Wer sich um die Sicherheit seiner Daten und die Möglichkeit von Staatsorganen auf den eigenen System einzudringen sorgt, der sollte nicht unbedingt mit Windows als Betriebssystem auf seinem Rechner unterwegs sein — es gibt doch mit Linux eine so gute und in der Regel das Gewissen beruhigende Alternative (verzeiht mir den kleinen Seitenhieb). Wer dennoch mit Windows arbeiten muss, dem bieten die Electronic Frontier Foundation, zusammen mit anderen NGOs wie Amnesty International, Digitale Gesellschaft und Privacy International einen neuen Weg seinen Rechner auf Spyware und andere Schadprogramme zu untersuchen.
Detekt ist nun eine vom deutschen Hacker Claudio Guarnieri aka @hotherder entwickelte quelloffene Software, die ihr einfach aus dem Internet laden und auf eurem Rechner ausführen müsst — dabei trennt ihr am besten jegliche Verbindung zum Internet. Das Programm ist so klein, dass es keine Installationsroutine braucht. Unter Vista oder Windows 7 müsst ihr das Programm jedoch mit administrativen Rechten aus dem Kontextmenü heraus starten. Ohne Root-Rechte kann das Programm nicht die relevanten Schwachstellen von Windows abklopfen. Der anschließende Scanvorgang braucht auf langsameren Rechner allerdings dann eine ganze Weile.
Detekt zielt nicht auf freilaufende Feld-Wald-und-Wiesen-Spyware ab, sondern auf solche Werkzeuge und Tools, die von digitalen Schlapphüten auf kritische Journalisten und Aktivisten angesetzt werden. Da die bekannte Spyware-Programme aber oft individuell an das jeweilige Ziel angepasst werden und sich Staatstrojaner generell immer wieder schnell ändern, möchte aber auch Detekt den Anwendern nicht garantieren, dass jegliche Malware jederzeit und überall erkannt werden kann. Vielmehr gibt das Programm auch bei einem vermeintlich sauberen System Links mit weiterführenden Informationen.
Ab und zu mal die NSA-Veröffentlichungen durchlesen könnte dabei helfen, das Lügenpotenzial zu mindern. BND und NSA sind jedem sehr dankbar, der glaubt, Linux würde ihn vor irgendwas schützen.
Oder hast du PRNG gepatcht?