Die Welt freier Linux-Systeme ist riesig. Alleine DistroWatch zählt 316 Distributionen und auf der englischen Wikipedia lassen sich noch zig andere Distros finden. Viele dieser Distributionen sind Nischenprodukte, mit ihrem ganz speziellen Klienten. Doch die Anzahl der Distributionen für den Mainstream ist wohl locker im zweistelligen Bereich anzusiedeln. Um einmal über den Tellerrand der selbst genutzten und somit gewohnten Distribution hinauszublicken, eignen sich virtuelle Maschinen wie VMware Workstation/Player oder VirtualBox recht gut, doch das Installieren der Distribution in der VM nimmt unnötig viel Zeit weg. VirtualBoxes.org sammelt fertig installierte virtuelle Maschinen und bietet sie zum Download an, so kann man die Distribution schnell testen, ohne sie vorher installieren zu müssen.
Seit geraumer Zeit gibt es für VMware schon den VMware Virtual Appliance Marketplace mit vorinstallierten VMs. Für die (je nach Version) in meinen Augen fast ebenbürtige freie Alternative VirtualBox konnte sich jedoch bisher noch kein ähnlicher Dienst etablieren — Ein Manko,den es eigentlich möglichst schnell auszumärzen gilt. VirtualBoxes.org gibt es schon länger, doch irgendwie kam mir die Seite noch nie so wirklich unter das Radar.
Auf VirtualBoxes könnt Ihr euch fertige VMs für VirtualBox mit zahlreichen freien Systemen (Von Linux, über FreeBSD, bis hin zu Haiku oder FreeDOS) herunterladen. Die VMs sind recht aktuell, wenn auch nicht immer top aktuell, ein Ubuntu Maverick 10.10 fehlt zum Beispiel gerade noch. Bei den Installation handelt es sich um „Basis-Installationen“ ohne zusätzlich installierte Software oder Updates. Sie sollen zum Testen oder schnellem Erstellen einer Virtual Appliances dienen.
Die Archive der Maschinen liegen meist auf SourceForge, so dass man sie ohne Probleme direkt mit dem Browser herunterladen kann. Allerdings können manche VMs nur via Bittorrent geladen werden, was den Zugang zum Archiv ein bisschen erschwert. In Anbetracht der nötigen Download-Ressourcen, jedoch auch ein Schritt den man verstehen kann.
Aktuell sucht man Unterstützung in Bezug auf günstiges Bittorrent-Hosting. So könnten die Bittorrent-Downloads besser „geseedet“ werden. Vielleicht hat ja der eine oder andere Leser hier, die Möglichkeit dem VirtualBoxes-Team unter die Arme zu greifen. [UPDATE 07.04.2014: Inzwischen gibt es die fertigen VirtualBox-Images nicht mehr per direktem Download, sondern nur noch via P2P-BitTorrent-Download. Da es sich jedoch um legale Inhalte handelt, muss man sich beim Download der Images mittels Filesharing keine Gedanken um Abmahnungen machen.]
Hello, Christoph. Ich lese oft (und sehr gern) Ihren Blog aus Katalonien. In unserer Blog (http://www.gnulinux.cat) haben wir auch manche virtuelle Maschinen auf VirtualBox vorbereitet, und man kann sie herunterladen. Hier ist die addresse:
http://www.gnulinux.cat/projectes/imatges-de-virtualbox-amb-sistema-operatiu-preinstal%C2%B7lat/
Ein sehr interessant virtuelle Maschine, dass wir vorbereitet haben, hat Debian Hurd. Mit diese virtuelle Maschine kann man die experimentelle Kernel «Hurd» probieren.
Auf http://www.turnkeylinux.org/ gibt es auch vorgefertigte Virtuelle Images für Virtualbox und Vmware. Die Images konzentrieren sich aber auch Server-Anwendungen.
Danke für den informativen Artikel. Ichhab mich mit sowas bis dato noch garnicht befasst.
Danke für den Tip. Hab mir so schnell mal zwei, drei andere Distros angesehen. Geht wirklich genial schnell. Runterladen, entpacken, VirtualBox starten. Done.
Hallo,
Ich Wollte es auch mal probieren aber bekomme es nicht hin. Ich Lade mir die Datei runter und entpacke sie. Und woll wähle ich sie dann im VB aus?
Über eine kurze Antwort würde ich mich freuen.
Vielen Dank.
Die Jungs von virtualboxes.org haben dazu ein kleines Programm geschrieben. Siehe http://virtualboxes.org/doc/register-and-load-a-downloaded-image/ Leider will es bei mir nicht laufen.
Ich mache das recht pragmatisch. Lade dir das gewünschte Archiv runter und entpacke es. Schnapp dir dann die Datei im VDI-Ordner der virtuellen Festplatte (wasauchimmer.vdi) und verschiebe sie in den Ordner wo deine anderen virtuellen Festplatten liegen hast. Normalerweise ist das ~/VirtualBox/VDI. Erzeuge dann eine neue VM und nutze diese Datei als virtualle Platte.
Danke für den Artikel. Ich benutze auch lieber Virtualbox als vmWare und dachte bisher, dass es einen Marketplace nur von vmware gibt. Der Torrent von CentOS ging schon mal recht schnell 😀
Hallo Christoph,
ich hatte schon lange die Installation von VB vor mir hergeschoben, aber nachdem ich Deinen einladenden Beitrag gelesen habe, werde iches nun angehen.
Eine Frage hätte ich noch: gibt es irgendwo eine VM mit Mac OS? Ich wollte es nur neugierdehalber mal ausprobieren. Es kann eine ältere Version sein und meinetwegen auch eine befristete Testversion. (es läuft doch wohl auf einem NB, der mal mit XP und mal Linux (Mint)?)
Vielen Dank + VG
Günther
Hallo kpc, nein fertige „legale“ virtuelle Maschinen mit MacOS X gibt es nicht. Genauso wie Windows ist MacOS X proprietäre Software. Das Mac-System darf daher nicht wie ein Linux frei verteilt werden, daher wirst du auch nirgends eine MAC-VM finden, die auch nur annähernd legal ist. Und selbst wenn, Apple mochte sogar lange Zeit nicht dass sein MacOS X virtualisiert wird, die EULA untersagte den Betrieb in einer VM. Grüße, Christoph.
Schade, hatte ich mir fast gedacht.
Allerdings hätten sie eine Probeversion, so wie bei MS, zur Verfügung stellen können. Nun ja, bleibe ich also bei MS und Linux.
Vielen Dank übrigens für Deine schnelle Antwort und auch für die schöne Anleitung über virtuelle Maschinen. Ich werde mich jetzt darüber hermachen. Hoffentlich funktioniert es mit meinem Linux Mint, das ich auf meinem ältlichen NB installiert habe (weil ich ihm openSUSE nicht zumuten wollte).
Viele Grüße
kpc