Frisch aus der virtuellen CD-Presse der Document Foundation kommt heute das neue LibreOffice 4.4 mit einer etwas aufpolierten Oberfläche und einer Reihe weiterer Verbesserungen. So wurden etwa die Toolbars neu organisiert, die Lineale neu gestalltet und die Status- und Seitenleisten ein wenig überarbeitet. Auch die Unterstützung von Microsofts OOXML-Formats soll deutlich verbessert worden sein. Während sich das LibreOffice-4.4-Paket unter MacOS X und Windows recht einfach installieren lässt, muss man unter Ubuntu ein paar Klimmzüge bewerkstelligen.

Aktuelle LibreOffice-Versionen bekommt ihr unter Ubuntu nicht automatisch auf dem Rechner über die Updates eingespielt. Ihr müsst entweder das PPA des LibreOffice-Packaging-Teams einbinden, oder das jeweils neuste LibreOffice von Hand herunterladen und einspielen. Bis das LibreOffice-Team die neue Version allerdings so weit hat, dass es sich traut das PPA mit LibreOffice 4.4 zu füllen, gehen jedoch mit Sicherheit ein paar Tage oder Wochen ins Land. Wer möglichst schnell LibreOffice 4.4 auf seinem Ubuntu-System haben möchte, der muss es selber installieren.

Die wichtigsten Neuerungen von LibreOffice 4.4 auf einem Blick.
Die wichtigsten Neuerungen von LibreOffice 4.4 auf einem Blick.

Ladet euch dazu von der Homepage die entsprechenden Pakete für euer 32- oder 64-Bit Ubuntu runter. Da diese im Moment allerdings heillos überlaufen und in die Knie gegangen ist, macht ihr das am besten direkt über den Download-Server der Document Foundation. Die nachfolgenden Befehle laden euch LibreOffice 4.4 herunter, deinstallieren alle alten Office-Versionen und spielen dann das neuste Office ein. Achtet bei den Wget-Zeilen, dass diese sehr sehr sehr SEHR lang sind, sonst funktionieren die Downloads nicht.

### LibreOffice für Debian/Ubuntu 32-Bit...
$ wget http://download.documentfoundation.org/libreoffice/stable/4.4.0/deb/x86/LibreOffice_4.4.0_Linux_x86_deb.tar.gz http://download.documentfoundation.org/libreoffice/stable/4.4.0/deb/x86/LibreOffice_4.4.0_Linux_x86_deb_helppack_de.tar.gz http://download.documentfoundation.org/libreoffice/stable/4.4.0/deb/x86/LibreOffice_4.4.0_Linux_x86_deb_langpack_de.tar.gz

### LibreOffice für Debian/Ubuntu 64-Bit...
$ wget http://download.documentfoundation.org/libreoffice/stable/4.4.0/deb/x86_64/LibreOffice_4.4.0_Linux_x86-64_deb.tar.gz http://download.documentfoundation.org/libreoffice/stable/4.4.0/deb/x86_64/LibreOffice_4.4.0_Linux_x86-64_deb_helppack_de.tar.gz http://download.documentfoundation.org/libreoffice/stable/4.4.0/deb/x86_64/LibreOffice_4.4.0_Linux_x86-64_deb_langpack_de.tar.gz

### Alte Version entfernen
$ sudo apt-get remove libreoffice*

### Libre Office installieren
$ tar -xzf LibreOffice_4.4.0_Linux_x86-64_deb.tar.gz
$ sudo dpkg -i LibreOffice_4.4.0.3_Linux_x86-64_deb/DEBS/*.deb

### Deutsches Sprachpaket installieren
$ tar -xzf LibreOffice_4.4.0_Linux_x86-64_deb_langpack_de.tar.gz
$ sudo dpkg -i LibreOffice_4.4.0.3_Linux_x86-64_deb_langpack_de/DEBS/*.deb

### Deutschesprachige Hilfe installieren
$ tar -xzf LibreOffice_4.4.0_Linux_x86-64_deb_helppack_de.tar.gz
$ sudo dpkg -i LibreOffice_4.4.0.3_Linux_x86-64_deb_helppack_de/DEBS/*.deb

### Zur Sicherheit Abhängigkeiten prüfen
$ sudo apt-get install -f

Anschließend müsstet ihr LibreOffice 4.4 aus dem Ubuntu-Dash heraus aufrufen können. Weitere auf die erste Version der LibreOffice-4.4-Reihe folgende Updates müsst ihr ebenfalls von Hand einspielen, das Vorgehen ist dabei ähnlich, bis auf die Versionsnummern ändert sich nichts. Die Document Foundation bezeichnet LibreOffice 4.4 in ihrem Blog als „The Most Beautiful LibreOffice Ever“. Dem möchte ich gar nicht widersprechen, besonders wenn ihr unter  Extras | Optionen und LibreOffice | Ansicht in den Einstellungen zur Symbolgröße und -stil auf die schlichten Sifr-Icons umstellt. Die aus Mozillas Firefox übernommenen Persona-Themes braucht es in meinen Augen hingegen eher nicht.

Das neue LibreOffice 4.4 unter Ubuntu 14.10.
Das neue LibreOffice 4.4 unter Ubuntu 14.10.
Schön bunt! LibreOffice kann die von Firefox bekannten Persona-Themes aus dem Netz laden.
Schön bunt! LibreOffice kann die von Firefox bekannten Persona-Themes aus dem Netz laden.
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12 Kommentare

  1. Mal ein kleines Danke ohne „echten“ bedarf. Ich hatte gerade schon nachgesehen und gemerkt, dass 4.4.0 noch nicht im PPA ist und wollte gerade anfangen, mir die Quellen zusammen zu suchen…

    Copy&paste ist doch praktischer 🙂

  2. Das PPA wurde grad auf die Version 4.4 RC3 upgedatet (Version: 4.4.0.3
    Build-ID: 40m0(Build:3)).
    Die manuelle Installation kann man jetzt wohl unterlassen.

    Mittlerweile dürfe auf meiner Ubuntu LTS Installation jedes für mich relevante Programm sein eigenes PPA haben 😉

  3. Ich würde eher bei den PPA-Versionen bleiben, einfach weil es für Updates einfacher ist. Einmal eingerichtet kann man ja auch munter zwischen den PPAs wechseln:

    Im „normalen“ ppa (ppa:libreoffice/ppa) seh ich die 4.4er noch nicht, das stimmt, und in der Vergangenheit hat es auch etwas gedauert, bis die neue Hauptversion dort erscheint (was vermutlich auch seine Gründe hatte!).

    Wer trotzdem schon die 4.4er einsetzen will, kann das schon seit einer weile tun, nämlich mit dem ppa:libreoffice/libreoffice-prereleases
    Dort ist zur Sekunde noch die RC2.

    Dann gibt es auch bereits ein ppa:libreoffice/libreoffice-4-4
    Das hat schon die RC3, was glaube ich der Final entspricht. Wann die 4.4er auch im „normalen“ ppa kommt, bleibt abzuwarten (@Max: Sicher dass du nicht das 4-4 oder prerelease ppa meinst?)

  4. Ach und ganz vergessen… es wird ja mit „das schönste LibreOffice“ geworben… Hab mit den Sifr-Style angesehen, aber mir gefällt er nicht sonderlich gut. Viel wichtiger: Funktional ist er auch eher schlecht. Nur als Beispiel: Das PDF-Icon (weißes Blatt mit dem roten PDF-Zeichen) identifiziert man doch sehr viel schneller, als ein Symbol, zwischen sehr vielen gleichfarbigen?

  5. Habe deine Anleitung gerade befolgt, allerdings unter Mint Cinnamon
    –> Libre Office ist jetzt installiert laut Anwendungsmanager, allerdings hab ich keine Verknüpfungen mehr im Startmenü

    Also eher ein Fail 🙁

    Weiß jemand Rat?

  6. Libre 4.4.x ist in Launchpad:
    https://launchpad.net/~libreoffice/+archive/ubuntu/libreoffice-4-4.

    Halte ich für einfacher als selbst zu installieren… auch im Hinblick auf die Updates. Nur die Augen offen halten für die nächste Verison 4.5.x. Die gibt es in dem PPA nicht.

    Wenn man den Sprung automatisch mitmachen möchte kann man die PPA: https://launchpad.net/~libreoffice/+archive/ubuntu/ppa
    LibreOffice Fresh nutzen. Wobei hier zu beachten ist, dass auch RC-Versionen aufgenommen werden.

    Was für ein Aufwand… hier lob‘ ich mir mal wieder Arch 😉

  7. Ich habe gerade die 4.4 unter Linux Mint 17.1 installiert. Leider kann ich jetzt nicht mehr Dokumente direkt auf einem smb Share öffnen. Das ging mit der Version 4.2 noch problemlos.

    Kennt jemand das Problem und weiß eine Lösung?

  8. Libre Office ist meiner Meinung nach die beste Office Suite überhaupt und das nicht nur, weil man sie kostenlos nutzen darf. Es ist zwar interessant zu erfahren, wie man die neueste Version bekommen kann, allerdings bin ich der Meinung, dass man, wenn man mit einer der Vorversionen zufrieden ist und ohne Probleme arbeiten kann, nicht unbedingt immer die neuesten Version haben muss (ok…, das sage ich vielleicht nur, weil ich Libre Office nur im „produktiven Einsatz“ verwende). Klar, ich verwende teilweise auch Linux (auf mehreren Rechnern) und probiere da schon mal neue Software Versionen, ggf. auch Beta Versionen aus. Für den alltäglichen Einsatz habe ich eher die Devise: „Never change a running System“.

  9. Naja, die Version hatte ja einige „Killerfeatures“, die gerade im produktiven Einsatz für mich wichtig sind (z.B. Kommentare am Rand drucken und der verbesserte docx-Import und -Export).

    Aber im Prinzip stimme ich schon zu, dass ich auch auf Produktivsystemen eine „etwas konservativere Updatepolitik“ habe. 😉

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