Ich höre ganz gerne mal Internetradio, allerdings finde ich die üblichen Musik-Anwendungen wie Rhythmbox, Amarok und Co. dafür eigentlich viel zu mächtig. Wenn man wirklich NUR Radio über das Internet hören möchte, dann braucht es keinen Medienspieler mit Datenbank, Lyrics und vieles mehr, der vor lauter Funktionen gar nicht mehr gehen kann. Interessierte sollten sich daher einmal Radio Tray ansehen. Das kleine Programm spielt nur Internetradio-Streams ab und spart so gegenüber Rhythmbox und Alternativen deutlich Ressourcen.

Einmal gestartet, nistet sich das Programm im Tray (aka Benachrichtigungsfeld) ein. Es werden leider keine Radio-Stationen mitgeliefert, ihr müsst daher erstmal selber eure Liebling-Stationen in das Programm eintragen. Über einen Rechtsklick auf das Icon und Config radios… öffnet ihr den Stationsmanager. Dort könnt ihr dann über Hinzufügen einzelne Stationen eintragen. Eine Liste mit den URLs zahlreicher Internetradios findet Ihr beispielsweise im Wiki von ubuntuusers. Alternativ könnt ihr euch auf der Webseite Surfmusik.de interessante Stationen raussuchen und die URL zum Stream aus dem Quellcode fischen…

Radio Tray in Aktion

Radio Tray könnt ihr unter Debian, Ubuntu oder Linux Mint recht einfach installieren. Die Macher bieten Pakete im DEB-Format an, die sich auf Debian-basierten Systemen mit einem Doppelklick installieren lassen. Ihr findet sie im Downloadbereich der Projektseite bei Sourceforge. Nach der Installation könnt Ihr das Programm via Anwendungen | Unterhaltungsmedian | Radio Tray starten. Das Programm ist noch recht jung und muss zum Teil auch noch übersetzt werden. Auf Transifex gibt es schon ein Projekt für die Übersetzung von Radio Tray. Wer dem Projekt folgend möchte, der findet im Blog zu Radio Tray fortlaufend Informationen.

51 Kommentare

  1. Is ja noch Jung. Mir fehlt eine Funktion, die den Sender wiederholt.
    Der Sender, den ich höre, schaltet nach 1 Std. ab. Bei Banshee konnte ich einstellen, das er Wiederholt wird.

    Linu74

  2. Genau sowas suche ich. Allerdings muß ich es erst noch ausprobieren. Wenn der Stream dann auch noch einen Moderatorenwechsel verkraftet ohne abzureissen, kommt’s noch in die engere Wahl. Das einzige, was mir fehlt, wäre eine History der gespielten Songs, die man auch abspeichern kann.
    Das Programm erinnert mich an Fstream für OS X bzw. Phone OS.
    Danke für den Hinweis.

  3. Hab bis jetzt nur VLC dafür genutzt [und weil VLC nicht auf mein Iphone zugreifen kann gezwungener massen Rhythmbox zum syncronisieren via iPhone (aber wenn iTunes syncronisiert ist das von Rhythmbox geschichte)]

  4. Super Tipp! Ich habe meine Sender erst einmal alle eingefügt. Jetzt kann ich per 90Elf auch schön die Bundesliga hören ohne großes Programm.

  5. Bei mir sagt er leider, dass ein Plugin von Gstreamer fehlt. Hat jemand eine Idee, was ich da noch installieren musss? Eigentlich habe ich GStreamer installiert. Eine Suche ergab auch nichts so richtig.

  6. Danke für den klasse Tipp!

    @rob: Ich habe einfach das das Paket ubuntu-restricted-extras installiert, dort ist alles dabei (und noch mehr), was Du brauchst.

  7. Schönes Tool, danke für den Tip 🙂

    Kennt das auch jemand für Fedora 12? Ich habe es nun für Debian, aber auf meinem Fedora 12 würde ich es auch gerne haben.

    mfg

    • Hallo ViNic, Radio Tray ist ja in Python geschrieben. Wahrscheinlich reicht es das .tar.gz Archiv mit dem Quellcode runterzuladen, die nötigen Abhängigkeiten zu installieren und dann die „radiotray“ auszuführen.

  8. Sehr schönes Proggi 😉

    @rob, ich vermute das bei dir die „gstreamer0.10-plugins (bad)“ fehlen für mp3 ect. einfach über Synaptic nachinstallieren.

    Wer eine noch eine Alternative für Rhythmbox sucht sollte sich auch einmal die neue Version von „Exaile“ 0.3.x ansehen finde sie sehr gelungen http://www.exaile.org
    Auch eine Alternative ist der neue Amarok 1.4 Nachfolger „Clementine“ , gerade in der Version 0.2 erschienen , übrigens auch für Windows oder Mac.
    http://code.google.com/p/clementine-player/

  9. Dieses kleine feine Programm zu den Startprogrammen hinzufügen, aus dem eigentlichen Menü entfernen, das Symbol der Elementary-monochrome Optik anpassen und schlussendlich (über der Radioliste der ARD) seine Sender hinzufügen.
    So einfach kann man mich glücklich machen. 🙂 Danke Christoph für diesen Tipp.

    @basic: Exaile schaut auf den Bildern immer wieder nett aus, allerdings bekam ich dieses Programm noch nie bei mir zum Laufen. Egal unter welcher Ubuntu-Version. Bei 10.04 ist es der Fehler „SyntaxError: EOL while scanning string literal“. Von daher…Danke nein. 😉

    • Hallo Jens, eigentlich sollte das Programm als Applet komplettt neu geschrieben werden… Das Benachrichtigungsfeld ist für Nachrichten und dient eigentlich nicht als „Ablageplatz“ für laufende Programme.

  10. Hi,
    danke für den Hinweis. Allerdings hängt das Programm nach ein paar Minuten oder beim Senderwechsel. Da Rhythmbox bei mir nicht viel frisst, nutze ich das weiterhin.

    Gruß
    yahubu


  11. Matthias:

    Super Tipp! Ich habe meine Sender erst einmal alle eingefügt. Jetzt kann ich per 90Elf auch schön die Bundesliga hören ohne großes Programm.

    wie machst du das denn? Also wie sind da die urls?

  12. Hallo, Christoph! Hast du – oder jemand anders in deinem Blog – eine Ahnung, wo man RadioTray auch als .rpm-Paket herbekommt? mit alien umwandeln geht nicht, dafür sei man nicht atorisiert, heißt es. Und als .tar.gz kann ich es auch nicht installieren.

  13. @Linu74:
    Schönen Dank! Aber es geht trotzdem nicht, zu viele und verschachtelte Abhängigkeiten. Ich muß in Mandriva 2010.2 ohne MIB und MUD auskommen, denn sobald ich diese Repos reinschreibe, wird mir das System kaputt aktualisiert. 3mal nacheinander. Jetzt habe ich zwar ein funktionierendes System, aber es fehlt halt einiges. Eins steht fest: Linux ist wirklich nix für Anfänger, zumindest nicht mehr…

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