Start GNU/Linux Ein WordPress-Blog mit PressFS ins Dateisystem mounten

Ein WordPress-Blog mit PressFS ins Dateisystem mounten

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Hier ist mal wieder eine Sache, über die man nur staunen kann. Joseph Scott hat mit PressFS ein Dateisystem für WordPress geschrieben, über das man eine WordPress-Installation transparent ins Dateisystem einbinden kann. Somit lassen sich z.B. Artikel direkt im Texteditor schreiben und online stellen. Allerdings steht die Entwicklung des Ganzen noch am Anfang, so dass man bislang nur Inhalte lesen kann. PressFS um Routinen zum Schreiben zu erweitern, ist jedoch schon in Planung.

Solltet Ihr PressFS einmal austesten wollen, so würde ich euch empfehlen, dies nicht gerade mit eurer „richtigen“ WordPress-Installation zu tun. Das Projekt steckt in den Kinderschuhen, zwar kann man bislang nichts verändern, doch sicher ist sicher… Um nun PressFS zu probieren, müsst ihr den Code bei GitHub auschecken, des weiteren braucht ihr für den Betrieb auch noch die Python-Bindings für Fuse.

$ sudo apt-get install python-fuse git
$ git clone https://github.com/josephscott/pressfs.git

Sobald Ihr den Code habt, geht ihr in das heruntergeladenen Verzeichnis mit dem Code und erzeugt euch eine Konfigurationsdatei config.ini aus der mitgelieferten Vorlage, öffnet diese danach gleich in eurem Liebliengseditor.

$ cp example-config.ini config.ini
$ gedit config.ini

In der Datei müsst Ihr nun eure Zugangsdaten und die URL zum Blog eintragen. Beachtet, dass die Authentifizierung über HTTP erfolgt und die Zugangsdaten somit im Klartext übertragen werden. Besser wäre es – so man denn ein SSL-Zertifikat hat – SSL zu verwenden.

url = http://urlzueuremblog.de/wordpress
username = Ichbineinadmin
password = ganzgeheim

[Cache]
req_expire = 3

Somit ist die Konfiguration auf eurem Rechner abgeschlossen. Als nächstes muss das mitgelieferte WordPress-Plugin ins Blog geladen und aktiviert werden. Der Vorgang unterscheidet sich überhaupt nicht von der Installation üblicher Plugins.

PressFS-Plugin in WordPress installieren

Jetzt könnt ihr euer WordPress-Blog mounten. Erzeugt einen Mount-Punkt, bspw. /var/wordpress, und führt dann das pressfs.py Skript aus. Wenn Ihr danach im Terminal oder mit einem Dateimanager nach /var/wordpress geht, dann solltet ihr euer Blog „sehen“.

$ sudo mkdir /var/wordpress
$ python pressfs.py /var/wordpress

Die Inhalte des Blogs werden über verschiedene Unterverzeichnisse wiedergegeben. Für Kategorien, Beiträge, Schlagwörter und Benutzer wird jeweils ein Verzeichnis angelegt, das die entsprechenden Inhalte wiederum als Datei beinhaltet.

  • /var/wordress/categories/
  • /var/wordpress/posts/
  • /var/wordpress/tags/
  • /var/wordpress/users/

Die Verzeichnisse und die Dateien könnt Ihr im Dateimanager bzw. in jedem beliebigen Programm öffnen. So könnt Ihr bspw. einen Beitrag in Gedit öffnen und dort – wenn denn das Schreiben einmal möglich wird – bearbeiten und wieder abspeichern.

WordPress transparent im Dateisystem gemountet

Wenn Scott es schafft Schreibvorgänge sicher zu implementieren, dann wird PressFS für Linux-Blogger sicher eine feine Sache. Ich kann mir zwar nicht vorstellen, damit das Web-Backend von WordPress überflüssig zu machen, aber wenn man schnell bestehende Beiträge verändern, oder per grep, sed und Co. automatisiert Inhalte ändern möchte… dann kann PressFS vielleicht ganz praktisch werden.

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