Viele Nutzer – auch unter Linux – setzen auf BleachBit, wenn es darum geht, temporäre Dateien zu entfernen, Speicherplatz freizugeben und Systeme schlank zu halten. Die Anwendung ist freie Software, geschrieben in Python und GTK3, und läuft unter Windows wie auch Linux. Mit Version 5.0.0 veröffentlicht das Projekt nun das erste größere Update seit Anfang 2023. Es bringt neue Reinigungsfunktionen, behebt sicherheitsrelevante Probleme und erhöht die allgemeine Stabilität.

Kommentar zu BleachBit und Co.: Seid vorsichtig, wenn ihr mit solchen Tools euer System automatisch aufräumen lasst. Programme legen nicht ohne Grund Cache-Speicher an. So muss Firefox beispielsweise nicht jedes Mal alle Style-Dateien neu aus dem Netz laden, und auch Nautilus muss Thumbnails von Bildern nicht ständig neu erstellen. Ein unbedachter Klick kann jedoch auch wichtige Daten löschen, wie etwa Logins und Passwörter in Firefox oder Chrome/Chromium. Seid also vorsichtig beim Einsatz von BleachBit.

Neue Funktionen und Verbesserungen

Mit der neuen Version erweitert BleachBit seine Unterstützung für verschiedene Programme und Systembereiche:

  • Discord kann nun bereinigt werden – inklusive Snap- und Beta-Versionen.
  • Auch Microsoft Edge wird unterstützt, sofern es sich um stabile Releases handelt.
  • Für Datenschutz-Fans ist Librewolf nun ebenfalls abgedeckt.
  • Die GNOME-Mail-App Geary ist neu in der Liste der unterstützten Anwendungen.
  • Temporäre Dateien von Bash-Sessions lassen sich gezielt löschen.
  • Defekte .desktop-Dateien, die etwa durch Deinstallationen zurückbleiben, erkennt und entfernt das Tool.
  • Auch die Bereinigung rotierter Logdateien wurde verbessert.

Linux-Anwender profitieren zusätzlich von einem neuen AppIndicator-Symbol, das im Panel von GNOME oder KDE anzeigt, wenn BleachBit aktiv ist. So lässt sich das laufende Programm auch dann erkennen, wenn es nicht in der Taskleiste sichtbar ist. Für Nutzer, die oft Daten vom System schrubben möchten, ist das sicher eine praktische Funktion.

Beim ersten Start könnt ihr grundlegende Einstellungen vornehmen. Neben der Sprache lassen sich hier auch der helle oder dunkle Modus und weitere Optionen wählen.
Beim ersten Start könnt ihr grundlegende Einstellungen vornehmen. Neben der Sprache lassen sich hier auch der helle oder dunkle Modus und weitere Optionen wählen.
Sicher ist sicher: Führt vor dem endgültigen Löschen einen Probelauf durch. So seht ihr genau, welche Dateien entfernt würden, ohne dass BleachBit direkt eingreift.
Sicher ist sicher: Führt vor dem endgültigen Löschen einen Probelauf durch. So seht ihr genau, welche Dateien entfernt würden, ohne dass BleachBit direkt eingreift.
Unter GNOME oder KDE klinkt sich BleachBit über ein AppIndicator-Symbol in den Desktop ein.
Unter GNOME oder KDE klinkt sich BleachBit über ein AppIndicator-Symbol in den Desktop ein.

Allgemeine Verbesserungen

BleachBit 5.0.0 bringt auch plattformübergreifende Verbesserungen mit, die den Umgang mit der Software vereinfachen:

  • In den Einstellungen gibt es nun eine Sprachauswahl, mit der sich die Oberfläche anpassen lässt.
  • Neue Tastenkombinationen wie Strg + Q und Strg + W erlauben das schnelle Beenden der Anwendung.
  • Update-Benachrichtigungen wurden weniger aufdringlich gestaltet.
  • Der Kommandozeilenschalter --debug funktioniert wieder wie vorgesehen.
  • Im portablen Modus werden persönliche Cleaner nun korrekt geladen.
  • Auf Mehrbenutzersystemen ignoriert BleachBit Prozesse anderer Nutzer, um ungewollte Eingriffe zu vermeiden.
  • Ungültige Einträge in den Tabs für benutzerdefinierte Cleaner und Whitelist-Elemente werden verhindert.

Download und weitere Informationen

Die aktuelle Version steht auf der offiziellen Website von BleachBit zum Download bereit. Bei Arch Linux ist die neue Version bereits in den Repositories.

  • Für Linux wird ein 64-Bit-DEB-Paket angeboten, das auf Ubuntu 20.04 LTS und neueren Versionen läuft.
  • Für Windows gibt es sowohl ein Installationsprogramm als auch eine portable Version.

Alle Änderungen im Detail findet ihr auch im GitHub-Repository, inklusive aller Commits zwischen Version 4.6.2 und 5.0.0.

Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste

BleachBit 5.0 bringt sinnvolle Erweiterungen, die sowohl die Funktionalität als auch die Sicherheit verbessern. Trotzdem solltet ihr beim Einsatz vorsichtig sein: Nutzt vor dem Löschen die Vorschaufunktion, um genau zu sehen, was entfernt wird. Insbesondere das Löschen von Caches kann die Performance negativ beeinflussen, wenn diese später wieder neu aufgebaut werden müssen. Wer sein System regelmäßig von überflüssigem Ballast befreien möchte, findet in BleachBit ein leistungsfähiges, quelloffenes Werkzeug.

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