Google macht ja seit Februar dieses Jahres mit Adobe gemeinsame Dinge in Bezug auf Flash. Das bislang für alle Web-Browser brauchbare Adobe-Flash-Plugin für Linux wurde zugunsten eines neuen Moduls, das die brandneue Pepper Plugins API des Chrome/Chromium-Browsers unterstützt, komplett eingestellt. Andere Browser-Hersteller wie Mozilla haben bislang wenig Interesse an PPAPI gezeigt. Flash-Updates gibt es für Linux daher nur noch, wenn man den Google-Browser benutzt. Dumm nur, wenn das Pepper-Flash nicht wirklich brauchbar läuft, auf einem Testsystem von mir erzeugt das Modul beim Öffnen von Flash-Seiten massive Last und lässt die Webcam durchdrehen.

Ich konnte das bei mir unter Ubuntu „Quantal Quetzal“ 12.10 feststellen, Chrome arbeitet etwa auf Gmail oder der Adobe Flash Testseite extrem träge, der Chrome-Prozess erzeugt massiv Last. Zudem geht die LED der Webcam permanent an und aus, als ob die Kamera permanent Bilder schießen würde. Öffnet man Chrome vom Terminal aus, dann erscheint nach dem Öffnen einer Flash-Seite folgende Zeile immer wieder im Fenster:

$ google-chrome
[...]
ALSA lib pcm_dmix.c:957:(snd_pcm_dmix_open) The dmix plugin supports only playback stream
ALSA lib pcm_dmix.c:957:(snd_pcm_dmix_open) The dmix plugin supports only playback stream
ALSA lib pcm_dmix.c:957:(snd_pcm_dmix_open) The dmix plugin supports only playback stream
[...]

Mit die „The dmix plugin supports only playback stream“ als Suchbegriff landet man dann bei der selben Frage auf AskUbuntu. Schuld am Problem ist wohl das Pepper-Flash-Plugin des Browser, es ist aufgrund der höheren Versionsnummer automatisch aktiv, sobald ihr Chrome in Betrieb nehmt. Da die User dort von Chrome 20 sprechen und auch nicht erwähnen, dass sie mit Ubuntus-Testversion von Quantal unterwegs sind, gehe ich davon aus, dass das Problem jetzt nicht unbedingt an meiner Testinstallation liegt.

Seit Chrome 20 bringt der Browser sein eigenes mit Pfeffer gewürztes Flash mit.

Wenn ihr also Chrome nutzt und mit der Flash-Performance absolut unzufrieden seid, dann installiert das „Original Adobe Flash“ über das Paket adobe-flashplugin aus der Paketverwaltung, öffnet die Plugin-Verwaltung des Browsers unter chrome://plugins/ und deaktiviert das von Chrome mitgelieferte Flash, ihr erkennt es am Pfad /opt/google/chrome/PepperFlash/libpepflashplayer.so und der Versionsnummer 11.3.xxx. Danach sollte umgehend Adobes-Plugin aktiv werden und die Webcam keine Zicken mehr machen, auch im Terminal ist Ruhe.

21 Kommentare

  1. Persönlich hoffe ich, dass die Zeiten von Flash bald vorbei sind und die Industrie auf HTML5 setzt.
    Heute Nacht habe ich wieder geflucht als ich mal testen wollte ob und wie Google Play Vidoes mit Ubuntu funktionieren. Geht natürlich nur mit Flash wegen DRM…

    • Noch ein Grund warum ich wieder Windows auf meinen Rechnern habe. Ich habe die Frickeleien und Probleme unter Linux satt. So verdammt satt. Mittlerweile kann ich nicht einmal mehr meine Videos streamen (bspw. von Lovefilm), da diese alle via Flash, Silverlight und co. abgespielt werden. Wie fast bei allen meiner notwendigen Programme: Es gibt keine brauchbare Alternative.

      Was die Sache noch schlimmer macht ist die fehlende Hardware Beschleunigung von Flash unter Linux…damit wird das Internet zur Ruckelorgie, hat man Flash aktiviert und eine schwächere CPU (AMD Fusion, ION basierte Systeme und co.)

      Das wars dann für mich: Back to the roots – Windows 7 und bei Microsoft bleibe ich die nächsten 10-20 Jahre. Selbst das so sehr kritisierte Windows 8 läuft bei besser und unterstützt mehr Sachen als meine neuste Ubuntu Version. Aber das tut auch mein uraltes Windows XP, von daher…

      Tja, schade, aber ich kann nicht Jahre warten, bis sich etwas in der Linux Welt mal durchsetzt…been there, done that – keine Lust mehr.

      Nicole

      • Es ist zwar echt blöd, dass du diese Probleme unter Linux bzw. Ubuntu hast, aber was kann Linux dafür, wenn Adobe nicht schafft, eine ordnliche Flash-Version zu liefern? Gar nichts eigentlich. Adobe ist schuld und Linux nicht.

        Ich selbst habe keine Probleme mit Ubuntu und Flash.

      • Ja, das dachte ich auch immer. Ich habe Linux auf dem Server und Windows auf dem Desktop. Heute bin ich von Google dann auf diese Seite gekommen. Grund: Das Pepper Flash tut nicht unter Windows 8 und Chrome 23. Seiten mit Flash Apps lassen sich nicht scrollen und bei Videos hat man nur den Ton, kein Bild. Windows schützt also auch nicht vor „Gefrickel“ 🙁

        Die Anweisungen von dieser Seite – obwohl für Linux – lösen das Problem auch unter Windows 8.

      • ja, leider, seh ich auch so, hab schon Stunden um Stunden mit Flash unter Linux verbracht, mit der Version Ubuntu 11.10 mit verschiedenen Schummeleien, alten Dateien und Experimenten hinbekommen. Jetzt upgedatet auf Ubuntu 12.04, wieder funktioniert NICHTS mit KEINEM Browser. Auch das vielgepriesene integrierte Flash auf Chrome nicht. Schnauze voll. (Abgesehen davon, dass meine ganze Hardware mit Linux nicht kompatibel ist).

  2. Unter Ubuntu 12.04 habe ich keine Probleme.
    Vor der aktuellen Pepper-Flash-Version waren viele Flash-Videos blau und abgehackt, jetzt läuft wieder alles rund.
    Eine alte Flash-Version würde ich deswegen nicht mehr nutzen wollte, ich frage mich wie es unter Linux weiter geht. Mozilla und Co. können nicht ewig mit alten Plugins arbeiten.

    • Natürlich hoffe ich auch darauf, dass Flash bald nirgendwo mehr benötigt wird, aber das wird sich sicher leider nicht allzu schnell ändern.

  3. Ich denke Flash für Videos könnte schneller überflüssig sein als die meisten denken.
    Youtube mit HTML5 funktioniert m.M. recht gut und zudem richtet sich Google ja eher auf HTML5 aus und wenn Google da nach vorne prescht dürften alle anderen ziemlich schnell nachziehen.

    • Ich hoffe, dass es so geschehen wird. Allerdings weiß ich nicht wie es bei anderen Medienanbieter aussieht. Flash ist schön „verdongelt“, d.h. man kann Flash-Vodeos und -Streams nicht oder nur schwer aufzeichnen. Das DRM erfreut natürlich die Rechte-Inhaber.

      Grüße
      Christoph

      • Naja zu DRM existieren ja zumindest schon Entwürfe. Siehe http://www.golem.de/news/encrypted-media-extensions-drm-fuer-html5-1202-89953.html

        Aber eigentlich überflüssig… Aus meiner Sicht ärget DRM nur die Kunden und kostet Geld.
        Und weil Deutschland ja grad so „Grün“ ist, wäre doch mal eine Hochrechnung interessant, wie viel Strom durch Ver- bzw. Entschlüsseln von digitalen Medien verbraucht wird. Das wäre bestimmt das eine oder andere Atomkraftwerk 😀

        LG
        Marco

        • Klar schick se vorbei 😀
          Aber m.M. liegt das nicht nur an den Rechteinhabern sondern an der ganzen Industrie die daran mit verdient bzw. ein Stück abhaben will und natürlich erpicht ist, dass Konstrukt aufrecht zu erhalten.

          lg
          Marco

  4. Mir geht es wie Laberkopf, keine Probleme unter Ubuntu, naja bis auf Grooveshark, warum auch immer.

    Bin mir im Moment gar nicht sicher wie es unter Mac abläuft, ausserhalb von Chrome ist auch kein Flash zu haben.

  5. Also, das alte Flash-Linux-Plugin für Mozilla Firefox und die anderen Browser wird von Adobe noch 5 Jahre mit Sicherheits-Updates versorgt. Deshalb sehr wohl noch nutzbar. Man muss deswegen nicht gleich auf Chrome umsteigen. Und in 5 Jahren ist HTML5 oder so längst Standard. Das kann Firefox auch. Ich bleibe auch aus diesem Grund bei Firefox.

  6. also bei mir läuft Chrome problemlos. habs vorhin extra heruntergeladen.
    werde trotzdem bei chromium bleiben.

    ich bin noch nicht so HTML5 optimistisch. Auf YouTube läuft das bei mir schlechter als Flash… zumal HTML5-Standard ja noch bis 2014 erstmal beschlossen werden soll/muss…
    aber klar. wenn Adobe jetz auf mobilen Geräten (Android) den Support nach und nach einstellen will, wird es das Thema sicher noch pushen….

  7. Vielen Dank! Nachdem das aktuelleste Chrome Update bei mir durch Pepper Flash so ziemlich alles zerstört hat (alle Seiten mit Flash sind beim scrollen grafisch zerhackt worden!), habe ich das originale Adobe Flash installiert und den nativen Player (ppapi) deaktiviert. ENDLICH läuft das Ganze wieder!
    Ehrlich gesagt bin ich der absoluten Überzeugung das Google beim letzten Chrome Update für Linux grob geschlampt hat!
    (Ubuntu 12.04, 64-Bit, Chrom Version 23.0.1271.97)

  8. ja, leider, seh ich auch so, hab schon Stunden um Stunden mit Flash unter Linux verbracht, mit der Version Ubuntu 11.10 mit verschiedenen Schummeleien, alten Dateien und Experimenten hinbekommen. Jetzt upgedatet auf Ubuntu 12.04, wieder funktioniert NICHTS mit KEINEM Browser. Auch das vielgepriesene integrierte Flash auf Chrome nicht. Schnauze voll. (Abgesehen davon, dass meine ganze Hardware mit Linux nicht kompatibel ist).

  9. Ist zwar ein alter Artikel, aber leider, 2 Jahre später: same situation, Nicole hat leider recht. Linux hat auf älteren Desktops (mein Lappi z.b Dual core 2Ghz + 2GB Ram + SSD) mit Flash sein tun – unbrauchbar. Egal ob ubuntu, Manjaro. Anstatt endlos Zeit mit der Programmierung 1000 verschiedener Distributionen zu verschwenden sollte Linux Programmierer Community mal gelegentlich Power bündeln und wichtige Kernprobleme lösen und z.b. eine open source Ersatzlösung zu Flash basteln. So lan bleibt Linux für mich nur ne Spielerei auf meinem Zweitrechner.

    • Was haben die Linux-Entwickler mit Webstandards zu tun? Rein gar nichts. Aber die Open-Source-Lösung (was würde sie nützen, wenn sie die Content-Anbieter nicht einsetzen würden) gibt es schon: Sie nennt sich HTML5. Flash trauert niemand hinterher. //PS: Ich habe ein paar auch nicht mehr taufrische Rechner hier stehen und mit Flash — im Rahmen von Videos — eigentlich keinen Ärger. Grüße, Christoph.

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