Vermisst ihr das tolle Gefühl an einem Commodore C64 mit grünen Monochrommonitor oder einem Apple 2 mit flimmerigen Schwarz/Weiß-Bildschirm zu sitzen? Ist euch das hochauflösende Display eures sündhaft teuren Notebook zu scharf? Dann könnt ihr euch mit dem Xsreensaver zurück in die guten alten Zeiten versetzen. Der Bildschirmschoner enthält nämlich nicht nur — nah, was wohl? — bunt animierte Bildschirmschoner, sondern auch zwei besondere Terminalemulatoren.

Inzwischen bringen viele Desktopumgebungen und Distributionen ihre eigenen Bildschirmschoner mit, von daher müsst ihr wahrscheinlich „das Original“ erst einmal installieren. Ubuntu Ubuntu/Debian und auch Arch Linux ist das recjt schnell über die Paketverwaltung gemacht. Bei anderen Linux-Distributionen sollte das nicht groß anders sein.

### Xscreensaver unter Debian/Ubuntu installieren
$ sudo apt-get install xscreensaver xscreensaver-data-extra

### Xscreensaver unter Arch Linux installieren
$ sudo pacman -S xscreensaver

Die zwei frisch installierten Xscreensaver-Terminals müsstet ihr nun im Verzeichnis /usr/lib/xscreensaver finden. Sollte eure Distribution andere Ordner nutzen, so schmeißt ihr am besten eine kurze Suche nach dem apple2-Binary an. Ist mlocate auf eurem System installiert, so macht ihr das am besten mit dem Kommando sudo updatedb && locate apple2.

Anschließend ruft ihr mit /usr/lib/xscreensaver/apple2 das frisch installierte Apple-Terminal auf. Hängt ihr keine weiteren Optionen an den Befehl, dann zeigt euch das Pseudo-Terminal eine Hilfe mit allen zur Verfügung stehenden Schaltern an. Die Bilder geben euch allerdings nur einen statischen Eindruck, live auf dem Rechner flimmert und rauscht es im Hintergrund des Apple-Terminalfensters.

$ /usr/lib/xscreensaver/apple2 -text -fast -program bash

Das Terminal lässt sich nicht ohne Weiteres mit exit oder quit beenden. Ihr müsst entweder den Start-Befehl mit [Strg]+[C] beenden oder das Terminalfenster über das X im Fensterkopf schließen. Neben dem Apple-Terminal findet ihr im Xscreensaver-Verzeichnis auch noch mit phosphor ein zweites Spaß-Terminal. Es schimmert euch gift-grün-pixelig entgegen, und baut im Stile eines klassischen C64-Bildschirm jede Zeile Zeichen für Zeichen langsam auf. Auch das geben statische Screenshots natürlich nur schlecht wieder.

$ /usr/lib/xscreensaver/phosphor -program bash -scale 2 -delay 1000

Wenn sich einer eurer Freunde oder Bekannten mit weniger Sympatie für Linux und das Terminal mal wieder über die dumme Eingabeaufforderung beschwert, dann startet das Xscreensaver-Terminal und vergrößert das Fenster auf das komplette Display. So sieht euer Rechner dann zurecht wie aus der digitalen Steinzeit aus.

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3 Kommentare

  1. Guten Morgen,
    gerade habe ich mit aktiviertem Adblocker Deine Seite aufgerufen und die Einblendung, diesen netten Brief, gelesen, der anstatt Werbung eingeblendet wird. Hast Recht, ich habe den Blocker deaktiviert und die Seite neu geladen.
    Nur, es kommt keine Werbung..

    Aber tolle Seite, gute Beiträge und Tips.
    So, das wollte ich auch noch loswerden.. 🙂

    • Hm, eigentlich sollte zumindest in der Sidebar eine Anzeige erscheinen. Eventuell kommen da noch NoScript, Ghostery oder andere Browser-Plugins in die Quere. Aber egal, vielen Dank für die Bereitschaft das Blog zu unterstützen 🙂 Grüße, Christoph.

  2. Leider war das ganze mit „Commodore C64 mit grünen Monochrommonitor“ nicht mehr aktuell, als ich mit IT begonnen habe. Aber es ist nie zu spät so was auszuprobieren und das Gefühl zu haben, wie es früher war, vor dem richtigen PC zu sitzen 🙂
    Danke für den Tipp.

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