Kleinerer Schriftstücke wie Briefe, Bewerbungen oder Rechnungen erstelle ich wie auch größere Arbeiten meist mit LaTeX. Dabei verwende ich meist den praktischen LaTeX-Editor Gummi. Ich finde das Programm sehr gelungen, da ich direkt im LaTeX-Code schreiben kann, aber immer auch das spätere Ergebnis im Blick habe. Allerdings geht es schon länger mit der Entwicklung von Gummi nicht mehr richtig voran: Die Webseite ist offline (ich kann leider nicht nachvollziehen seit wann, die TLD midnightcoding.org meldet nur „back soon! -alexandervdm“) und die letzte Version des Editors ist schon über zwei Jahre alt. Da Gummi allerdings freie Software ist, muss das nicht das Ende des Programms bedeuten. Es gibt eine aktuellere Version mit GTK3-Support und einer Reihe von kleinen Verbesserungen.

Wei-Ning Huang, ein bei Google angestellter Entwickler aus dem Gummi-Team und Betreiber des Gummi-PPA für Ubuntu, geht es wohl genauso. Er pflegt allerdings in seinem GitHub-Repository eine deutlich aktuellere Version von Gummi. In seinem Zweig wurde das Programm auf GTK3 portiert und auch eine Reihe von Bugs geschlossen. So macht Gummi auf einem System mit der Gnome Shell eine deutlich bessere Figur. An den Funktionen des Programm hat sich durch die neue Version allerdings nicht wirklich etwas geändert — muss es auch nicht. Unter Arch Linux könnt ihr diese Version sehr leicht aus dem AUR installieren.

Gummi-GTK3 unter Arch Linux installieren

$ pacaur -S gummi-gtk3-git

Ein PPA-Paketquelle oder DEB-/RPM-Pakete der GTK3-Version von Gummi für andere Distributionen konnte ich bisher noch nicht finden. Wer Gummi-GTK3 unter einer anderen Distribution nutzen möchte, der müsste sich daher die Software selber bauen. Da dies sicherlich vielen von euch zu aufwändig wäre, habe ich Wei-Ning mal angesprochen, ob er die GTK3-Version nicht in sein Ubuntu-PPA einpflegen möchte. Am besten wäre natürlich Gummi würde die nächsten Versionen ganz offiziell auf GTK3 portieren, vielleicht geschieht dies ja nun auch bald.

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13 Kommentare

    • Hi Christian, für längere Texte arbeite ich entweder mit Kile oder mit LaTeXila. Ersteres ist halt eine Qt-Anwendungen, LaTeXila basiert auf GTK — und ist mir persönlich alleine aus diesem Grund sympatischer. Kile wiederum greift auf KatePart zurück, die sehr leistungsfähige Editor-Komponente aus KDE, was auch wieder seine Vorteile hat. Schau dir daher diese beiden Anwendungen mal genauer an. Grüße, Christoph.

  1. ich werd mir dann LaTexila mal anschauen, ich nutze im moment Texmaker (auch eine QT Anwendung) und war bis auf das Design eigentlich immer recht zufrieden damit, laut Wiki sollten die Funktionen ja fast identisch sein.

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