Canonical hat ja schon öfters angekündigt an der Usability und am Aussehen von Ubuntu zu arbeiten. Doch auch mit der nächsten Ubuntu Version, die im Oktober erscheinen wird, scheint es wieder kein neues Design zu geben. Die Ankündigung das Design zu ändern ist schon eine Art Running Gag in der Community…

Doch wie es aussieht scheint Canonical die Usability höher zu gewichten als das Aussehen. Zusammen mit der University of Sussex betreibt man eine Umfrage zur Usability in Ubuntu Jaunty…

This survey is part of a larger study undertaken by the informatics department of the University of Sussex sponsored and supported by Ubuntu’s official sponsor Canonical. The study is based on the usability of Ubuntu 9.04 and data collected will lead to re-design proposals for the next major release of Ubuntu. The questionnaire comprises of 17 questions (15 multiple choice & 2 optional extended feedback questions) and should take no longer than 5-10 minutes. Results are confidential and your anonymity is guaranteed.

Dazu kommt noch ein Usability-„Labor“, in dem an Probanden die Benutzerfreundlichkeit wissenschaftlich untersucht wird. Interessenten im Raum London/Brighton können sich bewerben und so 40 Pfund verdienen sowie in Canonical reinschnuppern. Die dort gewonnen Erkenntnisse werden in Ubuntu und natürlich auch Upstream einfließen. Die Details zur Anmeldung findet man bei der vorhin genannten Umfrage.

The researchers are also looking for participants to take part in short (45 mins – 1 hour) computer task based interviews in their own homes for a £40 payment incentive. Participants need to be in London or the south east (UK) to apply. Participants in the Brighton area will take priority.

Bleibt noch ein weiteres Projekt das Canonical auf die Beine gestellt hat. Im One Hundred Paper Cuts Projekt möchte man ein hundert kleine, die alltägliche Arbeit behindernde Bugs/Schwächen von Ubuntu Upstream, also beim Projekt selber, beheben. Dazu wird speziell die Community aufgerufen Paper Cuts zu finden und Bugs in Launchpad als solche zu markieren. Informationen und Hinweis wie die Bugs zu markieren sind, findet man im Blog von David Siegel (siehe Link weiter oben).

Ich persönlich halte diesen Ansatz sinnvoller als lediglich am Design zu basteln. Das Design von Ubuntu ist nicht schlecht, vor allen Dingen hat man sich mit Braun/Orange einen Wiedererkennungseffekt geschaffen. Es ist besser sich um die alltäglichen kleinen Ärgernisse zu kümmern, die jeden Treffen können, als permanent am Design zu schrauben, das man zum einen eh nicht völlig frei gestalten kann (GNOME ist GNOME, da kann auch Canonical nicht groß etwas ändern) und zum anderen wird ein neues Design auch nicht jedem Gefallen.

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7 Kommentare

  1. Stimmt, Gnome wird wohl Gnome bleiben. Und man kann das Theme ändern. Das mit der Usability ist aber eine schwere Aufgabe. Selbst Microsoft hat für ihren schlichten Desktop in Windows 95 mehrere anläufe gebraucht, bis die es so hingebogen haben und es so verbessert haben wie es heute ist. Ich zb. nutze Ubuntu Remix auf meinem Netbook. Anfangs war ich von der angepassten Oberfläche begeistert. Nutzt es doch ziemlich gut das kleine Bildschirm aus.

    Mit der Zeit hat sich das aber gelegt. In den erst wenigen Wochen und Monaten wo ich es benutze, stelle ich fest das es eigentlich umständlicher ist, als zb. normales Gnome. Die obere Leiste läßt sich nicht einstellen. Wenn ich mehrere Programme starten will, muss ich auf das Ubuntu-Button gehen oder versuchen bestehende Programme zu minimieren. Ein einfaches Drag & Drop ist momentan nicht möglich. Alles Dinge die einen am flüssigen arbeiten behindern und sehr stören.

    Also wird man hier im Punkte Usability noch einiges machen müssen. Bin schon gespannt wie das Aussehen wird, zumindest hoffe ich das es nicht so bleibt wie es momentan ist.

  2. ich wüsste ja gern, warum nicht kde befragt wurde. Das scheint mir der usability Ansatz zumindest in die richtige Richtung zu gehen. Z.B. mit der Integration der plasma widgets und der immer besseren Übersicht der Systemeinstellungen. Hat zwar u.U. etwas „Apple-artiges“ aber man kann ja in manchen Fällen durchaus von anderen Oberflächen und Anwenderfreundlichkeit lernen.

  3. Die ersten 67% der Umfrage sind aber rein statistische Fragen, danach kommen dann nochmal zwei Fragen, ob man das Thema oder so angepasst hat und dann noch mal drei wie man die Oberfläche findet, was einem Probleme macht und was man sich für zukünftige Versionen wünscht.

    Den Ansatz finde ich gut, das Verhältnis Statistik zu eigentlichen Thema ist aber mit 12 zu 6 irgendwie daneben.

  4. ich finde das braun/orange auch gut, so wie es ist.
    das war für mich irgendwie der umstieg auf ubuntu. liegt kommisch, is aber so…
    das ganze „gewackele“, etc. brauche ich auch nicht. ich finde, man sollte sich auf die details konzentrieren. die oberfläche sich irgendwie „kindlich“ aus. wenn man sich zb. vista oder win7 anschaut, dann sind die datails wie schriften, kanten, icons, etc.. feiner.
    wenn man das in gnome einbaut, könnte ich mir vorstellen, dass für viele ein happy end geben könnte.

  5. @Vinic: naja, auf nem Netbook sollte man sich IMO auch eine andere Arbeitsweise angewöhnen: Mehr Tastatur, weniger Maus. In den Tastenkombinationen kannst du „alle Fenster minimieren und Desktop einbölende“ auf die Home-Taste oder Windows-Taste legen (je nach Modell), Drag&Drop wird durch CTRL+C und CTRL+V ersetzt etc.

  6. Es gibt zu viele Fenster, die ohne Not zu niedlichem Accessoir gemacht werden, und statt informationen zeigen sie Scrollbars.

    Statt dynamisch zu ermitteln, ob die Bildschirmgröße reicht, alle Informationen anzuzeigen (Datei öffnen, man sieht 3 von 67 Dateien), wenn man den Dialog groß genung wählt, bekommt der User so ein Zwergpincherfensterchen – teilweise ohne resize/fullsize-Button, so daß man es nichtmal manuell vergrößern kann.

    Zumindest bei Xubuntu ist das so, und mein Eindruck ist, die Unsitte nimmt zu.

    Irgendwer hat wahrscheinlich mal festgestellt, daß kleinere Fensterchen netter aussehen.

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