Adobe hat heute die erste Beta des zukünftigen Adobe Flash 11 veröffentlicht und sein Versprechen gehalten. Als vor einiger Zeit die Testversionen des 64-Bit Flash Builds für Linux eingestellt wurden, hat man zugesagt, dass man beim nächsten größeren Release 32- und 64-Bit gleichwertig unterstützen wird. Dies ist nun der Fall, neben Stage3D und verbesserten Codecs, gibt es nun 64-Bit Versionen des Flash-Players für Windows, MacOS X und natürlich auch Linux. Somit kommt Adobe nun endlich mal in der Welt der 64-Bit Systeme an.

Die Beta kann prinzipiell für alle OS aus den Adobe Labs heruntergeladen werden. Für Linux gibt es wie gewöhnlich keine Pakete, sondern einfach nur ein tar.gz Archiv mit der Bibliothek. Im Prinzip reichen diese Archive aus, um Flash auf jedem Linux-System zu installieren. Entpackt das Archiv, schnappt euch die dort enthaltene libflashplayer.so und verfrachtet sie nach ~/.mozilla/plugins. Achtet dabei drauf, dass ihr auf einem Debian, Mint oder Ubuntu eventuell über…

$ sudo apt-get remove --purge flashplugin-installer nspluginwrapper

…den 32-bittigen Flash-Player inkl. dem Wrapper-Skript deinstalliert, sonst kann es dazu kommen dass trotz der manuell installierten 11er Beta die 10er Version geladen wird. Alternativ könnt ihr bei Linux Mint oder Ubuntu auf das PPA von SevenMachines zurückgreifen, es enthält immer die aktuelle Version des Flash-Players (auch die Betas) und ist schon für Lucid, Maverick und Natty aktualisiert worden.

$ sudo mkdir /usr/lib/kde4/ #Für alle "Nicht-KDEler"...
$ sudo add-apt-repository ppa:sevenmachines/flash
$ sudo apt-get update
$ sudo apt-get install flashplugin64-installer

Wie dem auch sei, egal ob ihr Adobe Flash manuell oder mit dem PPA installiert habt, nach der Installation müsst ihr euren Browser neu starten und am besten über „about:plugins“ prüfen ob auch nun wirklich Adobe Flash 11 geladen wird. Großartige Unterschiede konnte ich in einem kurzen Test nicht feststellen, der Aufwand lohnt sich also nur für Leute die sich von der „richtigen“ 64-Bit Version weniger Probleme oder eine bessere Performance erhoffen.

Adobe Flash 11 als 64-Bit Version in Ubuntu

21 Kommentare

  1. Das wurde ja auch einmal Zeit, lange genug hat es ja gedauert, auch wenn es erst einmal nur eine „Beta“ ist. Danke Christoph für den informativen Bericht. Momentan surfe ich mit Google-Chromium…Firefox ist sehr oft bei Flashanwendungen eingefroren…und das war ziemlich nervig.

    tobs

  2. Super, gestern erst das alte Flash installiert auf mein 64er^^.

    Was hast du bei dem „kurzen Test“ denn alles ausprobiert?

    Würde mich brennend interessieren, ob FullHD Videos nun performat laufen über Flash und ob der Prozessor immer noch so ausgelastet wird wie früher.
    Wird zudem nun eig. schon WebM (VP8) unterstützt von Flash?

    • Leider kann ich die Performance nicht mehr so gut testen, da mein Desktop mittlerweile „leider“ genug Leistung hat um auch hochauflösende Flash-Videos im Vollbild abzuspielen. Früher mit meinem Athlon X2 konnte ich damit meinen Rechner wunderbar in die Knie zwingen 😉

  3. Jea das erste Mal seit 2 Jahren einen kompletten System-freeze nach dem Abspielen eines YouTube-Videos. Danke Adobe für diese tolle Beta-Version (was sonst?) und Flash im Allgemeinen!
    Es wird echt Zeit für HTML5…

    • Eigentlich – wenn ich richtig überlege – könnte ich persönlich mittlerweile fast vollständig auf Flash verzichten. Wenn ich mir es so recht überlege, dann brauche ich Flash eigentlich nur für YouTube und Vimeo und für beide Dienste gibts mittlerweile HTML5-Player. Bleiben nur noch abundan SpOn-Videos und Co.

      • Momentan nervt mir nur, dass es keinen wirklichen Fullscreen Modus gibt bei den HTML5 Playern und die Performance beim abspielen von Videos hat ich bei mir auch nicht verbessert im Vergleich zu Flash :/ .

        Kenn jmd. eig einen simplen Videokonverter von avi zu webm, welcher mit mehreren Prozessorkernen zurechtkommt (verwende normalerweise miro/ffmpeg allerdings verwendet er nur einen Kern)?

  4. Läuft einwandfrei mit Fx und Chrome. Ist zu erwarten, dass beim Ugrade auf Oneiric das ppa deaktiviert wird? Das macht Ubuntu ja teilweise nur zu gerne.

    • Bei einem Distrubutions-Upgrade werden ganz bewusst sämtliche PPAs deaktiviert. Das wird mit Absicht so gemacht und passiert nicht aus Zufall 😉 Unter Oneiric wird das PPA ja eigentlich auch nicht gebraucht, da – wenn bis dahin Adobe Flash 11 freigegeben wird – ja dann die neuste Version installiert wird.

  5. Warum wird eigentlich, wenn man Ubuntu oder Kubuntu herunterladen will angezeigt, dass die 32-Bit-Version empfohlen wird ?

    Weil es keine richtige Version des Adobe Flash Players für 64-Bit-Systeme gibt?

    Meine Freundin hatte Kubuntu 10.04.2 LTS 64-bit-Version installiert und dann konnte sie iwann nicht mehr normale Videos angucken, hab‘ ihr dann Kubuntu 10.04.2 LTS 32-bit-Version installiert. Seitdem klappt alles 😛 !

    • Ich nehme alles zurück und behaupte das Gegenteil: Seit der Installation gestern ist Chrome nur noch am hängen: Scrollen geht so gut wie gar nicht mehr (man muss oft 20s warten, bis er überhaupt wieder reagiert), Flash-Applikationen (YouTube, SoundCloud, …) reagieren auf Mausklicks erst nach Minuten etc. pp. …
      Wie seltsam, dass es gestern zunächst so gut geklappt hat (und das waren 1080p-Videos).

      • Hast du Chrome so konfiguriert, dass der Browser den im System installierten Flashplayer benutzt? Denn eigentlich bringt ja Chrome seine eigene Flash-Bibliothek mit.

        • Extra konfiguriert habe ich ihn nicht, aber about:plugins zeigte nach Installation (und späterer Deinstallation) jeweils die richtige Version an.

        • In der Tat, ist auch bei mir so. Chrome zieht die /usr/lib/flashplugin-installer/libflashplayer.so an, nutzt also den im System installierten Flashplayer. Ist das nur unter Windows so, dass Chrome seinen eigenen Flashplayer mitbringt?

  6. Im Vergleich zum Square P3 beta player vom 17.11.2010 (Tolle Releasepolitik, Adobe!) katastrophale Leistung im Fullscreen (wie bei den älteren Versionen vor „Square“)

    5-9 FPS Fullscreen bei 720p Videos und wieder der alte Fehler, daß wenn in einem anderen Tab ein Flashvideo oder ein Flashapplikation geladen wird, das Videobild im vorherigen Tab verschwindet und der Player dort seine Arbeit einstellt. Ebenso ist (wiedereinmal) unter Linux absolut keine Beschleunigung durch die Graphikkarte zu bemerken (im Gegenteil).

    Mein Fazit:

    Mist -> Schrott -> Adobe. Müll für Millionen.

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