Die Remote-Desktop-Software RustDesk ist in Version 1.4.0 offiziell erschienen. Mit dem neuen Release bringt das Projekt gegenüber RustDesk 1.3.9 zahlreiche Verbesserungen und neue Funktionen, die auch für Nutzerinnen und Nutzer unter Linux von Bedeutung sind. Als freie Alternative zu proprietären Lösungen wie TeamViewer oder AnyDesk lässt sich RustDesk sowohl über öffentliche Server als auch vollständig selbstgehostet betreiben.

Neue Funktionen für mehr Sicherheit und Bedienkomfort

Neu ist die Möglichkeit, den Sperrbildschirm mit einem Passwort zu schützen. Damit lassen sich laufende Sitzungen besser absichern. Ebenfalls neu ist eine integrierte Screenshot-Funktion, die es erlaubt, während einer Verbindung Bildschirmfotos zu erstellen. Man erreicht sie über das Menü im Remotescreen und dann das Blitz-Icon und Screenshot aufnehmen. Man hat dann die Wahl, den Screenshot abzuspeichern oder in die Zwischenablage zu kopieren.

RustDesk 1.4.0 als AppImage unter Arch Linux im Einsatz: Die neue Version bringt zahlreiche Detailverbesserungen und funktioniert auch unter Wayland stabil und zuverlässig.
RustDesk 1.4.0 als AppImage unter Arch Linux im Einsatz: Die neue Version bringt zahlreiche Detailverbesserungen und funktioniert auch unter Wayland stabil und zuverlässig.

Die Unterstützung von WebSockets wurde auf allen Plattformen eingeführt, was unter bestimmten Netzwerkkonfigurationen stabilere Verbindungen ermöglicht. Zusätzlich lässt sich die Trackpad-Geschwindigkeit nun individuell anpassen – eine sinnvolle Ergänzung insbesondere auf Notebooks.

Technische Änderungen unter der Haube

Mit der neuen Version entfällt die Abhängigkeit vom System-Proxy im HTTP-Client. Zudem nutzt RustDesk beim Einsatz von Socks5-Proxys jetzt ausschließlich TCP, da die Konfiguration von UDP häufig zu Problemen geführt hatte.

Im Tray-Menü wurde der Eintrag Exit durch Stop service beziehungsweise in der deutschsprachigen Version Vermittlungsdienst stoppen ersetzt, um klarer zu kommunizieren, dass damit der Hintergrunddienst und damit die Möglichkeit, sich auf dem System einzuloggen, beendet wird, nicht nur die Oberfläche. Somit kann man das Programm weiter nutzen, um sich auf anderen Rechnern einzuloggen.

Fehlerbehebungen

RustDesk 1.4.0 korrigiert eine Reihe bekannter Fehler:

  • Probleme bei der Verwendung von HTTP-Proxys
  • Fehler bei der automatischen Erkennung im LAN
  • defektes Scrollverhalten mit dem Mausrad
  • fehlerhafte Anzeige von Remote-Tabs
  • falsche Statusanzeige bei aktiviertem 2FA
  • Verbindungsprobleme bei RDP-Sitzungen
  • Startprobleme beim Ausführen über sudo
  • ein macOS-spezifischer Bug beim Einsatz der virtuellen F11-Taste

Verfügbarkeit

RustDesk 1.4.0 steht auf GitHub für Linux, Windows, macOS, Android und iOS zum Download bereit. Unterstützt werden verschiedene Architekturen wie x86-64, AArch64 und ARMv7. Verbindungen von und zu Rechnern, die mit Wayland laufen, haben ohne Probleme funktioniert. Inzwischen gibt es für mich kaum mehr Hindernisse beim Einsatz von Wayland.

In Arch Linux ist derzeit noch Version 1.3.9 in den offiziellen Repositories enthalten. Der Umstieg auf RustDesk 1.4.0 erfordert hier aktuell noch manuelle Schritte oder Geduld bis zur Paketaktualisierung. Als Alternative kann man sich das AppImage schnappen. Runterladen, ausführbar machen und starten. Hat auf meinem System gut funktioniert.

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