Um regelmäßig meine unzähligen Quellen durchzuforsten und organisieren zu können, bin ich auf einen web-basierten Feed-Reader angewiesen, da ich immer mal wieder auf anderen Rechnern arbeite. So kann über von überall aus meine Feeds lesen, ohne die gelesenen Beiträge auf einem zweiten RSS-Client nochmal präsentiert zu bekommen. Ich hab schon des öfteren Tiny Tiny RSS, RSSOwl oder früher auch Gregarius probiert, doch irgendwas war immer, so dass ich früher oder später immer wieder zum Google Reader zurückgekrochen bin. Was ich aber beim Google Reader dennoch ab und an vermisse, ist ein Desktop-Client, der meine Feeds auch mal Offline handeln kann und die gelesenen Beiträge dann mit dem Reader synchronisiert. Liferea kann das zwar, allerdings bin ich mit der Anwendung nie richtig warm geworden, von daher bin ich froh, dass es mit Lightread nun eine weitere Alternative gibt.

Lightread stammt wie etwa das Desktop-Automatinstool Cuttlefish aus dem Ubuntu App Showdown, zu dem ich leider hier im Blog aus akuter Zeitnot nichts machen konnte. Die Idee des Wettbewerbs war es neue Anwendungen  innerhalb kurzer drei Wochen aus dem Boden zu stampfen. Als Belohnung warteten Notebooks und Handys, gestiftet von Canonical, System76 und Qt.

Lightread ist ein Desktop-Frontend für den Google Reader

Das Programm ist recht schlicht gehalten, sieht aber dadurch in meinen Augen richtig elegant aus. In der linken Spalte sehr ihr eure abonnierten Feeds, in der Mitte die Beiträge als Anriss und rechts dann den jeweils selektierten Artikel. Lightread synchronisiert sich automatisch mit dem Google Reader, lest Ihr also einen Beitrag in der Anwendung, dann erscheint er auch nicht mehr im Web-Frontend des Readers usw.

$ sudo add-apt-repository ppa:cooperjona/lightread
$ sudo apt-get update && sudo apt-get install lightread

Aktuell findet sich das Programm noch nicht in den Paketquellen von Ubuntu, von daher muss man den Lightreader noch über ein PPA installieren. Alle brauchbaren Beiträge aus dem App Showdown sollen aber später in den ganz normalen Paketquellen landen, von daher ist das PPA nur eine vorübergehende Notwendigkeit.

Hundertprozentig zufrieden bin ich mit dem Lightreader noch nicht, mir fehlt zum Beispiel die Möglichkeit Beiträge aus unvollständigen Feeds nachzuladen, ohne den Beitrag im Browser zu öffnen oder auch Videos direkt im Lightreader zu lesen, doch viele der fehlenden Funktionen sind schon als Feature-Request im Bug-Tracker eingetragen und auch schon bestätigt.

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Hallo, ich bin Christoph - Linux-User, Blogger und pragmatischer Fan freier Software. Wie ihr ohne Zweifel bemerkt haben solltet, schreibe ich hier über Linux im Allgemeinen, Ubuntu im Speziellen sowie Android und andere Internet-Themen. Wenn du Freude an meinen Artikel gefunden haben solltest, dann kannst du mir über Facebook, Twitter oder natürlich dem Blog folgen.

15 Kommentare

  1. Verwende ich seit einigen Tagen begeistert. Optisch wunderschön, natürlich noch etwas in den Kinderschuhen – ich habe z.B. den Eindruck, dass es kaputte Feeds noch nicht besonders gut handhabt. Auch das „Rückmelden“ des Lesestatus zu Google Reader scheint noch nicht perfekt zu klappen.

    In jedem Fall eine deutlich Verbesserung zu allen bekannten Desktop-Readern.

  2. Finde das Programm auch super. Ich arbeite lieber mit Desktop- als mit Web-Anwendungen, und die Funktion, Feeds auch offline zu lesen ist gerade unterwegs sehr praktisch.

    Was mir negativ aufgefallen ist: Die GUI sieht zwar super aus, aber nur, wenn man Ambiance benutzt, denn die GUI ist in Wirklichkeit eine Weboberfläche, die das Ambiance-Design teilweise nachahmt. Da ich Ambiance benutze, macht mir das nichts aus, bei Nutzern von anderen Themes sieht es dann aber inkonsistent aus.

    • Das DEB von Lightread hat wenig Abhängigkeiten, vieles wird nach /opt installiert, daher sollte alien eigentlich klappen. Ansonsten kannst du dir auch das .tar.gz herunterladen.

    • Ich finde es auch recht uncool. Leider gibt es viel zu wenig originäre GUI-Apps für Linux. Das Meiste ist einfach direkt kopiert, wie z.B. Evolution => Outlook.

      Die meisten Nutzer stört das anscheinend nicht; ganz im Gegenteil. Sie glauben, es wäre cool, zu zeigen, dass Open Source ähnliche Applikationen wie kommerzielle erschaffen kann.

      • Räusper, Microsoft hat mit Outlook nicht den PIM erfunden… Lotus Notes gibt es seit 1989, Microsoft hat sein erstes „richtiges“ Outlook erst 1997 veröffentlicht. Des weiteren finde ich den der Gestaltung solch simpler Anwendung nicht wirklich etwas schützenswertes, Reader hat ebenfalls den Feedreader nicht erfunden, genauso wenig wie dreispaltige Feed- oder News-Reader.

        • Mich stört das alles auch gar nicht ich finde es praktisch das ich jetzt zusätzlich zu Reeder auf meinem Mac auch ein nettes Tool auf meinem Linux Desktop habe, aber es fällt schon sehr auf das viele Buttons an exakt der selben Stelle liegen 😉 aber nur um es zu wiederholen von mir kein Vorwurf nur etwas komisch, da ist das jetzige Design nicht das Ende der Fahnenstange.

    • RSSOwl funktioniert nur mit dem originalen Java, auch wenn die Entwickler etwas anderes behaupten; zumindest ist da bei mir so. Ich nutze aber Open JDK.
      Hierneben blähte sich RSSOwl damals (bei mir, warum auch immer) auf mindestens 1GB auf, sobald ich mit Googles Reader synchronisierte, obwohl ich RSSOwl regelmäßig säuberte. Wäre all dies nicht der Fall, würde ich den Reader nutzen, weil er gegenüber Googles Reader einige Vorteile bietet.

  3. Danke für den Tipp, ein klasse Reader! 🙂

    Solange der Player gekürzte Feeds nicht verlängern kann kan man alternativ natürlich den Full Text RSS Feed Builder verwenden – Link zum Kurzfeed rein, Feed in Originallänge wieder raus. Es ist aber gut möglich das es etwas länger dauert bis der Feed abgerufen werden kann, je nach Auslastung des Dienstes.

  4. Schade, daß nur google reader unterstützt wird.
    Ich selber nutze gern und viel die Alternative netvibes.
    Finde ich mittlerweile so gut wie unersetzlich.

    Alles offline lesen zu können und trotzdem abzugleichen (gelesen/ungelesen) wäre ne gute Sache

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