Wusstet ihr, dass sich mit einer FRITZ!Box ganz einfach sämtlicher Netzwerkverkehr mitschneiden lässt, der über den Router läuft? Alles, was ihr dafür tun müsst: Öffnet die Adresse http://fritz.box/html/capture.html in eurem Browser, loggt euch mit euren FRITZ!Box-Zugangsdaten ein und startet die Aufzeichnung auf der gewünschten Netzwerkschnittstelle. Zur Auswahl stehen die Internetverbindung, einzelne Ethernet-Ports auf der Rückseite oder die WLAN-Schnittstellen. Falls ihr euch nicht sicher seid, welche Schnittstelle die richtige ist, hilft meist ein bisschen Ausprobieren.

Mit einem Klick auf Start beginnt die FRITZ!Box, den Traffic mitzuschneiden. Der Router streamt den Mitschnitt dabei direkt auf euren Rechner. Sobald ihr Stop klickt, wird die Aufnahme beendet und als tcpdump-Datei auf eurer Festplatte gespeichert. Diese Datei lässt sich anschließend zum Beispiel direkt in Wireshark öffnen. Das beliebte Netzwerkanalyse-Tool findet ihr in den Paketquellen aller großen Linux-Distributionen wie Ubuntu, Debian oder Arch Linux – aber auch für Windows und macOS steht Wireshark zum Download bereit.

### Wireshark unter Ubuntu/Debian installieren.
$ sudo apt-get install wireshark
### Wireshark unter Arch Linux installieren. Wählt das passende
### Frontend: GTK für Gnome/Xfce, Qt für KDE oder die CLI-Version.
$ sudo pacman -S wireshark-cli wireshark-gtk wireshark-qt

Wer also Probleme mit dem Heimnetz hat, einen langsamen Internetzugang debuggen will oder wissen möchte, wohin der Traffic im eigenen Netzwerk fließt, bekommt mit der FRITZ!Box ein überraschend einfaches Werkzeug an die Hand. Wichtig: Wenn ihr den Netzwerkverkehr aufzeichnet und noch andere Personen euer Netz nutzen, solltet ihr sie im Vorfeld unbedingt darüber informieren – schon aus Gründen des Datenschutzes.

FRITZ!Box-Traffic erfassen und mit Wireshark auswerten

In der Konfigurationsoberfläche der FRITZ!Box lässt sich das Logging über ein verstecktes Menü ganz einfach aktivieren.
Direkt nach dem Start des Mitschnitts fragt euch die FRITZ!Box, wohin sie die Logdatei auf eurem Rechner speichern soll.
Sobald ihr eine Netzwerkschnittstelle gewählt habt, startet der Mitschnitt und die Daten werden live auf euren Rechner übertragen.
Die gespeicherte Logdatei könnt ihr mit Wireshark öffnen und dort bis ins kleinste Detail analysieren.

13 Kommentare

  1. Man konnte früher mal (z.B. zur Analyse der VoIP-Sprachqualität) mit Wireshark die VoIP-Päckchen als Audiodatei speichern. Ist das noch möglich oder verhindert die FritzBox das inzwischen durch Verschlüsselung?

  2. Ich möchte – zu meiner eigenen Sicherheit – den Netzwerk-Traffic ständig aufzeichnen, auch wenn der „Haupt-PC“ nicht an ist. D.h. falls jemand unberechtigt über mein WLan surfen will, soll das aufgezeichnet werden.
    Kann ich das mit der cature-Funktion machen? Wenn ich z.B. an die Fritz!Box einen USB-Stick anschließe, kann die Box dann die Datei auf diesem Stick speichern? wie geht das?
    Vielen Dank für Eure Hilfe!

  3. Hallo!
    Kann jemand bestätigen, ob diese Funktionalität „Paketmitschnitt“ auch mit aktueller Firmware > 6.50 funktioniert?
    Wenn ja, wie?

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