Virtuelle Maschinen sind ja heutzutage kein wirkliches Hexenwerk mehr. Wie wäre es jedoch mit einer virtuellen Maschine mit Ubuntu oder RHEL, die ihr im Browser aufrufen könnt, ohne selbst eine VM-Software auf dem Rechner installieren zu müssen. Mit LabxNow ist das Ganze möglich: Das Unternehmen bietet bis zu drei virtuelle Maschinen (gegen Invites bis zu 10 VMs) mit bis zu 2 Kernen, 4 GByte Arbeitsspeicher und 10 GByte SSD-Massenspeicher an. Zwei der VMs sind mit Ubuntu 14.04 und Red Hat Enterprise Linux 6.5 vorgegeben, die dritte könnt ihr frei konfigurieren. Zur Wahl steht zusätzlich ein Image mit CentOS und Oracle.

Mit der virtuellen Maschine könnt ihr nun genauso arbeiten, wie mit einem normalen Rechner. Ihr besitzt volle Root-Rechte und es steht euch das komplette Ubuntu-Repository zur Verfügung. Fehlt eine Software, lässt sie sich also bequem über die Paketverwaltung (apt-get install paketname) nachinstallieren. In der Browser-VM habt ihr sogar Zugang zum Internet, das virtuelle System befindet sich dabei von seiner IP her in Kanada. Für Server-Dienste eignen sich die LabxNow-VMs allerdings nicht, da ihr euch hinter einem NAT befindet und keine öffentliche IP habt. Eure VMs dürfen allerdings miteinander kommunizieren, so lassen sich dann zumindest interne Netzwerkdienste austesten.

Bis zu drei virtuelle Maschinen lassen sich betreiben.
Bis zu drei virtuelle Maschinen lassen sich betreiben.
Ubuntu 14.04 im Browser mit LabxNow.
Ubuntu 14.04 im Browser mit LabxNow.

Nach den in der Help-Sektion gegebene Informationen basiert LabxNow auf freien Technologien wie Docker, KVM und Guacamole. Dabei braucht der Dienst recht wenig Ressourcen, auf einem fünf Jahre alten Server (genauere Angaben zur Hardware macht LabxNow nicht) laufen zum Beispiel 1350 Container-VMs. In Zukunft soll der Dienst wachsen und vielleicht auch kostenpflichtig werden: „For now LabxNow will provide all services completely free of charge.“ Aktuell decken die Sponsoren die Kosten, doch das wird wohl nicht ewig so weiter gehen: „We are running the service on hardware paid by our sponsors. Would we need more money to keep this going? Yes. Are we trying to make the money from the users or users‘ data? Hell No!“

Fehlt eigentlich nur noch ein sinnvoller Use-Case. Für Server-Dienste eignet sich eine LabxNow wie angesprochen nicht, von daher fallen die klassischen Anwendungsfälle weg. LabxNow wird es auch kaum gerne sehen, dass User dort ihre Webseiten dort hosten und massiv Rechenleistung und Bandbreite ziehen. So eignet sich LabxNow eher für Anwender, die schnell mal ein Linux-System anwerfen möchten. Die Sessions handelt LabxNow übrigens persistent, fährt man die VM nicht herunter, so bleibt der aktuelle Zustand erhalten, vielleicht bietet sich hier ein interessanter Ansatz.

25 Kommentare

  1. Interessante Spielerei. Allerdings ist es mir nicht gelungen, etwas nachzuinstallieren. Es endet im Terminal immer mit etlichen Fehlermeldungen. Ist es jemandem hier gelungen, zum Beispiel synaptic zu installieren?

    • Mit welchem Image probierst du es? In meinen Tests hat Ubuntu 14.04 am besten funktioniert. Installation von Synaptic klappt (sudo apt-get install synaptic), allerdings muss ich das Programm über /usr/sbin/synaptic von Hand aufrufen und am Ende crasht es. Grüße, Christoph

    • Man kann zum Beispiel ohne irgendwelche Kosten aufbringen zu müssen längere Rechenaufgaben ausführen, die mehrere Tage, Wochen oder Monate dauern können.

  2. Hmm, klingt schon irgendwie merkwürdig.

    Ich versuchs mal runterzubrechen:
    Man installiert sich ein Linux. Macht entsprechende Einstellungen.
    Und dann läuft da ein Rechner, mit meinem persönlichen Linux.

    Frage:
    Wer könnte daran ein Interesse haben?

  3. Vielen Dank für den Tipp, Christoph!

    Ich kann mir eine Reihe an Anwendungen vorstellen.

    So kann ich beispielsweise mit dem Tablet unterwegs sein und trotzdem einen „echten Linux-Rechner“ benutzen oder ich bin in einem Firmennetz und darf dort keine privaten Anwendungen (insbesondere Taskwarrior) betreiben oder …

    Wenn ich zu Hause bin und Zugriff auf meinen privaten Desktop habe, spielt das natürlich keine Rolle.

  4. Wenn man sich dort eine VM mit richtig viel Rechenpower zusammenklicken könnte, so würde es ausreichend sein, sich ein billiges Chromebook zum Arbeiten zu kaufen, und kann dennoch hardwareaufwändige Arbeiten lösen.

    • add-apt-repository steckt in Trusty im Paket software-properties-common, das jedoch nicht installiert ist. Man kann es einspielen, allerdings kommt es bei der Installation zu Fehlern. Hast du spasseshalber einfach mal die sources.list von Hand editiert? Grüße, Christoph.

  5. Ich habe Gnome nachinstalliert, damit ich einige zusätzliche Programme nutzen kann. Allerdings will das Software-Center nicht starten, obwohl es unter Settings zu finden ist. Der Package-Installer funktioniert nicht. Synaptic crasht wie oben beschrieben. Also bleibt es bei der Kommandozeile, was schwierig wird, wenn man nicht den genauen Namen des Programmes kennt, um es zu installieren.

    • Hi Didi, mit apt-cache search haumichblau sucht du in den Paketnamen und Beschreibungen — genauso mit Synpatic. Mit sudo apt-get install hau mich blau landen die gewünschten Pakete dann auf der Platte. Ich rufe eigentlich nur selten Tools wie Synaptic und Co auf, weil es über das Terminal einfach viel schneller geht. Grüße, Christoph.

  6. Hallo Christoph,
    ich muss sagen, wenn ich heute etwas für lau kriege, dann kommt bei mir automatisch die Frage auf, was hat der Anbieter davon, mir seine Dienste kostenlos anzubieten? Wobei es für mich auch nicht in Frage käme, da ich Linux als einziges System installiert habe. Vielleicht was für Leute, die sich mal mit Linux beschäftigen wollen.

  7. Man muss einen Invite anfordern, wie es aussieht. Hat sich das in der Zwischenzeit geändert oder war das bei dir auch schon so? Mit was für einer Wartezeit muss ich da rechnen? TIA

  8. Bitte korrekte Einheiten benutzen und nicht falsche Dinge in den Umlauf bringen. „GByte“ ist schlicht falsch, es müsste GB heißen, im Falle vom RAM sogar 4 GiB. Noch besser wäre, auf Byte komplett zu verzichten und stattdessen nur noch Bit benutzen, denn der Sinn von „Einheit“ wird komplett verfehlt, wenn man für die gleiche Sache (hier „binäre Information“) mehr als eben eine benutzt, sodass man dann dauernd hin und her rechnen muss (mit der 8 auch noch eine „krumme“ Zahl). Für unterschiedliche Größenordnungen gibt es eben die Präfixe. Danke.

    • Hallo Anonym, wenn wir über eine wissenschaftliche Veröffentlichung sprechen, dann würde ich dir absolut recht geben. Da würde ich von GB, GiB oder Gigibyte schreiben. Ich richte mir jedoch insbesondere an Anwender, die weniger Verständnis und auch kein Interesse haben, den Unterschied zu kennen. Solange es also nicht eminent wichtig ist, die Einheiten exakt zu benennen, erlaube ich mir die Verallgemeinerung. Grüße, Christoph.

      • Das halte ich für komplett falsch. Man darf nicht zwischen Wissenschaft und sowas wie „Allgemeinirgendwas“ trennen, sodass man dann dauernd zwei Dinge hat, die man kennen muss. „Anwendern“ sollte man grundlegend nicht irgendwas falsches beibringen mit der Ausrede, dass sie eh kein Verständnis haben. Jeder muss sowieso lernen und da ist es besser, gleich das richtige zu lernen, statt sich erst irgendwas flasches anzueignen, das eben nicht die korrekte Sachweise darstellt. Es sollte gleich richtig „erzogen“ (das Wort klingt etwas scharf, ich finde aber gerade kein besseres, was ausdrückt, was ich meine) werden, damit eben auch Laien ohne Interesse an der Materie eben gleich das richtige erlernen und somit allen eine Zweigleisigkeit erspart bleibt. Das ist im speziellen gerade der Sinn bei Einheiten: Die sollen einheitlich sein, damit niemand aneinander vorbei redet und alle sofort sich verstehen. Und bei Einheiten gibt es einfachste, klare Regeln, die man sich gerade leicht merken kann, weil sie eben einheitlich und strikt festgelegt wurden. Einheiten sollen ENTWEDER ausgeschrieben ODER in der festgelegten Kurzform geschrieben werden. Da darf es schlicht nciht sein, dass es ausgerechnet bei Bit eine Ausnahme gibt, die die ganze Logik aushebelt. GBit ist schlicht falsch, genauso wie cMeter oder kGramm falsch ist oder oder „Verallgemeinerung“ so zu schreiben: Feralgemainerung. 😉

        Bringt auch so Vorteile, was Datensuche betrifft. Man muss ständig nach GB und(!) GByte (und auch GBit und Gbit) suchen (lassen, Suchmaschine), owbohl eine einzige ausrechen würde: Gbit. Um mal einen weiteren Vorteil zu markieren. 😉 Das entwirrt auch das Verständnisproblem der Laien, wenn es eben nur eine Sache zu merken/durchschauen gäbe statt mehrere. 😉

        Also deswegen die Bitte: Einfach korrekt schreiben und gut. Der Laie wird sich das Richtige schon mit der Zeit aneignen, wenn er eh vom Thema was wissen will. 😉

        Mir fällt gerade noch ein Beispiel ein: Es werden doch auch genau die einzigen, richtigen Linux-Kommandos und -schalter hingeschrieben und nicht irgendwas, was der Laie möglicherweise besser versteht. Beispielsweise heißt es einheitlich und weltweit „sudo pacman -S“ und nicht irgendwie was gerade passt, weil das eine kleine Gruppe von lesenden Laien hier und da besser versteht. Stell dir vor, du müsstest für diesen Befehl auch noch ständig zwei, drei weitere Versionen wissen (die natürlich auch mit installiert werden müssen), nur damit die verschiedenen Laiengrüppchen das besser verstehen … Da ist es doch weit besser, wenn man es eindeutig und einheitlich macht und der interessierte Laie es eben gleich richtig erlernt bzw. „erzogen“ bekommt statt eine oder mehrere workarounds. 😉

        Ich hoffe, meine Argumente hier reichen, um ein Umdenken anzustoßen …

        • Hallo Anonymous,

          ich weiß ja nicht wo dein Problem liegt, aber man kann alles übertreiben. Auch wenn in der IT viele den Unterschied kennen, so werden doch allgemein überall nur die Bezeichnungen kB, MB, GB, TB, usw. benutzt – obwohl die meisten richtig mit 1024 rechnen.
          Ich habe noch nie irgendwo bei der Größe von RAM oder Festplatten was von GiB oder TiB gelesen 😉

          >> Bringt auch so Vorteile, was Datensuche betrifft. Man muss ständig nach GB und(!) GByte (und auch GBit und Gbit) suchen (lassen, Suchmaschine), owbohl eine einzige ausrechen würde: Gbit. <> Mir fällt gerade noch ein Beispiel ein: Es werden doch auch genau die einzigen, richtigen Linux-Kommandos und -schalter hingeschrieben und nicht irgendwas, was der Laie möglicherweise besser versteht. Beispielsweise heißt es einheitlich und weltweit „sudo pacman -S“ und nicht irgendwie was gerade passt, weil das eine kleine Gruppe von lesenden Laien hier und da besser versteht. Stell dir vor, du müsstest für diesen Befehl auch noch ständig zwei, drei weitere Versionen wissen (die natürlich auch mit installiert werden müssen), … <<

          Wahnsinnsvergleich. Du gehst ja auch nicht irgendwo hin und bestellst Hackfleischpampe mit Nudelplatten, sondern Lasagne!
          Befehle sind (mehr oder weniger) einheitlich, aber selbst bei den Optionen gibt es Unterschiede zwischen OS und Versionen.
          Versuch mal auf einem Solaris 10 "grep -R" auszuführen oder auf einem nicht ganz aktuellen Linux-System "sort -h".

          Hier in diesem Blog geht es um Informationen zu technischen Problemen oder Lösungen. Es geht darum wie etwas funktioniert oder man es dazu bringt, dass es funktioniert. Dazu ist es absolut irrelevant, ob irgendeine unwichtige Einheit korrekt gewählt ist 😉

  9. Hallo ich finde die Seite nicht schlecht nur habe keine Nerven mehr dazu immer wenn ich was machen will freirt alles da ein würde es ohne Probleme funktionieren würde es für mich sehr interessant sein .

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