Es gibt ja Leute, die finden die Ribbon-Oberfläche der aktuellen Office-Versionen den letzten Schrei. Wie man dazu auch steht, unter Linux gibts es das nicht. Wirklich? Aus China kommt das Kingsoft Office, aka KSOffice oder WPS Office. Bislang gab es die Software für Windows und Android, nun aber hat man wohl aber auch eine Linux-Variante gebaut. Ob man unter Linux ein Office braucht, das primär die Microsoft-Office-Formate benutzt, ist sicherlich fraglich. Aber vielleicht schließt das Kingsoft Office bei den Usern eine Lücke, die oft mit diesen Dokumenten umgehen müssen, und mit dem Support der Formate in LibreOffice nicht zufrieden sind.
Die Wikipedia beschreibt das Kingsoft Office als „ein Office-Paket für Windows und Android, das in seiner Bedienbarkeit eng an Microsoft Office angelehnt ist und Funktionalitäten und Dateiformate der aktuellen Microsoft-Office-Pakete anbietet.“ Entwickelt wird das Programm vom chinesischen Unternehmen Kingsoft Corporation. Ich persönlich kannte bisher nur die Android-Version des Programms, hatte bisher aber auch noch nicht wirklich den Drang das Programm unter Android auszuprobieren.
Neuerdings scheint man auch an einer Linux-Version des Office-Pakets zu arbeiten, mein chinesisch ist nicht wirklich der Bringer, aber auf der Download-Seite gibt es Alpha- und Beta-Versionen als RPM- und DEB-Pakete, wie auch als distributionsunabhängiges .tar.gz-Archiv. Die Versionsnummer des Office-Pakets ist 8.1.0.3703, die Windows-Version ist allerdings KingsOffice 2012, aufgrund des Ribbon-Design würde ich allerdings hier um eine neuere Variante handelt.
Für einen schnellen Test habe ich das Debian-Paket unter Ubuntu 12.04 in einer virtuellen Maschine installiert. Bei einem ersten Start des Office versteht man allerdings im wahrsten Sinne des Wortes nur chinesisch, damit man es auf Englisch laden kann, muss man ein paar Dateien des Pakets aus dem System löschen.
$ cd /opt/kingsoft/wps-office/office6/2052 $ sudo rm qt.qm wps.qm wpp.qm et.qm
Auf den ersten Blick macht das Office einen gar nicht so schlechten Eindruck, aber ganz abgesehen von den Funktionen, macht es in meinen Augen hierzulande jedoch beim aktuellen Entwicklungsstand kaum einen Sinn das Kingsoft-Office unter Linux in der Praxis zu nutzen.
Es ist trotz „Hack“ teils auf Chinesisch, andere Sprachen als Englisch fehlen, eine Rechtschreibkorrektur für deutschsprachige Texte fehlt und von den Formaten unterstützt das Office nur das eigene proprietäre Format und die MS-Office-Dateien. Aber hey, ein brandneues Office aus China für Linux hat man nicht oft unter den Fingern!
Hot Shit – nicht, dass man es brauchen würde, aber trotzdem eine interessante Story. Habe den Sinn der Ribbons allerdings noch nie verstanden. Wahrscheinlich sollen sie effizienter für die Leute sein, die alles mit der Maus machen.
Aber schöner ist doch möglichst viele Leisten auszublenden und dann mit dem leeren Blatt zu arbeiten 😉
Apropo „leeres Blatt“ – das wäre schön.
Nur bekommt man diese links rechts, oben unten nach außen offenen Kanten auf dem weissen „leeren“ Blatt nicht ausgeblendet.
Weiss Du vielleicht Rat?
Schönen Gruß
Theo
Nicht schlecht, muss man mal wirklich sagen.
Aber wer wirklich unter Linux mit Office Dokumenten arbeiten muss, für den reicht doch eigentlich auch Wine + Office 2010 😀
Dennoch danke für die Vorstellung, sieht schon sehr gut aus. Nur für die Produktive Arbeit nicht zu verwenden, da ja keine Unterstützung für andere Sprachen 😉
bleibt nur noch die Frage offen, unter welcher Lizenz dieses Officesystem vertrieben wird?
Sieht mir nicht Open Source aus.
Greetz
Mark
Wenn schon ein anderes Office-Paket als LibreOffice und Co. dann doch lieber Softmaker Office (http://www.softmaker.de).
Das kann ich nur bestätigen. Nachdem ich mich lange genug über Open bzw. Libre Office geärgert hatte, bin ich im letzten September endgültig auf Softmaker Office umgestiegen; keine Abstürze mehr, intuitive Bedienbarkeit, alle erforderlichen Funktionen, guter Support und vor allem der Datei-Austausch und das gemeinsame Arbeiten mit Microsoft-Office-Nutzern und den MS-Formaten funktionieren reibungslos. Schließlich kann man von Geschäftspartnern nicht verlangen, dass sie auf das Open Document Format umsteigen, das von Softmaker übrigens auch unterstützt wird. Und dann wären da noch die Android Versionen der einzelnen Programme. Das alles gibt es, wie ich finde, zu einem sehr fairen Preis. Meiner Meinung nach gibt es für Linux viel zu wenig solcher Angebote. Ich zahle gern für eine Software anstatt mich mit halbfertiger kostenloser Software herumzuärgern, die leider überwiegt.
Ein chinesischer Klon der oberfläche, naja… Ich halte nichts von Software- und Designpatenten, aber da es sie nun mal gibt, sollten sie genau so was eigentlich verhindern.
Davon abgesehen ist eine Oberfläche allein ja noch nichts wert, wenn der Unterbau nichts taugt, d.h. in dem Fall, ms-formate vollständig unterstützen kann. Ich kann mir irgendwie nicht vorstellen, dass die das deutlich besser geschafft haben sollen, als Libre Office oder Softmaker Office.
Genau das habe ich mir auch gerade gedacht. Ich bin mit Libre Office sehr zufrieden und sollte es doch einmal irgendwo hängen greife ich auch lieber zu Office 2010 + Wine
Ich habe neben LibreOffice noch MS Office 2007+Wine da brauche ich so-etwas nicht. Aber es sieht trotzdem nicht schlecht aus.
Ich muss Office mit Endnote nutzen, da ich mit mehreren M$ Nutzern zusammen Paper schreibe. Leider läuft aber Endnote nicht wirklich mit WINE. Auf alternativen zu Endnote lässt sich mein Chef leider nicht ein…..wollte nur mal rum heulen….
OOo hat mich während meiner Diplomarbeit mächtig genervt. Calc kann zb keine Charts als Bild exportieren! WTF! Ich muss sich per Copy&Paste in Draw schaffen, dort kann ich dann als Bild speichern. Dabei geht aber auch gerne mal was verloren, oder Elemente haben ne andere Größe. Das hat mich mächtig viel Zeit gekostet!
Schaut interessant aus, ist aber wohl auch nicht DIE Lösung.
Übrigens verstehe ich die Lobhudeleien, die man immer wieder so liest, auf die Softmaker Office nicht ganz. Wirkliche Probleme habe ich mit .doc/.docx Dateien in der LO mit so ziemlich genau vier Stück. Und die stellt die o.g. Office auch nicht richtig da. Wo ich jetzt anpassen muss, ich mir dann schon egal.
Und solange ich nervige .docx-Datein (etc.) nur drucken können muss, sind die MS-Webapps im Skydrive ja echt eine praktische Alternative, ohne den eigenen Rechner zu belasten.
Ich gebe dir Recht, dass auch Softmaker 2012 Word-Dokumente nicht immer ganz einwandfrei darstellt. Im Vergleich zu Open bzw. Libre Office sind das nach meiner Erfahrung aber Kleinigkeiten. Zuletzt habe ich mit einem Partner zusammen ein 80-Seiten-Dokument geschrieben, er in Word, ich in Textmaker 2010. Das lief nicht ganz aber doch fast reibungslos, nachdem wir zuvor mit Libre Office der Verzweiflung nahe waren.
Ich verwende zur Zeit Libre Office, überlege aber auch auf Softmaker zu wechseln, weil ich es satt habe, daß immer wieder Kleinigkeiten nicht funktionieren.
Zuletzt irgendwelche Einstellungen einer Grafik.
Konnte alles richtig anklicken und auswählen, nur es wurde nicht gespeichert.
OO und LibreOffice sind nicht nur Programme mit einer schlechten Bedienoberfläche sondern noch viel unfertiger wie das Original.
@kreativnix,
„OO und LibreOffice sind nicht nur Programme mit einer schlechten Bedienoberfläche sondern noch viel unfertiger wie das Original.“
Das sehe ich ganz anders. Was ist denn an Libreoffice oder OO unfertig und was soll denn bitte an der Bedieneroberfläche schlecht sein?