Vor ein paar Stunden hab ich die ersten Builds des neuen Firefox auf den Mirror-Servern erspicken können, so dass ihr jetzt schon nen neuen Firefox 6 unter Linux oder Ubuntu installieren könnt. Es kam die Frage auf, was denn an der neuen Version neu sei. Da ich ja von Natur aus neugierig bin, hab ich mich mal umgesehen und alles zusammengetragen was ich an Neuigkeiten so finden konnte. Speziell Linuxer können sich freuen, da die neue Version aufgrund des Umstiegs auf GCC 4.5 als Compiler deutliche Performance-Sprünge verheißt. Die Entwickler sprechen sogar davon, dass Firefox für Linux nun endlich gleichauf mit der Windows-Version ist. Selber beurteilen kann ich das nicht, testet es am besten selber aus.

Mehr Kontrolle mit dem Berechtigungs-Manager

Der neue Berechtigungs-Mmanager ist noch etwas versteckt, aber man kann schon mit ihm herumspielen. Über die Eingabe von about:permissions in die Adresszeile des Firefox kann man ihn jetzt schon öffnen. Über ihn lassen sich zentral die Berechtigungen bzgl. Cookies, Standort oder Offline Speicher aller im Verlauf enthaltener Webseiten individuell kontrollieren

Der neue noch etwas versteckte Berechtigungs-Manager

Noch scheint man diesen neuen Feature noch nicht ganz zu trauen, es soll auch noch weiter ausgebaut werden. Im Blog vom Mozilla-Entwickler Sid Stamm steht dazu folgendes: „This feature is still experimental, but you can give it a shot. In the future, we’ll be putting some polish on the UI, adding more controls like „always access securely“ (HSTS), and hopefully giving you a better view of what a site knows about you. We also want to integrate this permissions manager with the site identity block in the location bar for quick and easy access.“

Beschleunigter Panorama Modus

Dieses Feature ging ehrlich gesagt bislang komplett an mir vorbei, obwohl es eigentlich schon seit Firefox 5 verfügbar ist. Mit dem Panorama-Modus kann man geöffnete Tabs in Gruppen Teilen, so dass man bei vielen geöffneten Tabs besser die Übersicht behält. So kann man bspw. wie im Screenshot zu sehen eine Gruppe für Linux-Themen, eine mit sozialen Netzen usw. erzeugen und so dann zwischen diesen Gruppen hin- und herschalten. Den Modus kann man entweder über Strg+Shift+E oder über den Button in der Menüleiste starten, wobei der Button scheinbar nicht von Haus aus zu sehen ist, ihr müsst ihn von Hand in der Symbolleiste einfügen.

Der Plugin-Checker wird jetzt prominent verlinkt

Das Problem mit diesem Modus war wohl, dass sich für Anwender die diesen Modus intensiv nutzen und solche Gruppen beim Start des Browsers laden lassen, der Start von Firefox deutlich verlangsamte. In Firefox 6 soll die Startzeit des Browsers auch für „Panorama-Freunde“ verbessert worden sein. Ich kann es selber nicht testen, da mir das Feature eigentlich egal ist. Ich öffne eher ein neues Browserfenster und schiebe das auf einen zweiten virtuellen Desktop. Aber da viele vielleicht die Funktion interessant finden könnten, hier noch eine Video-Demonstration des Panorama-Modus aus Firefox 5.

Aktivieren Sie JavaScript um das Video zu sehen.
Video-Link: https://vimeo.com/14364400

Bessere Performance für Linux dank Umstieg auf GCC 4.5

Folgendes ist natürlich ein wichtiger Punkt für uns Linuxer. Schon zu Firefox 4 wollte man auf GCC 4.5 als Compiler umzusteigen, doch erst mit Firefox 6 ist dies nun gelungen. Mozilla-Entwickler Mike Hommey schreibt in seinem Blog:

We finally managed to get our Linux (and, obviously, Linux64) builds to use GCC 4.5, with aggressive optimization (-O3) and profile guided optimization enabled. This means we are finally using a more modern toolchain, opening opportunities for things such as static analysis. This also means we are now producing a faster Firefox, now much closer to the Windows builds on the same hardware on various performance tests.

Um nun Vergleichstest anzustellen, bin ich ehrlich gesagt zu faul, aber in einem Vergleich der Alpha1 von Firefox 6 mit Fireox 4 bzgl. der JavaScript-Performance war Firefox 6 um mehr als 25% flotter unterwegs. Bleibt zu hoffen, dass das nun endlich die Stimmen zu schweigen bringt, die an Linux den lahmen Firefox kritisieren.

Besseres Plugin-Management

Browser-Plugins wie Flash, Silverlight und Co. (Bitte nicht mit den Add-Ons verwechseln) sind speziell unter Windows immer wieder ein Problem. Adobe Flash erweist sich da ja regelmäßig als weit offen stehendes Scheunentor, das auf vielen Systemen nicht ordentlich aktualisiert wird. Im aktualisierten Plugin-Manager ist nun der Plugin-Checker deutlich verlinkt, so dass man schnell kontrollieren kann, ob die installierten Plugins auf einem aktuellen Stand sind.

Der Plugin-Checker wird jetzt prominent verlinkt

HTML5 and More

Viele andere Änderungen betreffen natürlich Bugfixe, weitere Verbesserungen an der Performance und am Speicherverbrauch usw… Interessant für Web-Worker und Add-On Entwickler ist jedoch dass der Support für HTML5 und DOM Level 3 verbessert wurde. Eine Übersicht über alle für Entwickler wichtigen Änderungen gibts auf developer.mozilla.org.

15 Kommentare

  1. Danke für denn Bericht, habe heute auch FF6 Installiert aber schneller finde ich ihn jetzt nicht als denn FF5,das heißt für mich ist er seit FF4 schnell genug . habe Chrome vor ein paar Tagen Installiert weil er ja so schnell sein soll,aber ich finde da kein Unterschied ich Liebe meinen FF und habe Chrome wieder De- Installiert. Ach so ich habe noch ein Tipp für alle denen FF oben zu breit Erscheint, das Add on LessChrome HD 7 kann ich jedem nur Empfehlen und um die Google Leiste zu Ersetzen gibt es noch AwesomeBar HD

  2. Ich fand, das der Firefox in den letzten Jahren immer besser geworden ist. Vielleicht liegt es auch stark an der Hardware.

    Ich finde jedenfalls, das der Browser Chrome doch sehr gepusht wird. Er fühlt sich, wenn man einige Tabs aus den Lesezeichen gleichzeitig öffnet an als ob man einen alten Rechner hätte.

    Unter Linux und Windows kann ich mich nicht beschweren, gut mit einer SSD usw. ist die Startzeit usw. sehr schnell.

  3. Servus!

    Danke für den Artikel, die Funktion mit den Tabs war mir auch unbekannt, ist aber sehr hilfreich hier unter Windows (in der Arbeit….)!

    @stegy : Nope, das geht in FF 5 zumindest auch schon 🙂 !

    Ciao,

    Steve

  4. (….da hatte ich zu früh gedrückt, und das „Bearbeiten“ ging nicht wirklich. also weiter…)

    Ich nutze oben genannte Quelle schon länger. Squeeze verharrt bei Iceweasel/FF 3.5.irgendwas…

    Der Vorteil gegenüber der Installation „zu Fuß“ mit Entpacken, symbolischen Links und anderem Gefrickel ist, dass der Browser im Paketmanagment auftaucht und automatisch „geupdatet“ wird. Bis jetzt (seit FF/Iceweasel 3.6, damals unter Lenny, das bei 3.0 stehen geblieben war) hat es immer funktioniert.

    JO

  5. Der Update-Manager sagt zum neuen FF6:
    * Unconditionally build with –disable-elf-hack. It’s basically a noop
    on Ubuntu, as we don’t get any of the nice space saving and startup
    time improvements that upstream builds get with it. Enabling it is
    problematic (it fails to build on all architectures in Ubuntu from
    Firefox 7 onwards, and is already problematic on armel when building on
    older Ubuntu versions)

    Wenn ich das richtig verstehe, heißt das wohl langsamer Fuchs unter Ubuntu. Gibt’s da nen Workaround?

  6. Gerade ist er mir übers ppa eingetroffen. Der Berechtigungsmanager ist wirklich eine hervorragende Sache. Hoffentlich kann ich mir damit in Zukunft das etwas unpraktische Cookie-Culler-Addon sparen.

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