Gong frei für eine neue Runde „GNOME-Entwickler sind doch alle Interface-Nazis“… Als ich gerade für den Beitrag zu LinConnect recherchiert habe, ist mir aufgefallen, dass es in GNOME 3.12 nun nicht mehr die „Startprogrammeinstellungen“ aka „gnome-session-properties“ gibt. Unter Arch Linux steckte die Anwendung bisher immer im Paket gnome-session, doch seit dem Update auf GNOME 3.12 spuckt das Ausführen von gnome-session-properties nur noch ein „Kommando nicht gefunden aus“, auch pacman kennt die gnome-session-properties nicht mehr.

$ pacman -Ql gnome-session | grep gnome-session-properties

Nicht nur ich vermisse die Anwendung, auch andere User mit anderen Distrubtionen berichten davon, dass die gnome-session-properties seit GNOME 3.12 nicht mehr auffindbar sind. Ein Eintrag im Bugtracker von GNOME schafft dann Klarheit, man hat die gnome-session-properties in der Tat für die GNOME-Tweak-Tools gestrichen, doch diese können nur „ordentlich“ installierte Anwendungen automatisch beim Login starten, wer aber nun sein eigenes Kommando, sein eigenes Skript aufrufen lassen will, der steht nun dumm da.

Das GNOME-Tweak-Tool übernimmt in GNOME 3.12 Konfiguration für Autostarts.
Das GNOME-Tweak-Tool übernimmt in GNOME 3.12 Konfiguration für Autostarts.

Was würdet ihr nun den Usern raten, die beim Login in GNOME 3.12 ein eigenes Kommando ausführen lassen möchten? Man kann sich natürlich sein eigenes .desktop-File schreiben und dieses nach /usr/share/applications/ oder ~/.local/share/applications packen, so dass das GNOME-Tweak-Tool das Wunschskript mit anbietet. Doch das kann ja nicht Sinn der Sache sein? Habt ihr eine ordentliche Lösung parat — ohne auf eine andere Desktopumgebung umzusteigen 😉

15 Kommentare

  1. Vielleicht eine einzige .desktop-Datei, die ein Skript ausführt, in das man dann alle gewünschten Startbefehle einträgt?

    Im Übrigen werden die Gnome-Programmierer einfach so lange weitermachen, bis sie sich irgendwann selbst abgeschafft haben.

    • Japp, die ~/.xinitrc oder ~/.xsession sollten ein genreller Ansatz für einen Autostart sein.

      In Debian Wheezy führt /etc/X11/Xsession.d/55gnome-session_gnomerc noch die ~/.gnomerc aus.

  2. was spricht gegen einen klassischen cronjob?

    @reboot sleep 5 && /path/to/script.sh >> /dev/null 2>&1

    finde ich fast angenehmer als über die gnome-session-properties.

    ps: was mir hieran lange zeit kopf zerbrechen bereitete, war der umstand, dass sich notify-send mitteilungen hiermit durch das skript nicht aufrufen lassen. Dies kann man beheben, indem man dem Skriptpfad ein ‚export DISPLAY=:0.0 &&‘ voranstellt, und damit den Befehl auf den Bildschirm umleitet.

    • Ein Grund gegen den Cronjob hast du ja schon geliefert. Es ist ein „Hack“ notwendig um die notify-send Meldungen auf den richtigen Bildschirm zu bringen.

      Ein anderer Grund: Du willst dich z.B. mit den Credentials des Benutzers ein Netzlaufwerk mounten. Geht bestimmt auch mit dem Cronjob, aber ist eher unschön. Vorallem, was machst du, wenn es mehr als einen Benutzer gibt, der den Rechner bootet und sich anmelden kann.

  3. Hahaha Gnome, wer dieses Desktop Environment benutzt sollte damit leben können, wenn mal wieder Funktionen verschwinden oder Programme kaputtminimiert werden. Gnome minimiert nicht sich nicht nur selbst, sondern auch die Anzahl Benutzer die es noch benutzen.

  4. Moin,

    was spricht gegen einen klassischen cronjob?

    Ein Cronjob wird nicht in der Desktop-Umgebung geladen und auch dann gestartet wenn man sich nicht angemeldet hat. Wenn das den Anforerungen entspricht ist das ne klasse Lösung. Wenn ein z.B. grafisches Programm ist, ist es keine Lösung.

    Was würdet ihr nun den Usern raten, die beim Login in GNOME 3.12 ein eigenes Kommando ausführen lassen möchten?

    Ich würde es ihnen Alacarte (aka Hauptmenü) liefern. In Arch befindet es sich in extra und ist auch sonst verfügbar und schon recht oldschool aber ich „klicke“ damit immer meine Desktop-Files schnell zusammen.

  5. Hahahaha, 6 Jahre habe ich das mitgemacht, mir ein Macbook gekauft und seitdem habe ich endlich Zeit zu arbeiten, anstatt mich über das tolle freie System zu ärgern. Linux? Nur noch auf dem Server …

    Was willst Du denn ausführen? Reicht vielleicht ein Init Skript?

  6. Ähh was spricht den dagegen einfach die .desktop selber zu erzeugen?
    Habe dafür ne zeitlang das Programm http://www.florian-diesch.de/software/arronax/ benutzt.
    Die erzeugte Datei einfach im applications oder Autostartordner abspeichern.
    Und das funktioniert auch mit den meisten anderen Dekstopumgebungen. und ist auch besser weil wird mit den entsprechenden userrechten ausgeführt.

  7. Xfce liefert mit exo (exo-desktop-item-edit) ein graphisches Programm zur Erstellung von .desktop-Dateien. Kann man sich auch mal anschauen.

    Gruß

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