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VoIP-Client mit Integration der Google Contacts mit Blink für Linux und MacOS X

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Schön länger verzichte ich persönlich auf eine „richtige“ Telefonflatrate für mein Festnetz-Telefon. Stattdessen beziehe ich über meinen Telefonanbieter lieber eine schnellere Datenleitung zum selben Preis. Für längere Telefonaten bin ich von daher auf Internet-Telefonie und SIP-Anbieter angewiesen, über die man dennoch kostenlos telefonieren kann (dazu später noch ein bisschen mehr). Ekiga als „das“ Standardprogramm für VoIP unter GNOME finde ich zwar ganz OK, doch in der letzten Zeit hat Blink deutliche Fortschritte gemacht, so dass ich euch das Programm einmal vorstellen möchte.

Vorweg möchte ich erstmal ein paar Begriffe aufgreifen und erläutern. Zu Hause nutzt man zwar gerne Internettelefonie, aber wenn dann meistens über Skype oder andere proprietären Protokolle. Von daher verliere ich gerne mal ein paar Worte zu SIP.

Was ist SIP?

Die Wikipedia beschreibt das Session Initiation Protocol (kurz SIP) als ein Netzprotokoll zum Aufbau, zur Steuerung und zum Abbau einer Kommunikationssitzung zwischen zwei und mehr Teilnehmern. In anderen Worten: Mit SIP-Clients (egal ob Hard- oder Software) können Audio- wie auch Video-Telefonate zu andere SIP-Clients wie auch Festnetznummern aufgebaut werden. Neben Programmen wie Ekiga oder eben Blink, kann man SIP auch mit verschiedenen Hardware-Produkten nutzen. Vom SIP-Telefon bis den Fritz!Box FON Produkten, an die herkömmliche Telefone angeschlossen werden können.

Welche Anbieter?

Um mit SIP telefonieren zu können braucht es einen SIP-Anbieter. Der Markt bei diesen Anbietern ist leider ziemlich unübersichtlich. Jeder macht andere Preise, und ist irgendwo irgendwann wieder günstiger als die Konkurrenz. Eine gute Übersicht liefern die Vergleiche von onlinekosten.de oder billiger-telefonieren.de.

Persönlich habe ich gute Erfahrung mit sipgate und JustVoip (sowie den Schwesterseiten VoipBuster und Co.) gemacht. Bei Sipgate habe ich eine kostenlose Ortsnetzrufnummer, über die man mich per Telefon erreichen kann und über JustVoip kann ich kostenlos in zahlreiche Länder der Welt telefonieren.

Anmerkung zu JustVoip und Co: Die Seiten von JustVoip sehen nicht gerade professionell und vertrauenserweckend aus. Allerdings hatte ich mit dem Anbieter noch keine Probleme. Der Deal bei JustVoip ist… Beim Aufladen von Guthaben bekommt man FreeDays für kostenlose Gespräche zu Festnetznummer in Deutschland, Europa, USA usw. geschenkt. Solange man noch solche FreeDays hat, kann man kostenlos telefonieren. Da ich sowieso öfters nach Ecuador telefoniere und JustVoip für das Land die günstigsten Tarife überhaupt hat, ist das für mich ein ganz guter Deal…

SIP-Programme?

Unter Linux gibt es eigentlich eine ganze Reihe ganz brauchbarer SIP-Clients. Der populärste ist sicherlich Ekiga, das unter Ubuntu eine ganze Zeit lang von Haus aus installiert wurde. Ekiga ist ziemlich leistungsfähig, so sind bspw. Video-Telefonate möglich. Allerdings stört mich die Oberfläche etwas, eine Stellen sind arg unglücklich gestaltet.

Blink

Nun zum eigentlichen Thema dieses Beitrages: Blink. Das Programm kommt meines Wissens nach ursprünglich vom Mac, wurde aber inzwischen mittels Qt für Windows und Linux portiert. Das Programm ist OpenSource und steht unter der GPL. Was mir als Android-Handy Benutzer besonders gut gefällt, ist die Möglichkeit die Kontakte aus Google Mail direkt in Blink einbinden zu können. So habe ich direkt alle meine Kontakte in Blink, ohne dass ich einen Umweg über etwa Evolution gehen muss.

Die Blink VoIP Software

Die Installation von Blink unter Debian/Ubuntu-Systemen ist eigentlich recht einfach, da die Entwickler entsprechende Paketquellen bereitstellen. Für die Installation von Blink muss zuerst der GPG-Schlüssel importiert werden. Sonst meckert die Paketverwaltung über den fehlenden Schlüssel…

$ wget http://download.ag-projects.com/agp-debian-gpg.key
$ sudo apt-key add agp-debian-gpg.key

…danach muss die Quelle in die Datei /etc/apt/sources.list eingetragen werden. Öffnet die Datei dazu mit einem Editor mit Root-Rechten und fügt je nach genutzter Distribution/Version die passenden Zeilen an das Ende der Datei ein. Die Quellen finden sich auf der Software Repositories Seite der Blink-Homepage. Abschließend müsst Ihr noch die Quellen neu einlesen lassen und Blink dann installieren…

$ sudo apt-get update
$ sudo apt-get install blink 

Ihr solltet dann unter „Anwendungen -> Internet“ den neuen Eintrag „Blink SIP-Client“ finden, über den Ihr das Programm nun starten könnt.

Nach dem ersten Start müsst Ihr natürlich erst einmal ein bestehendes SIP-Konto im Programm eintragen. Die entsprechenden Information findet Ihr mit Sicherheit irgendwo auf den Seiten eures SIP-Providers. Danach könnt Ihr unter „Tools“ noch euren Google-Account eintragen, so dass Blink die Kontakte aus Google einlesen kann.

Aktives Gespräch in Blink

Was mir neben der Möglichkeit Google Contacts einzubinden recht gut gefällt ist die Möglichkeit den für ein ausgehendes Gespräch zu nutzenden SIP-Account über die Dropdown-Box am oberen Rand schnell umzuschalten, wie auch die Option aus dem Menü heraus das zu verwendende Audio-Gerät zu wählen. So kann man ohne groß in den Optionen basteln zu müssen bestimmen, ob das Gespräch nun über ein Headset oder das Mikro in der Webcam geführt werden soll. Abschließend noch die Pro/Cons von Blink im Überblick…

Pro…

  • Es können mehrere SIP-Accounts genutzt werden
  • Weitere SIP-Clients (egal ob Blink oder bspw. Ekiga) werden im LAN via Avahi/Bonjour gefunden
  • Gespräche können aufgezeichnet werden
  • Telefon-Konferenzen mit mehreren Teilnehmern möglich
  • Integration der Google Contacts
  • Windows-Version auf dem selben Stand wie Linux-Version (Man muss das betonen, da es nicht viele freie SIP-Clients für Windows gibt.)

Contra…

  • Kein Webcam-Support
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Hallo, ich bin Christoph - Linux-User, Blogger und pragmatischer Fan freier Software. Wie ihr ohne Zweifel bemerkt haben solltet, schreibe ich hier über Linux im Allgemeinen, Ubuntu im Speziellen sowie Android und andere Internet-Themen. Wenn du Freude an meinen Artikel gefunden haben solltest, dann kannst du mir über Facebook, Twitter oder natürlich dem Blog folgen.

37 Kommentare

    • Welchen Zweck hat ein VoIP-Programm, das keine Telefonate führen kann? Keinen 😉 Natürlich kannst du mit Blink Telefonate führen. Gespräche sind je nach SIP-Anbieter direkt zu anderen SIP-Clients und zu Festnetztelefonen oder Handys. Video-Gespräche, so wie es mit Ekiga möglich ist, gehen nicht.

      //PS: Welche Passage im Text ist denn so missverständlich formuliert?

        • Das will sagen? Dieser Kontrapunkt ist eigentlich nur der Vollständigkeit halber aufgeführt. 100% meines Telefonbuchs (und vermutlich auch 100% deiner Kontakte) besitzt keinen Video-fähiges Festnetztelefon 😉

        • Festnetztelefone mit Video kenne ich auch nicht. Ich lasse aber meine Bildtelefonie z.Zt. über meinen Asterisk Server mit SIP laufen. Der Vorteil ist die Integration mit dem normalen Telefon. Mit Sipgate ginge es auch.

        • „Normale“ Anrufe werden also aufs Telefon geleitet und „Video-Anrufe“ ans VoIP-Programm? Das wäre ja dann eine elegante Lösung. Allerdings wäre das – bei mir – Overkill, da ich niemanden kenne, der mich per SIP-Client und Video-Funktion anrufen würde 😉

    • Schau dir mal das zweite Bild in diesem Beitrag an. Dort siehst du ja ein aktives Gespräch. Auf der rechten Seite siehst du drei Buttons. Mit dem linken pausierst du das Gespräch, mit dem mittleren startest du die Aufnahme und mit dem rechten legst du auf.

    • Stimmt, Sflphone habe ich ganz vergessen zu erwähnen. Sflphone ist auch ganz gut. Blink finde ich mittlerweile fast am besten. Allerdings hatte ich ein paar Mal das Problem, dass Blink mein Headset als Audio-Gerät „verloren“ hat. Muss mal sehen, ob das am Programm liegt.

  1. Blink hat bei mir gerade unter Debian Testing nach dem Führen eines Gespräches scheinbar völlig unmotiviert 100% Prozessorauslastung verursacht. Muss mir noch ansehen an was das liegt, den vom allgemeinem Handling her finde ich es echt hammermässig.

    Jetzt hab ich doch noch was entdeckt… äh.. nicht entdeckt.. wo werden die Audio-Files von den Aufnahmen abgespeichert?

  2. Schöner Artikel – es ist immer interessant, neue VoIP Programme kennenzulernen.

    Allerdings gibt es schon ein paar freie VoIP Clients auch für Windows – solange SIP als Protokoll benutzt wird:
    – Ekiga
    – Linphone (benutze ich mit guten Erfolg)
    – X-Lite (zumindestens „Frei wie Freibier“)

    Ein neuer, aufsteigender Stern am VoIP Himmel ist Sip-Communicator (noch nicht ganz fertig, aber schon benutzbar)

    http://www.sip-communicator.org

    Dies ist ein in Java geschriebener SIP und neuerdings auch Jingle/XMPP Client. Meines Erachtens das einzige Programm am Markt, mit dem man mit ICE über NAT hinweg P2P Verbindungen aufbauen kann, und wovon es eine Windows Version gibt (Empathy kann es auch, Pidgin kann es- allerdings nicht für Windows)

      • Ja, das ist der Anspruch. Ich habe leider hier kein Windows um es selbst auszuprobieren.

        Jedoch gibt es keinen Zweifel, da Sip Communicator nicht auf Gstreamer + Libpurple aufbaut (wie Empathy und Pidgin es tun) Stattdessen basiert es auf einem eigenen, in Java programmierten Stack.

        Ich konnte bislang nur einen Test im eigenen Netz machen. Nach deren Aussagen funktioniert der Weg über NAT schon.

        Alles in Allem ist Sip Communicator noch ein Projekt in der Entwicklung. Soweit ich es überblicken kann, funktionieren Anrufe mit Empathy noch nicht. Auch GoogleMail ist wohl noch in Entwicklung (das haben sie auf der Liste)

        In Arbeit ist auch die Freigabe des Bildschirmes über XMPP.

        Auf jeden Fall ein interessantes Projekt, das es schon eine Weile gibt. Nur früher war nichts von allem zu gebrauchen. Jetzt kommen die Entwickler offenbar aus dem Knick und man kann zuschauen, wie sich das Projekt verbessert. Vielleicht ist es mal einen Beitrag bei Dir wert 🙂

      • Ja, das ist der Anspruch. Ich habe leider hier kein Windows um es selbst auszuprobieren.

        Jedoch gibt es keinen Zweifel, da Sip Communicator nicht auf Gstreamer + Libpurple aufbaut (wie Empathy und Pidgin es tun) Stattdessen basiert es auf einem eigenen, in Java programmierten Stack.

        Ich konnte bislang nur einen Test im eigenen Netz machen. Nach deren Aussagen funktioniert der Weg über NAT schon.

        Alles in Allem ist Sip Communicator noch ein Projekt in der Entwicklung. Soweit ich es überblicken kann, funktionieren Anrufe mit Empathy noch nicht. Auch GoogleMail ist wohl noch in Entwicklung (das haben sie auf der Liste)

        In Arbeit ist auch die Freigabe des Bildschirmes über XMPP.

        Auf jeden Fall ein interessantes Projekt, das es schon eine Weile gibt. Nur früher war nichts von allem zu gebrauchen. Jetzt kommen die Entwickler offenbar aus dem Knick und man kann zuschauen, wie sich das Projekt verbessert. Was ein wenig fehlt, ist Publizität.

        Vielleicht könnt Ihr mal einen Beitrag dazu machen.

  3. Nach ein paar kleinen Tests unter Mac OS X, kann ich bestätigen, dass es sich um einen sehr guten SIP-Client handelt.

    Für meinen SIP Account bei Easybell ging die Einrichtung auch relativ einfach. Für meinen SIP Account bei 1und1 war ich bisher noch nicht erfolgreich. Vermutlich liegt es daran, dass man beim STUN-Server nur eine IP-Adresse eingeben kann.

    Hat jemand noch eine Idee wie man einen 1und1 Account einrichten kann?

  4. Hallo Christoph,

    ich freue mich besonders über die Erwähnung von JustVoip im Zusammenhang mit billig nach Ecuador telefonieren. Ich suche nämlich gerade einen Anbieter. Allerdings hätte ich eine Frage: ich möchte gern den SIP Communicator benutzen, auf der Website von JustVoip heißt es aber, ich müsse mir deren Software runterladen und darüber einen Account einrichten. Für mich ist das im Vergleich zu Skype vom Regen in die Traufe. Hast du das irgendwie anders gelöst um den Anbieter mit Blink nutzen zu können? Besten Dank!

    • Ne, du musst nicht SIP Comunicator verwenden, du kannst bei Justvoip jedes SIP-Programm und auch jede SIP-Hardware verwenden. Unter Linux eben Blink, Ekiga und Co. Alternativ könntest du auch eine Fritzbox so einrichten, dass du über Justvoip telefonieren kannst. Hinweise zum Einrichten findet du auf http://www.justvoip.com/en/sipp.html -> Software configuration. Allerdings musst du nicht zwingend SIP-Hard/Software verwenden. Du kannst dich auch einfach auf deinem normalen Telefon anrufen lassen (Callback), dann brauchst du den Computer nur, um die Verbindung aufbauen zu lassen…

      Noch als Hinweis: Dellmont/Sari aka Betamax hat zahlreiche Reseller mit immer wieder unterschiedlichen Tarifen, die sich leider auch immer wieder mal ändern. Auf http://progx.ch/home-voip-prixbetamax-1-1-2.html findest du einen Preisvergleich, aktuell könntest du sogar für weniger als 6 Cent/Min. nach Ecuador telefonieren.

      • Vielen Dank für die schnelle Antwort!

        Ich glaube aber, ich habe mich missverständlich ausgedrückt. Auf deren Seite (http://www.justvoip.com/en/buycredits.html) steht:

        „You need to sign in with your JustVoip Name to continue. This is the same JustVoip Name and password you use in the JustVoip application. If you don’t have a JustVoip Name, please download JustVoip to create one, and visit this page again.“

        Also um überhaupt einen Account bei ihnen zu bekommen, müsste ich deren Software runterladen – das wollte ich gern vermeiden. Oder hab ich was übersehen/falsch verstanden?

        Die Preisvergleichsseite bei progx.ch hab ich studiert, aber sie scheint mir nicht aktuell zu sein. Alle Provider, auf die ich geklickt habe, hatten andere Preise als in der Tabelle angegeben. Der Bezahloption wegen („Local Bank Transfer“), die es sonst eher selten zu geben scheint, würde ich schon gern JustVoip nutzen. Wie bezahlst du dort, wenn ich fragen darf?

        • Ach jetzt kann ich mich auch erinnern, hab den Account dort schon von Jahren gemacht. Ist dämlich gemacht, aber es geht auch ohne die Software… Über den Link Buy Credits/Login auf der JustVoip-HP kommst du auf eine Seite wo es wieder einen Link zur Download-Seite der Anwendung gibt, drunter gibts dann einen Link MAC AND LINUX USERS CLICK HERE, dort kannst du dir direkt einen Account erzeugen.

          Ja, die Seite gibt nur einen Überblick welche Anbieter es so gibt. Hab Accounts bei drei dieser Dienste und wechsle alle paar Monate den Anbieter, je nachdem welcher gerade günstig ist. Ich persönlich bezahle meist über Kreditkarte oder Paypal. Überweisung dauert zu lange. Meine bessere Hälfte bemerkt meistens erst dann, wenn sie telefonieren möchte, dass das Guthaben leer ist 😉

        • Hab besten Dank, das hatte mir schon den letzten Nerv geraubt, aber jetzt endlich geklappt 🙂
          Hab jetzt ein Konto für mich und eins für mein Mädel: ich will von Skype wegkommen und sie braucht „SkypeOut“ nach Ecuador und Mexiko, und JustVoip ist ja mal sooo viel günstiger als Skype (Ecuador: 6 cent/min vs 17, Mexiko: 0 vs 2 cent/min – wobei ich nicht weiß wie es ist, wenn man seine Freedays aufgebraucht hat). Ich werde das jetzt erstmal mit dem SIP Communicator testen bevor ich ihr Geld aufs Konto schiebe.
          Die anderen Anbieter, die Du noch hast, würden mich auch sehr interessieren. Ich finde das total unzugänglich gemacht mit der Suche, Preisvergleich vor allem, Anmeldung und Bezahlung. War schon wieder einige Male davor alle hinzuwerfen und Ihr Skypeguthaben zu kaufen ^^

          Bekommt man irgendwo angezeigt, wieviel Guthaben man noch auf dem Konto hat? Und was mir aufgefallen ist: man scheint sein Passwort bei JustVoip nicht ändern zu können o.0

        • Ich/wir haben Accounts bei Rynga, Easyvoip und eben Justvoip. Meistens nutzen wir Justvoip, wobei eben aktuell Easyvoip richtig billig ist. Die Freedays haben wir bislang recht intensiv benutzt. Da ich auf einen Telefonanschluss mit Flatrate verzichte, sind die Freedays quasi meine Flatrate.

          Umständlich ist es leider schon, daher mache ich nicht zu viel Trara drum. Justvoip ist in der Fritzbox als primärer Telefonanbieter eingetragen, daher kann man schnell und bequem kostenlos in Deutschland telefonieren und – relativ günstig – nach Ecuador. Wenn wir lange und super-billig telefonieren wollen, dann loggen wir uns bei Easyvoip ein und initiieren das Gespräch über Callback.

          Anonsten bin ich mit Justvoip aber wirklich zufrieden. Und das sage ich ohne, dass ich von denen Geld für Werbung bekomme 😉 Wir haben davor mit Skype und Calling-Cards rumgefrickelt. Skype war und ist recht teuer und die Callingcards meist Beschiss. Angeblich kauf man x Minuten für Gespräche nach Ecuador und nach x/2 Minuten ist die Karte dann leer… Ich denke ich hab über die Jahre schon mehrere hundert Euro bei Justvoip gelassen und konnte mich bislang nicht wirklich beklagen.

          Das Guthaben bekommst du bei Justvoip eigentlich im Web-Frontend angezeigt. Passwort ändern ist auch möglich, einfach mal im Frontend umsehen… Siehe http://img6.imagebanana.com/img/744pxp0z/Auswahl_002.png Kann ich dich über diese trash-mail Adresse erreichen? Hab noch nen Tipp, den man nicht übers Netz kommunizieren muss 😉

        • Die Trash-mail.com Adresse geht zum empfangen (nicht zum senden), aber kannst auch die hier nehmen (PGP Schlüssel hab ich auch). Danke noch mal für Deine Hilfe, das hat mich schon sehr viel weiter gebracht.

          Ich hab jetzt mal intensiv den SIP Communicator getestet (v1.0alpha6 Build 3330) mit Accounts von:
          -IPtel.org
          -JustVoip.com
          -XMPP/Jabber (jabber.fsinf.at)
          und muss sagen, dass das noch nicht wirklich Skype ersetzen kann. Das Programm gestaltet sich umständlich, nicht zuletzt weil es eine Agglomeration von Bugs ist, Videoübertragung wird von JustVoip nicht unterstützt wie es aussieht, mit IPtel.org hab ichs auch nicht wirklich hinbekommen; mit XMPP sah es aus als könnte es funktionieren. Allerdings ließ sich der Verschlüsselungstatus nicht erkennen und das Video ging nur auf einem Rechner auf. Also zusammengefasst: lassen wir dem noch ein bisschen Entwicklungszeit, dann wird das vielleicht was.

          Da das Programm also für den eigentlichen Zweck, Skype zu komplett zu ersetzen, (noch) untauglich zu sein scheint, würde ich mich vielleicht nach einer anderen Software fürs reine Telefonieren aufs Festnetz mittels JustVoip umsehen. Also wenn Du da noch Erfahrung mit cross-platform-Progs hast… 🙂

        • Hmmmm. Bei mir stellt sich die Frage ob Skype oder nicht Skype gar nicht, da meine Gesprächspartner gar kein Breitbandinternet geschweige denn zuverlässige Rechner besitzen… Von daher rufen wir meist auf Festnetztelefonen an und das geht mit Blink/Ekiga/Fritzbox/Callback ganz gut und mit Justvoip auch günstig. Den SIP Communicator habe ich vor einigen Monaten getestet. Hat funktioniert, aber ich konnte auch Macken feststellen.

          Für Cross-Plattform Audio-/Video-Chats gibts imho nichts anderes als Skype und Google Mail Voice- und Video-Chat. Letztes hat den Vorteil dass nicht beide Seiten Google Dienste oder Software nutzen müssen. Du kannst bspw. mit Empathy und einem Jabber-Konto bei jabber.ccc.de arbeiten und dein Kontakt kann sich bei Gmail einloggen und dort das Browser-Plugin installieren. Allerdings konnte ich bei Gesprächen nach Mexiko feststellen, dass Skype bei geringen Bandbreiten die bessere Audio-/Video-Qualität hatte.

          Wie sieht denn bei dir die Situation genau aus? Was für Systeme hast du zur Verfügung? Ich denke mal dass du Breitband hast. Wie sieht es in Ecuador/Mexiko aus? Haben deine Kontakte dort ordentliche Rechner und Internetanbindungen? Oder läufts auf Internet-Cafes raus?

  5. Wir arbeiten momentan mit WindowsXP (ich überlege schon seit Jahren nach Ubuntu zu wechseln, habs aber bisher noch nicht übers Herz gebracht). Bei mir wird immer Breitband anliegen, dafür werde ich sorgen 🙂
    In Mexiko haben die Leute auch schon recht brauchbare DSL-Anschlüsse, Ecuador ist natürlich noch eher hinterm Wald, also im besten Fall Internetcafe und/oder Festnetz. Deswegen die ganze Idee mit den SIP-Providern. Wenn sie ins Internetcafe gehen, gäbe es ja an sich ne Portable Version von Skype (http://portableapps.com/apps/internet/skype_portable), aber da wirds auch wieder am USB-Stick scheitern bzw. Gesprächshardware. Irgendwie wollen sich die Ecuadorianer auch gar nicht so viel Arbeit machen, dann bezahlen sie eben lieber mehr von dem Geld, das sie nicht haben, wenns dafür einfach geht. MSN ist dort noch einigermaßen verbreitet, was auch in den Internetcafes oft installiert ist.

    Hab mal aus der Wikipedialiste (http://en.wikipedia.org/wiki/Comparison_of_VoIP_software) ein paar OpenSource-Programme für SIP rausgesucht, von denen ich dann demnächst ein paar testen werde. Aber langsam bin ich auch echt kaputt ^^ Suche jetzt schon mehrere Tage für diese „systemumstellung“.

    • Hallo Martin, Skype war bei den meisten Internet-Cafes, die ich in Ecuador besucht habe, eigentlich schon installiert. Zumindest in Quito, Manta und Puerto Lopez musst ich eigentlich nie suchen. Allerdings ists immer ein ungutes Gefühl seine Zugangsdaten auf einer mit Sicherheit virenverseuchten Windows-Kiste eingeben zu müssen. Von daher hatte ich mir extra einen „Wegwerfaccount“ erstellt, in den ich mich auf fremden Rechnern eingeloggt habe. Ich war froh, dass viele Cafes auch WLAN angeboten haben, so konnte ich mein Netbook ins Netz bringen…

      Jetzt aus Deutschland heraus, habe ich es leider ziemlich aufgegeben zu hoffen, dass meine Kontakte in naher Zukunft brauchbare Rechner und halbwegs performantes Breitband zur Verfügung haben werden. P2P Internettelefonie, ob nun via Skype, Google Voice/Video oder auch SIP scheidet für uns leider komplett aus. Von daher rufen wir eben über Justvoip/Easyvoip auf dem Festnetz in Ecuador an.

      • Zumindestens in Kolumbien gibt es recht viele Wimax Netze (Une ist ein ziemlich bekannter Anbieter) Meine Leute dort haben aber HSDSP (was erstaunlicherweise auch nicht mehr kostet)

        Damit kann man eine Verbindung über Linphone aufbauen – auch mit Video.

        Der Vorteil von Linphone ist, daß es ein sehr leichtgewichtiges Programm ist, auch unter Windows läuft und schnell installiert ist. Ich habe einen eigenen Asterisk Server, Kennungen bei SIP Anbieteren sollten es auch tun (Linphone hat einen eigenen)

      • Hallo Christoph!

        Wollte nur noch von meinen neusten Erfahrungen berichten: Hab mal 10 Eu an JustVoip überwiesen, das Geld ist auf dem SIP-Konto angekommen und ein Testanruf über Blink (was mir am Programm gefällt: keine Admin-Rechte für die Installation unter XP notwendig) auf mein Handy ging einfach nach Eingabe der SIP-ID ([ID]@justvoip.com & Passwort) durch Eingabe der Telefonnummer im internationalen Format (0049 162 …). Scheint zu klappen. Unterm SIP Communicator allerdings lief es nicht, weiß auch nich warum. Hast Du eine Idee?

        Zum Vorredner: Leider weiß ich nicht, was bedeutet, was da steht 😐

  6. Hab jetzt noch mal einen EasyVoip-Account angelegt, weils da so schön billig ist, allerdings lässt sich kein Guthaben kaufen: Wenn ich Zahlungsmethode „Überweisung“ wähle, kommt bei der Bestätigungsseite … nichts.

    • Hm, über eine Überweisung habe ich noch nicht gezahlt. Immer nur mit Kreditkarte. Aber es scheint gerade ein Problem bei der Webseite zu geben. Wir wollten gerade auch unser Guthaben aufladen, nach der Eingabe der KK-Daten laden wir auf einer 500er Fehlerseite. Vielleicht nochmal morgen probieren.

  7. hey, Danke für den (zwar schon etwas älteren) guten Artikel!

    Ich habe lange gesucht um einen SIP-Clienten zu finden welcher auch google kontakte einbindet.

    Leider scheint es (noch) keine Blink version für Ubuntu 11.04 zu geben weshalb ich mich zur Zeit mit Jitsi behelfe.

    Oder hast du schon einen Weg gefunden Blink unter natty zum laufen zu bringen?

    Gruß Raubwaldy

  8. Da es nun endlich eine Quelle für Natty gibt, habe ich blink getestet.

    Macht echt einen guten Eindruck auf den ersten Blick. Vor allem die Integration der Google-Kontakte ist für mich Gold wert.

    Aber sehe ich das richtig, dass es nicht möglich ist Blink als Tray Icon zu minimieren, sondern es immer in der Fensterliste offen bleiben muss?

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