Angetrieben von JavaScript läuft Linux direkt im Browser

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Gibt es bei euch auch ab und an Momente, wo ich einfach nur staunen könnt? Der französische Hacker Fabrice Bellard (Wikipedia) hat bei mir mit seinem in JavaScript geschriebenen JS/Linux Emulator für den Browser mal wieder für so einen gesorgt. Der Emulator sorgt dafür, dass ein 2.6.20er Linux-Kernel inkl. BusyBox und QEmacs im Browser laden. Wozu das gut sein mag? Eigentlich ist das eher eine Demo, einen richtigen Anwendungsfall gibt es vorerst einmal nicht. Fabrice nennt jedoch aber selber ein paar mögliche Anwendungsgebiete…

  • Benchmarking of Javascript engines (how much time takes your Javascript engine to boot Linux ?). For this particular application, efficient handling of 32 bit signed and unsigned integers and of typed arrays is important.
  • Client side processing using an x86 library, for example for cryptographic purposes. For such application, the x86 emulator can be modified to provide an API to load x86 dynamic libraries and to provide a js-ctypes like API to call the C/C++ functions from javascript.
  • A more advanced version would allow to use old DOS PC software such as games.

Wer schon immer mal ein rm -rf / ausprobieren wollte, der kann das nun sicher und ohne Gefahr im Browser probieren 😉 Das Ganze braucht übrigens einen aktuellen Browser. Es braucht mindestens Firefox 4 oder Chrome/Chromium in einer aktuellen Ausgabe, wobei der Firefox eine deutlich bessere Performance liefern soll.

8 Kommentare

  1. Wenn das ganze noch etwas weiterentwickelt wird, können alte DOS-Spiele über den Browser laufen. Wenn noch eine richtige Netzwerkunterstütung hinzukommt, könnte man sogar schnell mal einen TestApache in einem Chrometab laufen lassen. (Evtl. sinnvoll für ChromeOS Systeme 😉 )

    Nachteil, Strg+W und der ganze Spass ist vorbei 😀 .

        • Ja das wär toll, ein ganzes Ubuntu im Netz, mit Javascript angetrieben… *träum*
          Sowas ähnliches gibts ja sogar schon mit solchen Cloudsystemen wie http://cloudme.com (das läuft technisch auch mit Ubuntu…). Das wär mal wirklich sinnvoll für ChromeOS.
          Für andere OS‘ halte ich das aber nur für ne Spielerei.

          Aber diese Javascript-Shell ist doch noch was anderes, denn der Linux-Kernel wird nicht vom Server geladen sondern aus dem Skript.
          Aber wenn ein komplettes Linux mit X.org, Desktopumgebung etc. aus nem Javascript geladen würde, ich glaub da dauert das Laden der Seite länger als der Download der Ubuntu-ISO. Außerdem bräuchte man genug Arbeitsspeicher um so ein Monsterscript laufen zu lassen.
          Andererseits könnte man natürlich evtl das Script so konzipieren, dass beim Klick auf ein Icon ein weiteres Script lädt, das das entsprechende Programm lädt.

          Naja, das sind alles noch Zukunftsvisionen, wer weiß ob und wann die wahr werden…
          Aber die Shell ist ein toller Anfang.

  2. Das wird die Zukunft sein oder so ähnlich. Fragt sich nur, ob dies irgendwan frei unter der GPL-Lizenz erhältlich ist und so auf dem eigenen Webspeicherplatz verwendet werden darf. Schön wärs.

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