Ich wollte heute doch gar nichts mehr bloggen, doch diese Nachricht ist es einfach Wert. Der wohl beste Editor überhaupt wurde auf Linux portiert. UltraEdit gibt es nun auch für Linux. Auf der Homepage gibt es eine ausführliche Vorstellung des Editors sowie eine Übersicht aller Features. Die wichtigste Eigenschaft hat er behalten, ich habe ein 600MB großes Log in den Editor geöffnet und konnte ohne große Probleme in diesem Textmonster arbeiten.
Aktuell kostet UltraEdit für Linux mit $49.95 das Selbe wie die Windows-Version. Allerdings scheint dieser Preis nur für die Einführungszeit zu gelten, IDM markiert den Preis als Angebot, eigentlich würden $69.95 verlangt. Ob dies nur ein Marketingtrick ist, sei mal dahingestellt. Der Linux-Service von IDM ist vorbildlich. Es gibt 32- und 64-bit Pakete für alle großen Linux-Distributionen zum Download sowie ein TAR-GZ-Archiv mit einer fertiggebauten Version für „alle anderen“ Zwecke.
Es ist schön zu sehen, dass so langsam immer mehr hochqualitative kommerzielle Produkte auch für Linux umgesetzt werden… Ein kleiner Wermutstropfen ist jedoch, dass UltraEdit nicht auf GTK oder Qt aufsetzt, sondern wohl wxWidgets oder irgendwas in dieser Richtung für die GUI einsetzt.
ist die Verwendung von wxWidgets nicht gerade gut? Dadurch ist es doch unabhängiger von Gnome(gtk)/Kde(qt)/was weiß ich?!
aber mal eine Frage: Was ist jetzt der große Mehrwert gegenüber (bspw.) gedit oder vim?
Es sieht einfach nur nicht so hübsch aus 😉 Der größte Mehrwert liegt sicherlich darin, dass Entwickler weiterhin ihr Lieblingswerkzeug verwenden können. Viele viele Programmierer schätzen UltraEdit für seine Möglichkeiten. Für Menschen, die bislang auch ohne UltraEdit ausgekommen sind, besteht jedoch sicherlich keinen Grund sind jetzt nen Editor zu kaufen.
Eigentlich hätte die Linuxversion afaik schon Ende letzten Jahres kommen sollen. Ich kann mir persönlich nicht vorstellen, dass Linux ein großer Markt werden wird, weil es so viele kostenlose Alternativen gibt und UltraEdit für den Normaluser einfach viel zu überfrachtet ist.
Übrigens wenn UltraEdit wxWidgets verwendet, sollte es sich perfekt in GNOME oder KDE integrieren – die GUI von TrueCrypt z.B. benutzt auch wxWidgets und die sieht in Ubuntu genau wie jede andere Anwendung aus.
Mist, da habe ich mir extra den Feed der Herstellerfirma ab onniert, trotzdem lese ichs hier zuerst. Einfach in den letzten Tagen keine Zeit für den Feedreader gehabt 🙁
Nee, so viele Alternativen gibt es eben nicht.
Das ist ein Profi Werkzeug. Alleine schon die integrierten Diff Möglichkeiten, das spaltenweise editieren, die Möglichkeit per ftp mit HOST Rechnern zu arbeiten, das Dateiübergreifende Suchen/Ersetzen usw. findet man nicht bei Opensource Editioren zusammen. Man braucht immer mehrere Editoren. Mit Ultraedit hast du einen, den kennst du und was er verspricht, kann er auch. Wenn nicht, kann man mit dem Support sprechen und die suchen mit dir gemeinsam den Fehler und bauen ihn aus. (Fast wie bei Opensource Programmen 😉
@BED
Als Poweruser mag das stimmen, aber wer auf die meisten Funktionen nicht angewiesen ist, der wird bestimmt nicht UltraEdit benutzen, eben weil das Dingen viel zu mächtig und deswegen auch unübersichtlich ist. Ich kenne UltraEdit selber aus meiner Windowszeit.
Mir persönlich reicht sogar gedit total aus, nur schade dass es keine binären Dateien anzeigen kann. Da benötigt man einen weiteren Hexeditor.
Ich rechne dem Editor unter Linux echt schlechte Karten aus:
Er hat zwar echt nette Features. Aber nix, was nicht auch mit anderen Editoren gehen würde.
@Bed: FTP, sFTP usw. sind unter Linux Anwendungsunabhängig: sowas kann man ja einfach mounten (ganz einfach zB mit Nautilus).
Wer nicht auf die sehr mächtigen, aber schwer erlernbaren Editoren wie vim oder emacs steht, sollte sich mal Kate anschauen. Kann zumindest die angesprochenen Features auch (nur bei diff bin ich mir nicht sicher, aber da tut es zu not auch das richtige diff-tool).
Interessant zu hören, aber Bedarf danach nicht. Ich nutze UE im Büro, denn da gibt es kaum gute Alternativen die Win direkt bietet.
Dennoch ist mir das keine 50€ wert, zumal Kate alles kann was ich brauche und es zahlreiche Alternativen gibt….
Nett zu hören das es portiert wurde, Leute die Linux beruflich einsetzen (können) wird es sicher interessieren, aber für den Heimanwender, auch wenn er es nutzen kann/will sicher nicht so interessant.
Nein, echte Alternativen kenn ich eigentlich gar keine. Zwischen Editoren wie Gedit oder Geany und Monstern wie Eclipse klafft eine Lücke. Ich kenne kein Programm, das diese Lücke füllt.
Ober der gleiche Preis gerechtfertigt ist hängt davon ab, ob die Linux Version die gleiche Funktionalität bietet wie die Linux Version. Werde es mal testen
Kann ich nur bestätigen; ich bin Beta-Tester von UE unter Ubuntu Karmic seit ca. 6 Wochen und bin begeistert. Unter Win habe ich ca 20 Jahre mit UE gearbeitet, ich will diesen Editor einfach nicht missen. Er ist extrem schnell und trotzdem sehr mächtig, schon die Ressourcen und ist vielerlei Hinsicht erweiterbar. Ich habe alles mögliche versucht, seit dem ich auf Ubuntu umgestiegen bin und kann mich von UE nicht lösen. Der Preis ist aktuell nur für die Beta-Phase und es fehlen noch diverse Themen, die man unter Win hat. Die sollen aber demnächst kommen und ebenso die deutsche Fassung.
Ich habe UE auch als Linux Beta Tester kostenlos einsetzen dürfen. Ich finde es toll das dieser Editor endlich nativ umgesetzt wird. Das war einer der schmerzlichsten Verluiste als ich zu Ubunutu gewechselt bin. Mittlerweile kenne ich die vorhandenen Editoren so gut, das ich mich während der Beta Phase nur schwer zurück gewöhnen konnte.
Von Performance kann (jedenfalls bei mir) aber keine Rede sein, das Scrollen im Quellcode war einfach nur gruselig langsam. Außerdem hatte ich manchmal Probleme mit dem Encoding. Naja, das sind aber sicher einfach nur Kinderkrankheiten.
Und Danke für den Tip mit Kate, den schaue ich mir mal an.
Detru: Noch ein Grund für eine GTK-Version wäre (wenigstens für mich) das GNOME-Globalmenu. 😉
Ich habe diesen Editor in meinen Windows-Zeiten noch benutzt, mit dem Umstieg zu Ubuntu hat diesen Platz dann vim ersetzt und er wird ihn auch nicht mehr freigeben =D
ja da wird man als Linuxer schon richtig neidisch. Das ist kein Editor, sondern ein Geschoss was auch noch vom Look&Feel die *NIX Konkurrenz abhängt.
Wermutstropen: Immer wenn der File Open Dialog auf ein Directory mit einer .ico File zeigt, schmiert der gute Ultra Edit glatt ab. Deshalb kommt er für mich dann doch nicht in Betracht.
Heiner, mit welchem OS arbeitest du denn? Hier bei mir mit Fedora 11 crasht UltraEdit nicht wenn ich einen Ordner mit nem .ico File öffne.
Beruflich verwende ich den Editor unter Windows auch. Habe mir nun die Linuxversion mal testweise installiert. Was macht man zuerst? Nun, ich habe einen kurzen Ausdruck in die Zwischenablage genommen und per STRG-V eingefügt, direkt gefolgt von Return. Dieses Spiel habe ich nun einigemale wiederholt. Das ist ein Szenario, welches in meinem täglichen Arbeitsleben durchaus mal vorkommt (Generierung von Testdaten und dergleichen). Wie auch immer: UE für Linux zeigt hier schwächen: Kommt das Return zu schnell hinter dem STRG-V, so wird es einfach ignoriert und das nächste STRG-V kommt nicht in eine Neuzeile. Ich kann das hier regelmäßig reproduzieren. Ihr auch?
Sehe ich es richtig, dass die „Diff“-Möglichkeit nicht vorhanden ist?
Kennt jemand einen grafischen Texteditor, mit dem man sehr große Dateien (mehrere GB) bearbeiten kann, die eventuell nicht mal in den Speicher passen?
Am besten sollte intelligenterweise nur der aktuelle Ausschnitt geladen werden, inkl. Puffer nach vorne und hinten, um flüssiges Scrollen und Suchen zu ermöglichen.
@bed
> Das ist ein Profi Werkzeug. Alleine schon die integrierten
> Diff Möglichkeiten, das spaltenweise editieren, die
> Möglichkeit per ftp mit HOST Rechnern zu arbeiten, das
> Dateiübergreifende Suchen/Ersetzen usw. findet man nicht bei
> Opensource Editioren zusammen. Man braucht immer mehrere
> Editoren.
Selbstverständlich ist das sowohl mit emacs als auch mit vim möglich. Mit emacs ist sowieso alles möglich, wenn du ein bischen Lisp kannst. Und für Deppen wie mich gibt es vim und ein paar tausend Plugins – und es ist unmöglich schneller zu arbeiten als mit vim im 10-Fingersystem.
ich hab mit vim allerdings noch keine 600MB Dateien bearbeitet…UE *soll* mit sowas ja recht flott sein (mein maximum lag im Büro bei 110 MB und das ging verdammt fix).
ich wünsch denen das sie damit erfolg haben, aber ich brauchs nich 😉
@Mike. Ubuntu, Karmic Koala. Segmentation violation lautet die Meldung beim Crash. Lässt sichz beliebig wiederholen.
Ich finde, das ist eine gute Nachricht. Wenn mittlerweile die „Urgesteine“ in Linux einen Markt sehen, wird endlich Bewegung in die Szene kommen.
Wenn man UE in der Beta-Phase testet, dann hat man ja auch die Support-Adresse; ich habe mich immer an die Jungs dort gewnadt und immer in wenigen Stunden eine Antwort oder gar ein neues Paket bekommen. Anfangs lief UE unter Karmic nicht und auch das wurde in wenigen Stunden gefixt. Insofern hilft es den Entwicklern nicht, wenn man hier in den Kommentaren die Fehler diskutiert, die auch nicht auf allen Systemen reproduzierbar sind. Eventuell macht es etwas Mühe das Problem zu schildern, aber es macht UE sicher besser.
Ich denke, dass UE nicht besser oder schlechter als andere Editoren ist; der Umfang ist für die Geschwindigkeit aber schon heftig. Vor allem haben mich immer die Anpassungsmöglichkeiten begeistert. Ich schreibe vorrangig PHP und Metasprachen und dabei braucht man diverse kleine Tools, die man sich so schnell in UE holen kann oder schon hat. Klar, Eclipse hat auch vieles und viel mehr, aber es mir einfach zu heftig und die Auslastung auf dem Rechner ist bei aktivem Firefox und Eclipse schon recht hoch.
Trotzdem denke ich, dass ein Editor vorrangig durch die Gewohnheit bestimmt ist und wenn man viel darin arbeitet, dann macht die Gewöhnung viel aus. Insofern mag ich UE, das ist eines meiner Werkzeuge im Alltag. Alternativen gibt es zu hauf und auch Geany oder jEdit sind tolle Projekte. jeder sollte sich einfach in einer Umgebung wohl fühlen.
Hab mir den Editor mal angeschaut und bin eigentlich enttäuscht. Kostet genauso viel wie die Windows Version (soll sogar teurer sein/werden) und kann weniger.
Ich hatte schon erwartet, dass die Linux Version günstiger wird, vor allem, weil sich Ultraedit ordentlich im OpenSoure Umfeld bedient hat (wxWidgets, ctags…).
Bei so einem Missverhältnis werde ich mir den nicht kaufen
Schon mal MADEdit probiert? Kann fast dasselbe wie Ultraedit, ist aber Freeware. Nachteil: Gibt’s nur in Japanisch und Englisch… 😉
http://madedit.sourceforge.net/wiki/index.php/Main_Page
Bezüglich der Geschwindigkeit bei großen Dateien bin ich mir nicht sicher (das Problem habe ich selten). Aber ansonsten ist jEdit für mich einer der mächtigsten Text-Editoren, und auch OpenSource. Ich bin ein sehr großer gedit-Fan, aber wenn ich mal spaltenweise Auswahl/Einfügen brauche, anständige XML-Unterstützung, etc., ist jEdit immer noch mein Editor der Wahl. Und für fast alles gibt es Plugins, u.A. auch Diff.
Das Ding ist ein reines GTK+ Programm, nix wxWidgets. Schau dir doch mal die Ausgabe von ‚ldd /usr/bin/uex‘ an.
@commander gates: definitiv wxWidgets. Zu erkennen an den Docking Panels und am Notebook vom Central Widget. Stammt beides aus der AUI Erweiterung.
Und falls du es nicht wissen solltest: wxWidget rendert die Widgets nicht selbst wie GTK oder Qt, sondern nutzt das native Toolkit vom jeweiligen System. Dh. unter Linux wird GTK genutzt (alternativ Motif), unter Windows WinForms und beim Mac das entsprechende Toolkit. Weiß gerade nicht, wie es heißt.
Zitat
wxWidgets gives you a single, easy-to-use API for writing GUI applications on multiple platforms that still utilize the native platform’s controls and utilities.
Ich vermute, die wxWidgets Libs sind statisch gelinkt, weil die Entwickler daran Änderungen vorgenommen haben. Daher tauchen sie bei ldd nicht auf
Ok, das mit dem statisch gelinkt ergibt Sinn. Habe mich ein wenig gewundert, warum sie C++ benutzen (libstdc++ und libboost_regex) aber nicht gtkmm.
@Burli der Grund ist sicher außerdem, dass man sich als Hersteller von proprietärer Software nicht darauf verlassen kann, dass alle Distributionen eine Version der lib ausliefern, mit der das Programm auch läuft.