Start GNU/Linux Google Earth im nativen GTK-Kleid

Google Earth im nativen GTK-Kleid

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Dank Qts QGtkStyle – was in Ubuntu Jaunty Jackalope 9.04 automatisch mitinstalliert wird – kann man mittlerweile Programme, die auf dem Qt-Toolkit basieren, auch unter GNOME im nativen Kleid der GNOME Desktopumgebung laufen lassen. So sehen sie dann nicht mehr wie ein Fremdkörper aus. Google Earth ist eines der Qt-Programme, die auch auf einem GNOME-System zu finden ist, mit wenigen Handgriffen kann man GE schnell aufhübschen.

Dazu muss man die KDE-Programme einfach via $ foobar -style GTK+ starten. Probleme machen jedoch noch Programme, die ihre eigenen Bibliotheken mitbringen. Üblicherweise sind dies proprietäre Anwendungen wie bspw. Skype oder Google Earth. Für GE hat Pavel Rojtberg jedoch eine schöne Lösung parat. Ausgehend von einer Installation von Google Earth 5.0 aus den Medibuntu-Quellen muss man Google Earth die mitinstallierten Bibliotheken klauen, dann lässt sich GE auch im GTK-Kleid starten. Dazu muss man erst in das passende Verzeichnis wechseln….

$ cd /usr/lib/googleearth    # auf einem 32-bit System
$ cd /usr/lib32/googleearth  # auf einem 64-bit System

…und dann die Bibliotheken umbenennen.

$ sudo mv libQtCore.so.4 libQtCore.so.4_bak
$ sudo mv libQtGui.so.4 libQtGui.so.4_bak

Pavel löscht sämtliche libQt-Bibliotheken, was ich keine gute Idee finden, denn ohne die mitgelieferte libQtWebKit.so.4 beispielsweise will Google Earth bei mir gar nicht laufen. Von daher, nennt nur diese beiden Dateien um [UPDATE: Damit auch Webseiten innerhalb von GE aufgerufen werden können — das passiert bspw. wenn man auf eines der Wikipedia-Symbole in der Karte klickt — muss noch das Paket libqt4-webkit nachinstalliert werden.

$ sudo apt-get install libqt4-webkit

Danach könnt ihr GE via…

$ googleearth -style GTK+

…starten und kommt dann in Genuss, dass GE sich (fast) perfekt in euren GNOME Desktop einbindet.

Der Vergleich: Google Earth im nativen GTK-Look
Der Vergleich: Google Earth im nativen GTK-Look

Damit man in Zukunft Google Earth nicht immer über das Terminal starten muss, um den GTK-Look zu bekommen, sollte man noch den Eintrag von GE in das Startmenü anpassen, dazu bearbeitet man die /usr/share/applications/googleearth.desktop mit Root-Rechten und passt die Zeile Exec… wie folgt an.

[Desktop Entry]
...
Exec=googleearth -style GTK+
...

Danach kann bekommt jeder Anwender des Systems automatisch Google Earth im GTK-Look zu Gesicht. Als Schlusswort vielleicht nochmal extra der Hinweis. Dies klappt NUR mit Google Earth 5.0 und Ubuntu Jaunty, bzw. einem System wo QGtkStyle nachträglich installiert wurde. Wer auf einem älteren System nicht basteln will, dem bleibt nur der Clearlooks-Stil, den ich schon einmal unter Google Earth an die Desktopumgebung anpassen beschrieben habe.

18 Kommentare

  1. > Unter den Einstellungen gibt es doch QT 4-Einstellungen. Damit lässt sich der Stil einstellen, welcher standardmäßig für QT eingesetzt werden soll.

    Google Earth kümmert sich nicht um diese Einstellung. Erst wenn man die genannten Bibliotheken entfernt und GE dazu zwingt GTK+ zu benutzen klappt es.

  2. >Google Earth kümmert sich nicht um diese Einstellung. Erst wenn man die genannten Bibliotheken entfernt und GE dazu zwingt GTK+ zu benutzen klappt es.

    Sorry, ich hätte klarer machen müssen dass ich eigentlich nur den Starter gemeint habe. Ich bin mir jetzt aber garnicht so sicher dass Google Earth bei mir die Einstellungen ignoriert, ich habe es als tar.gz heruntergeladen und nach /opt verschoben.

    Ich prüf das heute Abend mal 😉

  3. Ja, libqt4-webkit muss noch installiert werden, das ist auf einem Ubuntu nicht vorinstalliert. Hab festgestellt, dass GE sonst einen Crash hinlegt, wenn man auf einen Link innerhalb von GE clickt. Allerdings darf ich hier auf meinem 64-bit System die von GE installierte libQtWebKit.so.4 nicht löschen. Sonst startet Google Earth nicht.

  4. hej, cooler artikel werde ich nachher gleich mal ausprobieren. mal ne frage, hab mich schon immer n bisschen gefragt welches thema du auf deinem gnome benutzt, das sieht gut aus 🙂

  5. Ich musste zusätzlich zu libQtCore.so.4 und libQtGui.so.4 auch noch die libQtNetwork.so.4 umbennen. Wenn ich nur die beiden Dateien umbenenne, die du in deinem Artikel angibst, dann startet Google Earth gar nicht erst.

  6. Hallo,

    würd ich gern ausprobieren, zumal Jaunty grad frisch auf meinem Rechner läuft. Eine Frage habe ich noch: Installier ich aus den Medibuntu-Quellen automatisch GE 5.0 oder muss ich noch irgendwas beachten?

  7. Funktioniert das auch mit Opera? Das ist eins der der Programme, die mir noch für den Umstieg auf Linux fehlen. Aber vielleicht sieht Opera mit QGtkStyle jetzt vernünftig aus.

  8. Im Endeffekt sehen mittlerweile KDE-Programme auch unter GNOME wunderbar aus. Was Opera macht kann ich jetzt nicht sagen. Schon zu lange nicht benutzt. Aber wenn du das „perfekte“ Opera-Erlebnis suchst, dann könntest du ja KDE benutzen.

  9. Vielen Dank für diesen Artikel, es funktioniert (unter Berücksichtigung des Hinweises von der_winzig) fast perfekt. Allerdings habe ich das Problem, dass ich nach dem Umbenennen der Bibliotheken in GE keine Photos mehr anschauen kann (Panoramio z.B.). Wikipedia-Artikel gehen aber. Bin ich der einzige mit dem Problem oder gibt es dafür vielleicht eine Lösung?

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