Seid Ihr es auch leid auf einschlägigen Seiten von neuen Android-Programmen im Market zu lesen und dann festzustellen, dass sich dieses Programm aus dem „deutschen“ Market noch nicht installieren lässt? Bei manchen Anwendungen sind solche Einschränkungen ja zu verstehen, so macht es bspw. keinen Sinn die Tagesschau-Anwendung weltweit über den Market anzubieten, wenn die Streams nur Innerhalb von Deutschland abgerufen werden können, doch die eine oder andere Anwendung könnte auch hier in Deutschland funktionieren. Wenn man sie denn im Market finden würde. Mit dem MarketEnabler findet sich jedoch eine Lösung für dieses Problem.
Der Android-Market ist in verschiedene „Regionen“ unterteilt. So können Entwickler bestimmen in welchen Ländern und bei welchen Netzbetreibern ihre Anwendungen im Market erscheinen sollen. Das unter der GPL lizenzierte Programm MarketEnabler (Market-Link) kann nun solche Einschränkungen umgehen, indem es dem Market einen falschen Standort vortäuscht.
Leider ist für diesen Vorgang ein Android-Handy mit Root-Zugang nötig. Ohne diese Rechte, kann der MarketEnabler die nötigen Einstellungen im Telefon nicht verändern. Einmal gestartet kann man aus der „Settings List“ eine Reihe von Anbieter auswählen. Die interessantesten Anbieter werden wohl die US-amerikanischen sein. Drückt man für einen kurzen Moment auf einen Eintrag, so bekommt man ein Auswahlmenü, über das man den Anbieter setzen kann.
Die Einstellung bleibt so lange aktiv, bis man sie entweder von Hand zurücksetzt (auf der Startseite gibt es einen Button dafür) wird. Alternativ könnte man das Telefon auch neu starten oder in den Flugmodus versetzen. Wer permanent eine andere Einstellung nutzen möchte, der kann beim Setzen des Anbieters auch bestimmen, dass dieser Eintrag beim Booten des Handys automatisch gesetzt wird.
Getestet habe ich den MarketEnabler mit einem HTC Desire und LeeDrOid als ROM. Nach dem Setzen des Anbieters auf „[us] T-Mobile“ war ich in der Lage Anwendungen wie bspw. Veve aus dem Market zu installieren, die vorher nicht gefunden werden konnten. So lange diese Anwendungen dann nicht weitere Geofucking-Maßnahmen ergreifen, kann man diese dann auch verwenden.
Vorsicht mit custom roms (z.B. cyanogen)! Wenn man das Netz faked wechselt (je nach custom rom natürlich) auch der APN-Eintrag automatisch = roaming Gebühren! Also am Besten nur faken wenn WLAN genutzt wird.
(War zumindest vor einem Jahr bei mir so, deswegen nutz ich den ME lieber nicht mehr :))
Nicht ganz.
Die neueren versionen von MarketEnabler ändern nur den notwendigsten code d.h. nur den SIM Provider code und die APN’s gehen meistens auf Netzwerk und Provider code aber man kann die ja auch manuel rausnehmen.
Automatisch auf roaming wird es nie gehen da MarketEnabler nur die runtime settings im phone ändert und nichts an der SIM oder der Netzanmeldung selbst macht, es geht nur um die infos die von lokalen apps wie dem market ausgelesen werden.
Hast du dein Android gerootet, Christoph? Ich selbst habe es noch nicht gemacht, da ich mir noch nicht ganz über die Vor- und Nachteile sicher bin. Wäre das nicht mal ein Thema für einen Artikel?
Ja, ich hatte zuerst mein HTC Desire mit unrevoked gerootet und jetzt LeeDrOid ein Custom-Rom eingespielt. Das Rooten an sich hat halt den Vorteil, dass du solche Spielchen wie hier machen kannst. Für mich wichtig sind auch Anwendungen wie ShotIt (zum erstellen von Screenshots) oder wie Webkey, für die man eben Root-Rechte braucht. Rooten, nur um des Rootens Willen, würde ich nicht machen.
LeeDrOid für das Desire finde ich ganz schick. LeeDrOid ist ein CyanogenMod plus die Sense-Oberfläche von HTC. Das heißt du hast die bessere Performance und alle Freiheiten von CyanogenMod, verlierst aber nicht die doch gar nicht so schlechte Sense-GUI. Dazu wirds hier auf jeden Fall noch einen Bericht geben 🙂