Die Cablegate-Depeschen enthalten wohl auch ein paar spannende Details zum „FOSS vs. Microsoft“-Konflikt. In einer Meldung der amerikanischen Botschaft in Venezuela aus dem Jahr 2006 zu den Plänen der Regierung Venezuelas nur noch freie Software in der Verwaltung, Bildung und staatlich geförderten Unternehmen zuzulassen, gibt der Autor Preis, wie wohl Microsoft die dortigen Entscheidungsträger schmieren überzeugen konnte sich doch pro proprietäre Software zu orientieren.
4. (U) In April 2006, the National Assembly established a working group, led by Deputy Luis Tascon, to review the draft law. The group was comprised of private sector companies, business chambers, labor groups, PDVSA, OSS groups, and universities. Two camps emerged. One group, under Tascon, has pushed to amend the law to allow each government entity to choose between OSS and commercial software according to their needs. Tascon recently attended the Global Leadership Forum in Washington, DC as a guest of Microsoft, where he met Bill Gates. (Comment: It is ironic that Tascon, who is infamous for publicly disseminating personal information on those who voted against Chavez, would champion licensed software. End Comment).
Bedenkt man, dass die Pläne Venezuela komplett auf freie Software umzustellen von Chávez, bzw. aus dem Lager von Chávez kamen und Luis Tascón vorher ein glühender Mitstreiter von Chávez war, der z.b. eine Liste von 2,4 Millionen Venezuelanern ins Netz gestellt hatte, die bei einem Referendum zur Absetzung Chávez gegen die Präsidentschaft von Chávez gestimmt hatten, muss Microsoft bei ihm also wirklich ganze Arbeit gemacht haben.
Ich denke nicht, dass das hier in DE groß anders läuft. Projekte wie LiMux in München müssen sich ja auch stark durchbeissen.
Den letzten Kampf gewinnen wir xD
Hier heißt das dann Lobbyismus.