Wie einige von euch ja sicherlich wussten, habe ich die letzten Jahre für die nach ein paar Jahren eingestellte Android User und danach für die Magazine Linux User und Raspberry Pi Geek gearbeitet. In früheren Jahren gab es für die Zeitschriften mit der Linux New Media, später umbenannt in Medialinx einen eigenen Verlag (zusammen mit dem Linux Magazin). Inzwischen sind die Publikationen bei Computec Media untergekommen, wo unter anderem die PC Games, die PC Games Hardware und aber auch Golem entstehen — letzteres als ausgegliederte Firma in Berlin. Ich für meinen Teil war über 10 Jahren im Verlagswesen unterwegs. Eine tolle Zeit, die aber durchaus einige Wechsel nach sich zog.
Mit Ende Juli habe ich nun aber meine Zelte bei der Linux User und RasPi Geek in München abgebrochen und bin zu Tuxedo Computers nach Augsburg gezogen. Nicht physisch, da bleibe ich im gemütlichen Heilbronner Home-Office, doch zumindest für die ersten zwei Wochen war ich im Hauptquartier der neuen Firma. In Zukunft gestalte ich dort zusammen mit dem Marketing-Team den Online-Auftritt und begleite Projekte, die sich noch im Aufbau befinden. Im Team steckt übrigens auch Ferdinand Thommes, der mit seinen LinuxNews schon seit Jahren eine super verlässliche Informationsquelle rund um Linux und Open-Source-Software ist.
Was mich während meines Einstiegs bei Tuxedo wirklich überrascht hat: Hier verkauft man nicht nur Linux, sondern lebt es wirklich. Praktisch alle Teile der Firma arbeiten mit oder basieren auf freier Software. Auf den Firmenrechnern läuft das auch an die Kunden ausgelieferte Tuxedo OS auf Basis von Ubuntu. Mails richtet sich jeder Mitarbeiter selbst ein, also entweder Thunderbird, Evolution oder K9 auf dem Handy. Alternativ gibt es Roundcube als Webmailer, wenn man unterwegs mal kein E-Mail-Programm zur Hand an. Für die unverbindliche Kommunikation gibt es Rocket.Chat auf PC und Smartphone und für Telefon-/Video-Konferenzen BigBlueButton. Den Einsatz von Nextcloud als Cloudspeicherdienst brauche ich gar nicht weiter zu erwähnen.
Auch beim für Endkunden gedachten kommerziellen Angebot MyTUXEDO handelt es sich um eine NextCloud-Instanz. Bugs, Issues und Aufgaben werden über Gitlab gemanagt und natürlich ist Tuxedo auch auf „Open-Source“-freundlichen Social-Media-Portalen wie Mastodon vertreten. Fehlt nur noch, dass auf der kleinen Flotte von E-Fahrzeugen auch noch ein Linux als Navi bzw. Mediacenter laufen würde — so weit ist es jedoch noch nicht. Ich glaube nicht, dass die Leasing-Bank begeistert wäre, wenn die Autos mit einem offenen Bootloader und alternativem Betriebssystem zurückgeben werden würden, falls es denn möglich wäre, die Autos zu patchen.
Wir lesen uns, euer Christoph
Cool, dann ließt man hier jetzt wieder mehr von dir. Da freue ich mich drauf!
Hi Micha, ja. Das schafft wieder ein paar Freiräume. Liebe Grüße, Christoph.
Viel Spaß, viel Erfolg auf dem neuen Lebensweg. ♥