Ich nutze Pi-hole, um Anzeigen und missbräuchliche Webseiten für alle Geräte in meinem lokalen Netzwerk zu blockieren. Besonders bei Smartphones und smarten TV-Geräten ist dies wichtig, da man hier weniger tief ins System eingreifen kann.
Doch nicht alle Haushaltsmitglieder sind begeistert, dass nun manche Anzeigen nicht mehr funktionieren – etwa die Werbeblöcke in der Google-Suche. Das muss man nicht unbedingt nachvollziehen können, aber es ist nun mal so.
Zum Glück bietet Pi-hole eine Lösung: Über die Gruppenverwaltung kann ich bestimmten Geräten nur einen Basis-Schutz geben, während andere weiterhin von vollständigem Adblocking profitieren. Ich zeige euch, wie ihr eine zusätzliche Gruppe „AdblockLite“ anlegt und bestimmte Geräte dort zuweist.
Die Gruppe „AdblockLite“ anlegen
Um eine neue Gruppe zu erstellen, müsst ihr euch zunächst in die Pi-hole-Weboberfläche einloggen. Diese erreicht ihr über http://pi.hole/admin/
. In der Gruppenverwaltung (Group Management) unter Groups könnt ihr nun eine neue Gruppe hinzufügen. Gebt ihr zum Beispiel den Namen „AdblockLite“ und speichert die Änderung. Damit ist der Grundstein für selektives Adblocking gelegt.

Werbeblocker-Listen gezielt zuweisen
Nun gilt es festzulegen, welche Blocklisten für welche Gruppen gelten sollen. In der Gruppenverwaltung findet ihr unter Lists eine Übersicht aller aktivierten Listen. Standardmäßig sind diese für alle Geräte aktiv, doch hier könnt ihr Anpassungen vornehmen.
Entfernt für die Werbeblocker-Listen wie EasyList die Zuweisung zur neuen Gruppe „AdblockLite“, sodass diese nur noch für die Standardgruppe Default aktiv sind. Sicherheitslisten wie Emerging Threats sollten jedoch weiterhin für beide Gruppen gelten, damit alle Geräte im Netzwerk zumindest einen Basisschutz genießen.

Geräte der „AdblockLite“-Gruppe zuweisen
Damit bestimmte Geräte von der neuen Konfiguration profitieren, müssen sie explizit der „AdblockLite“-Gruppe hinzugefügt werden. Dazu navigiert ihr in der Pi-hole-Oberfläche zum Bereich Clients und fügt dort die entsprechenden Geräte per IP-Adresse oder Hostnamen hinzu. Anschließend ordnet ihr diese der Gruppe „AdblockLite“ zu. So wird sichergestellt, dass diese Geräte nicht von den vollständigen Adblocking-Regeln betroffen sind, sondern nur noch den Basis-Schutz erhalten.

Änderungen übernehmen und testen
Nach diesen Anpassungen müssen die neuen Einstellungen wirksam werden. Dazu könnt ihr in der Weboberfläche unter Tools den DNS-Resolver neu starten. Danach sollten die betroffenen Geräte nur noch durch die in „AdblockLite“ aktivierten Listen gefiltert werden. Eventuell muss auch noch einmal kurz die Netzwerkverbindung der betroffenen Rechner getrennt und wieder neu aufgebaut werden.


Fazit
Dank der Gruppenverwaltung in Pi-hole lässt sich das Adblocking individuell steuern. Während einige Geräte weiterhin von maximaler Werbeblockierung profitieren, erhalten andere nur noch einen Basis-Schutz. So kann jeder im Haushalt nach seinen eigenen Vorlieben surfen – und niemand muss sich über verschwundene Werbeanzeigen ärgern. Mit dieser Lösung bleibt das Netzwerk dennoch gegen bekannte Bedrohungen geschützt und bietet gleichzeitig mehr Flexibilität für unterschiedliche Nutzeranforderungen.