Das Notizbuch Tomboy war mal ein absoluter Ubuntu-Liebling. Extra wegen dem kleinen Notizbuch musste das komplette Mono-Framework auf dem knappen Speicherplatz der Ubuntu-CD einen Platz finden. Mit Ubuntu 12.04 ist das ja Geschichte: Statt Banshee gibts ja jetzt Rhythmbox in der Standard-Installation und Tomboy wurde ersatzlos gestrichen. Damit braucht keine vorinstallierte Ubuntu-Anwendung mehr Mono und somit ist .NET-kompatible Entwicklungs- und Laufzeitumgebung komplett aus der Distribution geflogen. Auch sonst ist Tomboy mittlerweile mehr oder minder ein nicht mehr geliebtes Stiefkind, die direkte Integration der Notizfunktion in Ubuntu One gibt es nicht mehr und auch die Synchronisation auf dem Desktop möchte bei mir nicht mehr funktionieren. Schade eigentlich, denn jetzt endlich bekommt Tomdroid – eine Android-Implemenationation von Tomboy – einen Bearbeitungs-Modus, so kann die App endlich mehr als nur seine Notizen einsehen.
Tomdroid wird über Canonicals-Entwicklerplattform Launchpad entwickelt, dort könnt ihr auch gefundene Bugs und eigene Ideen zur App melden. Die aktuelle Beta 0.7 hat es – genauso wie die Vorgängerin – noch nicht auf die Seite von Tomdroid im Google Play Store geschafft, ihr könnt aber eine fertig gebaute APK-Datei herunterladen und von Hand auf euren Androiden schaufeln. Alternativ scannt ihr einfach nebenstehenden QR-Code mit einem Barcodescanner ein, er zeigt direkt auf den Download der APK-Datei. So müsst ihr gar nicht erst das USB-Kabel rauskramen oder den Download sonstwie auf das Handy kopieren.
Nach wie vor kann Tomdroid direkt seine Daten mit Ubuntu One synchronisieren. Laut der Ausgabe der App funktioniert dies sogar, allerdings kann ich es nicht mehr überprüfen. Das Ubuntu-One-Webfrontend unter one.ubuntu.com/notes unterstützt Tomboy schon länger nicht mehr und der Abgleich der Desktop-Version über Ubuntu One funktioniert bei mir wie angesprochen nicht mehr. Von muss man hoffen, dass Tomboy mal wieder ein bisschen gepflegt wird.
Die Android-App Tomdroid macht sich nach längerem Stillstand nun wieder deutlich besser. Der Entwickler Olivier Bilodeau hat eine Menge Zeit investiert und die App kräftig umgekrempelt. Die Beta 0.7 kann nun endlich auch Beiträge bearbeiten, wobei eine kleine Toolbar es ermöglicht auch Formatierungen zu setzen. Zudem gibt es auch extra für Android-Tablets einen Modus, der das große Display solcher Geräte ausnutzt. Dank moderner Holo-Optik sieht wie für Android gemacht aus, ist sie ja auch 😉
Im großen und ganzen wäre Tomboy nun eine super Alternative zu Wunderlist und Co. unter Linux. Mit Tomboy oder Gnote gibt es zwei Desktop-Clients, Tomdroid übernimmt den Job auf einem Android-Handy oder -Tablet und im Web gäbe es das Ubuntu-One-Frontend. Leider ist die Synchronisierung buggy und das Webfrontend… ich habe es ja schon erwähnt. Bleibt zu hoffen, dass Tomboy Online in Puschen kommt, wie das Projekt in seiner Einleitung zugibt ist es WIRKLICH noch nicht fertig für den produktiven Einsatz. Bei meinem Versuch scheiterte es bereits beim Erzeugen eines Accounts.
Hallo!
Erstmal vielen Dank für den Hinweis auf die neue Beta (0.7)!
Also bei mir funktioniert der Abgleich zwischen Tomboy und Tomdroid über UbuntuOne tadellos!
Man sollte vielleicht mal eine Initiative zur „Rettung“ von Tomboy starten – werde gleich was auf meinem Blog und Google+ schreiben. Wäre eine gute Alternative zu Evernote, usw.!!!!
charly
Ich muss Tomboy mal wieder probieren, hatte es eine ganze Weile im Einsatz, aber irgendwann ist meine Nutzung dann eingeschlafen. Probier mal die Config von Tomboy zu kícken und frisch anzufangen, hat nämlich auch bei mir geklappt. Servus, Tom.
Hallo Christoph
Vielen Dank einmal mehr, fürs Aufmerksam-Machen. Bei mir funktioniert die Synchrinisation mit Ubuntu-One auf beiden Seiten. Einzig die Vorlage für neue Notizen, die ich in Tomboy angepasst hatte, wollte Tomdroid nicht übernehmen.
Wegen der Desktop-Synchronisation: Ich verwende Precise 64bit mit Unity und musste – soweit ich mich erinnern kann – Tomboy nicht selbst installieren, nach der Neuinstallation diesen Frühling. Im Zuge dieser habe ich meinen Home-Ordner übernommen und damit auch alle alten Notizen und Einstellungen zu Tomboy. Die Synchronisation habe ich erst heute ausprobiert, weil sie bislang nicht nötig war.
Vielleicht kannst du ja damit das Problem bei dir etwas eingrenzen?
Für mich stellt sich die Frage, ob es für Android (oder als mobile Webseite) auch eine Notiz-App gibt, die clientseitige Verschlüsselung bietet. Ist da jemandem etwas bekannt?
Hm, mir leider nicht.
Hi!
Es gibt einen Fork von Tomdroid, der ssl verschlüsselung eingebaut hat: PrivateNotes. Das ding wird von einem Österreicher gebaut. Ich weiß aber nicht ob es was taugt, da ich es noch nicht probiert hab.
http://privatenotes.dyndns-server.com/wiki/doku.php
https://play.google.com/store/apps/details?id=org.privatenotes
Jetzt gibts bald eine neue Beta von Tomdroid (0.7.2) mit zahlreichen Fixes und Features!
lg Stefan
PS: Vielen Dank übrigens für das tolle Review – ich werds auf der Tomdroid G+Seite verlinken!
Die Synchronisation von Tomboy via UbuntuOne funktioniert immer noch großartig, obwohl es das Web-Interface leider nicht mehr gibt. Probleme hatte ich lediglich mit alten Notes auf dem Server, was relativ einfach zu beheben war:
1. Alle Tomboy Notes Synchronisationen löschen, die hier angemeldet sind:
https://one.ubuntu.com/account/machines/
2. Alle alten Tomboy Notes auf dem Ubuntu One Server löschen:
https://one.ubuntu.com/help/faq/how-can-i-delete-all-my-tomboy-notes-from-the-server/
3. Unbedingt ZUERST die Tomboy Installation bei Ubuntu One anmelden, die alle anderen überschreiben soll.
Klappt bei mir das ganze Jahr schon völlig ohne Probleme.
Danke für den Super Tipp!
Ist es schon jemand gelungen, das ganze via Dropbox zu synchronisieren?
Ich habe die 0.72 beta, aber ich finde nur die Alternativen:
SD Card oder Ubuntu One 🙁
doch das geht
1. den lokalen Folder /home/Du/.local/share/tomboy als Symlinc in deine Dropbox kopieren [NICHT den Ordner den du unter „Abgleichen“ in Tomboy gewählt hast – das ist was anderes]
2. diesen Ordner auf dein Android z.B. mit Dropsync synchronisieren lassen
3. In Tomdroid als Dienst SD-Card auswählen und den Ordner auswählen
4. In Tomdroid den Sync Button drücken.
Quelle: https://bugs.launchpad.net/tomdroid/+bug/523739
Tomboy laesst sich uebrigens auch mit einer Option fuer das Verzeichnis mit den Notizen starten (infos mit tomboy –help 😉
Diesen kann man beliebig waehlen, kann also auch ein eingebundenen Cloud-Verzeichnis sein.
vielen dank für den Hinweis auf die Beta.
Funktioniert bei mir wunderbar und ich kann nun endlich meine Gedankenflüsse auch mobil festhalten um später zuhause dran weiterzuwerkeln 🙂
Echt schade, dass Tomboy so vernachlässigt wird. Die fehlende Anbindung an andere Netzwerke sehe ich eher als einen Sicherheitstechnischen Vorteil.
Aber die Einbindung von Bildern fände ich nicht schlecht.
Nur leider wird der Sync über UbuntuOne demnächst abgedreht. Mal schaun, wie’s dann weitergeht.