Nachdem die Raspberry Pi Foundation vor gar nicht so langer Zeit den Raspberry Pi B+ mitsamt dem A+ veröffentlicht hat, bin ich eigentlich davon ausgegangen, dass wir auf den ersten richtigen Nachfolger nun eine Weile warten müssten. Jetzt ging es aber deutlich schneller: Der Raspberry Pi 2 steht seit heute in den Regalen. Am Format des Mini-Rechners ändert sich so gut wie nichts, doch auf der Platine arbeitet nun eine 900 MHz schnelle Quad-Core-CPU und 1 GByte Arbeitsspeicher. Auf Gigabit-Netzwerk wie beim Banana Pi müssen wir allerdings weiter warten.
Der VideoCore-IV-Grafikkern und der Formfaktor des Raspberry Pi 2 bleiben auch beim neuen Modell gleich. Somit passt der neue RasPi2 weiterhin in die für den Raspberry Pi B+ gedachten Gehäuse und auch die freien Firmware-Builds wie Raspbian und Co. können nach wie vor den Grafikchip über freie Grafiktreiber ansteuern. In Bezug auf die schiere Rechenleistung soll der Raspberry Pi 2 mit dem BCM2836-SoC und dem gegenüber dem Raspberry Pi B+ verdoppelten Arbeitsspeicher im Schnitt um den Faktor 6 schneller arbeiten als sein Vorgänger mit einer 700 MHz schnellen Single-Core-CPU. Genaue Spezifikationen zum neuen Prozessor gibt es noch nicht.
Rasperry Pi 2 Model B, kaum Änderungen am Format
Wie stark man am Ende vom deutlichen Plus an Rechenpower profitiert, kommt allerdings auch auf die Aufgabe an: Ein Prozess, der lediglich einen der vier Kerne des Raspberry Pi 2 in Beschlag nimmt, wird etwa um den Faktor 1,5 schneller abgearbeitet — Hier kommt die schnellere Taktrate der CPU zum Tragen. Im Sunspider-Browserbenchmark schneidet der RasPi2 nach Messungen der Foundation schon etwa 4 mal schneller ab. Auf den NEON-Befehlssatz optimierte Video-Codecs arbeiten auf dem neuen Raspberry Pi gar bis zu 20 mal schneller. Es kommt also sehr drauf an, was man mit dem neuen Raspberry Pi macht.
Auch die restlichen Details des Raspberry Pi 2 unterscheiden sich nicht. Die erweiterte GPIO-Schnittstelle deckt sich mit dem RasPi B+ und die vier USB-Ports arbeiten weiterhin nur mit USB 2.0. Über einen 100-MBit-Ethernet-Port lässt sich der Minirechner mit dem Netzwerk verbinden, Gigabit-Ethernet wie beim Banana Pi gibt es auch beim Rasberry Pi 2 nicht. Die Grafikausgabe erfolgt weiterhin über die HDMI-Schnittstelle und das Betriebssystem liegt ebenso nach wie vor auf einer Micro-SD-Speicherkarte.
Beim Preis ändert sich ebenfalls so gut wie nichts, Kunden mit Gewerbeschein können den Raspberry Pi 2 bereits bei Farnell für 31,15 Euro (zzgl. MwSt) bestellen. Privatkunden werden zum Beispiel bei Pollin für 38,90 Euro zzgl. Versandkosten fündig. Bei Reichelt, Amazon und Co. konnte ich ihn allerdings noch nicht entdecken. Seit heute gibt es den Raspberry Pi 2 auch bei Amazon zu kaufen. In den USA gibt es den Raspberry Pi 2 für 35 US-Dollar. Insgesamt will die Foundation bereits über 100.000 Platinen gefertigt haben. Es sollte also nicht zu Lieferengpässen kommen. Da viele kommerzielle Projekte auf die alten RasPi-Modelle aufbauen, wird es auch weiterhin den Raspberry Pi 1 Model B and Model B+ zu kaufen geben.
Windows 10 für den Rasperry Pi 2
In Zukunft wird man aber nicht nur Linux-Systeme auf dem Raspberry Pi laufen lassen können — es wird auch Windows 10 für den Raspberry Pi 2 geben. Richtig gehört: Microsoft wird Windows 10 auf den Raspberry Pi bringen. Für „Maker“ soll es das Betriebssystem im Rahmen des Windows Developer Program for IoT sogar kostenlos geben.
For the last six months we’ve been working closely with Microsoft to bring the forthcoming Windows 10 to Raspberry Pi 2. Microsoft will have much more to share over the coming months. The Raspberry Pi 2-compatible version of Windows 10 will be available free of charge to makers.
Alles in Allem können wir uns also einen einen deutlich überarbeiteten Raspberry Pi freuen. Mit der Quad-Core-CPU und 1 GByte Arbeitsspeicher sollte der Raspberry Pi 2 als Mediacenter nun keine Probleme mehr haben und auch aufwändigere Kodi-Themes ohne Ruckler darstellen können. Ich habe hier schon einen Raspberry Pi liegen — erste Tests werden mit Sicherheit heute Abend folgen.
Wieder mal danke für die Info. Kommt doch überraschend für mich, da ich bisher rein gar nix von einem Nachfolger gelesen hab. War schon am überlegen, mir einen Cubox zuzulegen. Aber jetzt wird es wohl doch ein Raspi 2 werden 🙂
Stand gestern waren alle schon ausverkauft – leider
Dabei sollen ja schon 100.000 Stück produziert worden sein um Lieferengpässen aus dem Weg zu gehen. Man kann ihn zurzeit auch bei ebay bekommen, z.B. hier, ist mir aber inklusive Versandkosten noch zu teuer. Da warte ich noch was.
Ach Mensch, was muss auch täglich ein neues ARM Board erscheinen…die einen ARM Boards sind zu leistungsschwach, als das es wirklich Spaß machen würde auf ihnen einen File Server zu betreiben, leistungsstärkere mit genügend RAM und womöglich auch noch USB3.0 kosten aber dann wiederrum so viel, das man sich für den Preis auch gleich richtige x86 Hardware zulegen kann…
Und kaum hat man sich dann mit seinem Raspberry Pi Model B angefreundet, und sich gegen den Kauf eines ODROD-XU3 entschieden, erscheint ein Raspberry Pi 2 für den Kampfpreis von 40€.
„Beim Preis ändert sich ebenfalls so gut wie nichts, ihr könnt den Raspberry Pi 2 bereits bei Farnell für 31,15 Euro bestellen.“
Nein, das geht nicht. Geschäftskunden können ihn bei Farnell bestellen, zahlen dann aber noch Umsatzsteuer, wodurch der Pi2 teurer wird. Privatkunden werden beispielsweise auf Pollin verwiesen, wo der Pi2 38,90 € kostet.
Übrigens finde ich es interessant, dass Pollin (der ja eigentlich für Restposten bekannt ist), offizieller deutscher Reseller für den Raspi geworden ist.
Danke für den Bericht. Vielleicht kannst Du bei den Tests etwas zum Stromverbrauch sagen.
Das sieht vielversprechend aus, wobei ich wirklich auf einen „ein/aus“ schalter und GBit Lan gehofft hatte.
Ein/aus lässt sich über die GPIO-Pins recht einfach realisieren. Gigabit-LAN wäre toll, aber irgendwann ist der Bus auch ausgelastet. Keine Ahnung, ob der das verkraftet hätte.
wollte gerade einen bestellen, aber entweder sind die, die da waren schon weg oder sieh hatten noch keine.
Lagerbestand: im Zulauf..
Du kannst ihn bei Pollin bestellen… http://www.pollin.de/shop/dt/Mzg1NzkyOTk-/Bausaetze_Module/Entwicklerboards/Raspberry_Pi_2_Model_B.html
Gekauft !
Bei Pollin und im Moment auch hier verfügbar:
http://www.watterott.com/de/Raspberry-Pi-Modell-2
Farnell verkauft(e) den Pi auch an Privatkunden, habe dort auch damals meinen ersten pi gekauft mit einer Wartezeit von sechs Monaten.
Allerdings ist der Preis von 31,xx Euro netto was nachner im Warenkorb ersichtlich wird.
Da die GPU des Raspi sich ja nicht geändert hat wird der Upscaler wohl nicht besser im Vergleich zum ersten Modell werden oder?
Auch konnte nich noch nirgends lesen ob die Mpeg und Avi Codecs wieder dazugekauft werden müssen.
Hallo, ich bin Neu hier, habe mir den Raspi 2 zugelegt und fange so langsam an mich mit dem Gerät vertraut zumachen.
Ich wollte versuchen den Raspi als Server zu nutzen. Mit dem Befehl DMESG habe ich für ein USB-Stick mir die Partition sprich den Namen anzeigen lassen – kein Problem. Nur als ich eine externe Festplatte angeschlossen habe, konnte ich keine Dev/ erkennen. Der Auszug hat zwar gezeigt das er die externe Festplatte erkannt hat, aber das war alles. Wer kann mir da weiterhelfen?