunden. Man kann ja über einen Hotkey so ein kleines Fensterchen öffnen über das man auch tweeten kann (Wen man Hotot an hat einfach mal Alt+C drücken) . In dem Fenster gehts aber wieder. Verrückte Welt! Ist ja aber auch nur eine Beta oder sowas.
    Und danke für den Tipp mit den Copy-Paste Hotkeys.
    Das ist einfacher als ein Minifenster.

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