Von Torsten Franz, seinerseits aktueller Projektleiter der Ubuntuusers.de-Community, habe ich gestern die Meldung bekommen, dass die Community zum ersten mal – oder liege ich hier falsch? – massiv um Spenden bittet. Das ehrgeizige Ziel sind 12.000 Euro, mit denen die Community über Jahre hinweg mit der nötigen Hardware ausgestattet wäre. Bereits im Sack sind 2.500 Euro von der Thomas-Krenn.AG, die schon seit geraumer Zeit Open-Source-Projekte fördern, der Rest muss über die Community zusammengetragen werden. Wer nicht Geld sondern gleich Hardware spenden möchte, der findet in der Community ebenfalls einen dankbaren Abnehmer, allerdings braucht es mehr als ein paar Museumsstücke, um eine Community mit mehr als 130.000 Usern am Laufen zu halten.
Trotz meiner Diskrepanzen mit der Entwicklung des Projekts, sehe ich die Ubuntuusers-Community nach wie vor als einmaliges Projekt in der Szene. Besonders das Wiki sucht seinesgleichen in der Welt, mir ist kein anderes Technik-Wiki bekannt, das über Jahre hinweg so intensiv gepflegt wird. Schade, dass das Wiki aufgrund seiner Lizenz nicht für den Zedler-Preis für Freies Wissen der Wikimedia Deutschland in Frage kam.
Ich hoffe, dass der Betrag zügig zusammen kommt, die Serverstruktur auf solide Beine gestellt wird und vielleicht auch ein bisschen Publicity abseit der einschlägigen Kanäle entsteht. Vielleicht sehen wir ja dann auch mal die ersten Brocken der von der Community genutzten Plattform Inyoka als Quellcode – Wink mit der Bahnschranke 🙂
Nachdem sich im vergangenen Jahr das Serverteam, welches das Projekt realisieren wollte, aufgelöst hat und ein zentraler Server gestorben ist, zeigte sich eine marode Infrastruktur, die dringend durch neue Hardware-Ressourcen aufgefrischt werden muss, so dass die vorhandenen Webdienste weiter lauffähig bleiben. Unter anderem sind dies der Betrieb von ubuntuusers.de, diverse Mailinglisten oder auch die Webseite der Ubucon. Neben den deutschsprachigen Projekten befinden sich auch Dienste für die Ubuntu Community aus anderen Ländern auf diesen Servern. Natürlich dürfen auch Projekte, die sich mit Ubuntu beschäftigen, beim Serverteam anfragen, ob sie ihre Dienste auf dieser Serverstruktur unterbringen können.
Zum Glück fand sich ein neues Serverteam, das die Aufgabe des Neuaufbaus dieser Infrastruktur übernahm. Im ersten Rechenzentrum in Nürnberg wurde eine Bestands- und Bedarfsanalyse vor Ort vorgenommen. Das zweite Rechenzentrum in Köln wurde von dem vorherigen Serverteam übernommen und ausgebaut. Hierbei zeigte sich, dass die Hardware den Anforderungen der nächsten zehn Jahre nicht standhalten wird, da sie einfach zu alt ist. Die jetzigen Server sind mindestens zwischen fünf und elf Jahre alt. Diese Umstände wurden vom Serverteam zum Anlass, genommen eine Wunschliste zu schreiben. Dies enthält die Hardware, die dringend benötigt wird, damit zwei Standorte betrieben werden können. Die Folge wäre eine optimale Ergänzung beider Standorte und die Gewährleitung einer deutlich besseren Ausfallsicherheit.
Dass dies nicht kostenlos zu bekommen ist, sollte klar sein. Es wurden unterschiedliche Hardware-Anbieter angefragt, um die Kosten einschätzen zu können. Das Serverteam hat ermittelt, welche genauen Hardware-Anforderungen es an die neue Infrastruktur gibt: Zusammen mit der Projektleitung von ubuntuusers.de sprachen sie mit mehreren möglichen Lieferanten
Das Serverteam wurde hierbei nicht nur vom Webteam von ubuntuusers.de beraten, sondern auch der Vorstand des ubuntu Deutschland e.V. wurde einbezogen. Das beste Angebot bezüglich Kosten und Leistung hat die Firma Thomas-Krenn.AG anbieten können. Durch die „Thomas Krenn Open Source Förderung“ in Höhe von 2.500 Euro konnte der Gesamtpreis der Server auf knappe 12.000 Euro gesenkt werden. Die „Thomas Krenn Open Source Förderung“ ist eine Aktion der Thomas-Krenn.AG in Kooperation mit dem Linuxhotel, NETWAYS sowie Univention.
Der Preis der Hardware – 12.000 Euro – muss aber noch finanziert werden. Aus eigenem Vermögen kann ubuntu Deutschland e.V. diese Ausgabe nicht tätigen. Der Verein übernimmt jedes Jahr die Kosten in Höhe von circa 1.000 Euro für den anfallenden Daten-Traffic und hat in der Vergangenheit einzelne Ausgabeposten für Hardware übernommen, die als Ersatzteile benötigt wurde. Die jetzige Grunderneuerung übersteigt aber die Mittel, die dem Verein zur Verfügung stehen. Deshalb wird hier zu Spenden durch die Community aufgerufen!
Das Geld kann mit dem Verwendungszweck „Serverinfrastruktur“ auf das Bankkonto:
ubuntu Deutschland e.V.
Kto.-Nr. 382916859
BLZ: 76020070 HVB Nürnberg
IBAN: DE44760200700382916859
Swift (BIC): HYVEDEMM460überwiesen werden. Neben der Möglichkeit der Überweisung wird auch Paypal als Zahlungsmittel angeboten. Die Paypal-Adresse des Vereins lautet: vorstand-de@ubuntu-de.org. Hier bitte auch den Verwendungszweck nicht vergessen. Da ubuntu Deutschland e.V. keine Gemeinnützigkeit besitzt, kann über das gespendete Geld leider keine Spendenquittung ausgestellt werden.
Wir werden über den Verlauf der Spendenaktion berichten und – sobald genug Geld eingegangen ist – die Hardware bestellen und natürlich Auskunft darüber geben. Falls über die notwendigen 12.000 Euro hinaus gespendet werden sollte, wird das Angebot erweitert werden, denn bei dem momentanen Angebot handelt es sich um das Minimum, das benötigt wird. Wenn ihr die Aktivitäten von ubuntuusers.de und der weiteren Projekte, die auf der Serverinfrastruktur laufen, unterstützen wollt, wären wir sehr dankbar und froh über eine Spende!
Wer nicht Geld, sondern Hardware spenden möchte, der finden in den Kommentaren zur Ankündigung auf Ubuntuusers.de Hinweise was gesucht wird. Zu alt sollte die angebotene Hardware nicht sein, da schon ein Museum an alten Servern in den Racks steht. Alles ab Baujahr 2008, das ein paar grundlegende Anforderungen erfüllt, ist jedoch als Hardware-Spende von Interesse.
Zum Thema Hardwarespenden: Konkrete Angebote kann man mir per PN zusenden, ich werde das auf jeden Fall vorbehaltlos überprüfen. Generell möchte ich aber darauf hinweisen das wir schon ein Museum haben und neue Hardware folgende Mindestanforderungen haben muss:
- Onboard KVM so dass es möglich ist die Kiste auch mal im BIOS zu konfigurieren, Bootloader zu fixen usw… ohne das man ins RZ fahren muss.
- Festplatten mit SATA Anschluss und im Idealfall 3.5″ Platten da diese langfristig billig zu bekommen sind.
- Hardware-RAID wollen wir nicht, die Platten müssten ohne Initialisierung & Co 1:1 an das System weitergereicht werden.
- 19″ ist Pflicht, die Teile sind wirklich in einem Rack und stehen nicht bei mir unterm Schreibtisch.
Wenn jemand gute gebrauchte Server hat, sagen wir mal Baujahr 2008 und neuer werden wir diese auch nehmen wenn es mit dem Neukauf nicht ganz klappt weil z.b. nicht genug Geld reinkommt. Aktuell haben wir Server die teilweise über 10 Jahre alt sind, da sind wir dann auch im Notfall Kompromissbereit und lösen die ganz alten Server durch nicht ganz so alte ab. An den Anforderungen da oben darf sich deshalb aber nichts ändern.
Hallo Christoph,
vielen Dank, dass Du auf die Spendenaktion aufmerksam machst. Das ist toll. 🙂
Viele Grüße
Hexe
Da ich das Projekt super finde und es sehr gerne nutze, werde ich auch einen Geldbetrag spenden. Frage: Kann man eine Spendenquittung erhalten?
Ok, wer lesen kann ist klar im Vorteil. Aber, Spende habe ich trotzdem überwiesen.
Ich auch.
Ich frage mich nur warum die nicht gemeinnützig sind? Hat sich da einfach noch Niemand drum gekümmert oder ist mir was rechtliches entgangen?
Ok, wer lesen kann ist im Vorteil .. . Spende ist trotzdem überwiesen.
Finde die Aktion auch OK, spende die Tage auch etwas, wenn denn nun endlich mein neuer TAN-Block ankommen würde 😀
aTHOM
So, mal wieder eine Kleinigkeit für das „Allgemeinwohl“ getan, fühlt sich richtig an 😉
Danke für den Hinweis!
Kleine Anmerkung
bei Ubuntuusers würde ich es so verstehen
14500-2500=12000
bei dir so
12000-2500=9500
Wie wäre es, wenn Spender anschließend auf Wunsch ein „Spender“-Symbol bei ubuntuusers bekommen?
Ich schlage es im internen Bereich einmal vor. 🙂
Der logistische Aufwand dafür wäre sehr hoch. Man müßte die Überweisungen sowie die Transaktionen via PayPal überprüfen, den Nick heraussuchen und einer Gruppe zuordnen.
O.k. ich dachte mir nur, dass das ja irgendwie ganz cool wäre. Genau so wie ein „Retter“-t-Shit von St.Pauli. Vielleicht könnte man es ja so machen, dass der Spender euch eine Mail schickt mit den Daten, das wäre dann leichter zu überprüfen. Und man könnte natürlich auch festlegen, dass es dass „ich bin ein Spender“-Symbol erst ab, 50, 100 oder 1000 Eu gibt.
Wäre aber nicht OK. Für manch einen ist es evtl. leichter 1000€ zu spenden, da das Einkommen stimmt. Für einen Studenten können 10€ schon eine Stange Geld sein…
Habe mal 5 EUR gespendet.